Die Zuschauer an der Kaisereiche sahen neunzig Minuten, die körperlich robust geführt wurden, jedoch zu keiner Zeit die Grenzen des Erlaubten sprengten. Das Schiedsrichterteam rund um Spielleiter Gelhoet und den beiden Assistenten Benedikt Brink und Lennart Bauer zeigte insgesamt fünf gelbe Karten, allesamt für die Gäste aus Rieste. Dass hiervon vier Stück in den letzten fünf Minuten gezeigt wurden, liegt bei einer knappen Führung in einem K.O.-Spiel in der Natur der Sache. Was dann jedoch in der Nachspielzeit passierte, erhitzte die Gemüter.
Wallenhorsts Simon Bartke führte den Ball, als sich Riestes Defensivspieler Kristian Staarmann zu einer, in dieser Härte, komplett übertriebenen Grätsche hinreißen ließ und mit beiden gestreckten Beinen in den Gegenspieler flog. Dass Gelhoet den bereits verwarnten Staarmann "nur" mit dem Ampelkarton, anstatt mit einer zwingend erforderlichen roten Karte bestrafte, sorgte für Hektik auf und neben dem Platz. Einige Zuschauer, die mit ihrer Kritik über das Ziel hinausschossen und für zusätzlichen Zündstoff sorgten, dürfen hierbei nicht unerwähnt bleiben. Glücklicherweise wurde Bartke, anders, als es das Foul vermuten ließ, nicht schwerer verletzt.
Im Gegensatz zum Riester Übeltäter Staarmann entschuldigte sich der junge Referee aus dem Osnabrücker Südkreis nach dem Spiel beim Wallenhorster Trainerteam. Gelhoet sah seine Fehlentscheidung, die den Ausgang des Spiels nicht entscheidend beeinflusste, ein und teilte sie Trainer Holger Karp im ruhigen Gespräch mit. Für dieses vorbildliche Verhalten, welches bei weitem nicht jeder Spielbeteiligte auf Osnabrücks Fußballplätzen an den Tag legt, ist dem talentierten Referee großer Respekt zu zollen. Vielleicht ist es ja auch ein gutes Zeichen, dass gleich zu Saisonbeginn Courage und Menschlichkeit gezeigt wurden - der Amateurfußball könnte es dringend gebrauchen.