2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Die einzige Chance, die er ausgelassen hat: Saulheims Oliver Schmitt (rechts) prüft aus spitzem Winkel den Nibelungen-Keeper Patrick Fuchs.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Die einzige Chance, die er ausgelassen hat: Saulheims Oliver Schmitt (rechts) prüft aus spitzem Winkel den Nibelungen-Keeper Patrick Fuchs. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Schmitt macht den Unterschied

Drei Treffer beim glücklichen 3:0-Sieg über spielstarkes, aber abschlussschwaches Nibelungen-Team

Saulheim. Es gibt Fußballspiele, bei denen man sich am Ende fragt, wie das Resultat eigentlich zustande kommen konnte. Genau in diese Rubrik ist der 3:0 (1:0)-Erfolg des FSV Saulheim gegen Nibelungen Worms einzuordnen. Auf der einen Seite ein Gästeteam, das mit riesigem Aufwand eine Menge an Chancen kreiert und keinen Ball über die Linie bringt, auf der anderen Seite die Gastgeber, die nur das Nötigste machen, aber einen Oliver Schmitt in ihren Reihen haben. Mit seinen drei Treffern in der 32., 72. und 84. Minute entschied der FSV-Spielertrainer die Partie im Alleingang und holte sich bei seiner Auswechslung in der Nachspielzeit seinen wohlverdienten Szenenapplaus ab.

Weil mit Leonidas Hasselwander und Pascal Neubauer zwei wichtige Mittelfeldakteure nicht zur Verfügung standen, hatten sich Schmitt und sein Co-Trainer Manuel Helmlinger zu einer Minimalistentaktik durchgerungen. ,,Wir musssten und wollten es so angehen", kommentierte Helmlinger die tief stehende Vierkette mit ihm als Sechser davor. Hintergrund war, dass auch er mit muskulären Problemen aufgelaufen war und sich deshalb nur auf die Defensive beschränkte. Einziger echter Stürmer war Schmitt, doch wie sich am Ende zeigte, reichte das ja auch.

Was hätte Nibelungentrainer Manuel Wöllner dafür getan, an diesem Nachmittag einen wie Schmitt in seinen Reihen zu haben. Als der Saulheimer in der 32. Minute seinen ersten Treffer erzielte, hatten die Wormser bereits sechs, zum Teil hochkarätige Möglichkeiten ausgelassen. Und Schmitts Treffer zeigte Wirkung, denn bis zum Seitenwechsel gelang es den Saulheimern, die Partie zu beruhigen.

Nach der Pause dann wieder das gleiche Bild. Die Gäste rannten an, erarbeiteten sich eine Reihe erstklassiger Möglichkeiten, kamen aber immer einen Schritt zu spät, oder FSV-Torwart Yannik Reinländer bekam irgendwie die Fingerspitzen noch an den Ball. ,,Ich weiß nicht, was ich da noch machen soll", war Wöllner außer sich, bei so vielen vergebenen Chancen.

Und dann war da ja auch noch das Schiedsrichtergespann um die Niederkirchenerin Katharina Urte Menke, das mit zunehmender Spielzeit auch durch die ständigen Reklamationen beider Mannschaften zunehmend den Faden verlor. ,,Was die ab der 50. Minute gepfiffen haben, so etwas habe ich noch nie erlebt", echauffierte sich Wöllner.

Auch die Saulheimer hatten mit den Entscheidungen des Gespanns so ihre Schwierigkeiten. Doch viel wichtiger: Sie hatten Oliver Schmitt in ihren Reihen, der wieder einmal den Unterschied ausmachte. ,,Im Moment haben wir das Selbstvertrauen, auch solche Spiele zu gewinnen", freute sich Schmitt, der das Ergebnis aber sehr wohl einzuordnen wusste: ,,Auch wenn das bei einem 3:0 vielleicht ein wenig komisch klingt: Das war ein dreckiger Sieg." An dem er mit seinen drei Treffern entscheidenden Anteil hatte. Und damit einem Fußballspiel einen Ausgang bescherte, der sich so aus dem Spielgeschehen nie hätte ergeben dürfen. Doch wer einen Lauf hat, gewinnt eben auch schwächere Spiel. Und einen Lauf kann man den Saulheimern nicht absprechen, nach dem sechsten Pflichtspielsieg in Folge.



Aufrufe: 06.9.2015, 21:30 Uhr
Carsten DietelAutor