Beide wollen den TSV mit vereinten Kräften aus dem Jammertal herausführen. „Wenn man nach 16 Spielen nur acht Punkt hat, dann stimmt etwas nicht“, sagt Ranz. Die Ursachen liegen seiner Meinung nach an den zwölf Abgängen zu Saisonende – denen aber zwölf Zugänge gegenüber stehen –, vor allem aber daran, dass im Urlaubsmonat August sieben Spieler der ersten Mannschaft nicht zur Verfügung standen. Das hatte zur Folge, dass in den 16 Partien 24 Spieler in der ersten Mannschaft zum Zuge gekommen waren. „Das geht nicht, wir brauchen mehr Kontinuität.“
Dass der Bezirksligist Qualität besitzt, bewies er jüngst beim 5:1-Sieg gegen den FC Königsbrunn. „Das war mit Abstand die beste Leistung. Einsatz und Willen, alles hat gestimmt.“ Darauf will nun Ludwig Schmitt, bisher Trainer bei Türk Dostluk Kaufbeuren, anknüpfen. Obwohl die Mannschaft auch konditionell noch Nachholbedarf habe, müsse sie vor allem aber mental wieder aufgerichtet werden. „Ich will sie motivieren, damit sie wieder aggressiver Fußball spielt, damit sie nicht aufgibt, wenn sie mal in Rückstand liegt, damit wieder mehr Biss in die Mannschaft kommt.“ Das sei eben viel Kopfsache.
Schmitt, ausgestattet mit einem Trainerschein, der früher für einen Regionallisten gereicht hätte, bezeichnet sich als Trainer mit Leib und Seele. „Ich will dem Verein helfen. Der TSV ist nicht irgendein Verein, sondern einer mit großer Tradition.“ Dabei freue er sich, dass ihm die Abteilungsleitung seinen beruflichen Erfordernissen entgegengekommen ist. Denn in seinem Beruf als Papiermacher fällt Schichtarbeit an. Doch da könne er sich auf seine rechte Hand Yazici verlassen.
Schmitts Engagement beim TSV Marktoberdorf ist zugleich ein Stück sportlicher Familienzusammenführung. Denn seit Saisonbeginn tragen seine Söhne Marco und Caner das Trikot der Grün-Weißen.