2024-04-25T08:06:26.759Z

Halle
Es darf gefeiert werden: Die Fußballer des TSV Schott freuen sich über ihren Sieg beim Schiedsrichter-Turnier.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Es darf gefeiert werden: Die Fußballer des TSV Schott freuen sich über ihren Sieg beim Schiedsrichter-Turnier. Foto: hbz/Jörg Henkel

Scheibenschießen im Finale

Schott Mainz schlägt im Endspiel des Schiedsrichter-Turniers Hechtsheim 12:0 / SV Gonsenheim auf Rang drei

MOMBACH. Mit einer brillianten Darbietung haben sich die Techniker des TSV Schott Mainz den Turniersieg beim 37. Fußballturnier der Schiedsrichter-Vereinigung Mainz-Bingen gesichert. Vor 212 zahlenden Zuschauern in der Halle Am Großen Sand fertigten sie im Finale den bis dahin sehr überzeugenden Landesligisten TSG Hechtsheim 12:0 ab und sicherten sich 600 Euro Siegprämie.

Es war nicht nur der höchste Finalsieg in der Historie des Turniers, sondern auch mit die stärkste Leistung, die jemals ein Team in der altehrwürdigen Arena gezeigt hat. ,,Das war der FCB in der Halle", schwärmte Schott-Cheftrainer Ali Cakici. Und er war nicht der Einzige, der hin und weg war vom Auftritt seiner Jungs. Selbst neutrale Beobachter gerieten in Verzückung und spendeten Applaus auf offener Szene.

Entschieden war die Partie nach vier Minuten, als die Schottler durch Edis Sinanovic, Patrick Huth und Marco Senftleben (2) 4:0 führten. Gegen eine überforderte TSG-Mannschaft wirkten die Werkskicker alles andere als ,,zu verspielt", wie es Cakici im Vorfeld befürchtet hatte. Sie zwangen die TSG zu Fehlpässen, schalteten im Blitztempo um und zogen ein geniales Kombinationsspiel auf. Man könnte auch sagen, dieser TSV Schott, der auch seine Endrunden-Gruppe dominiert hatte, spielte eine Viertelstunde lang die Sterne von Himmel. Die weiteren Treffer durch Ilias Soultani (3), Sinanovic (2) und Huth (3) waren die logische Folge.

,,Wenn meine Jungs einen Lauf haben, ist es brutal, ihre individuelle Entwicklung ist unglaublich", analysierte Cakici. ,,Wir haben jetzt das dritte Mal hintereinander im Finale gestanden und sind jedesmal stärker geworden - das war jetzt das Sahnehäubchen." Die Kreativität, die sich seine Männer angeeignet hätten, sei außergewöhnlich.

Hechtsheims Coach Tobias Rieger wartete vergebens auf den Ehrentreffer, der weder Steffen Jennerke noch Davin Dzaka oder Kevin Frey vergönnt war. Trotz guter Chancen. ,,Ich mache den Jungs keinen Vorwurf", betonte Rieger. ,,Bis zum Finale sind wir überragend aufgetreten. Gerade mit unserem dezimierten Kader ist das ein Riesenerfolg. Nach dem dritten Gegentreffer war klar, dass Schott gewinnt." Riegers rhetorische Frage: ,,Wie willst du mit nur zwei gesunden Auswechselspielern gegen acht Oberliga-Spieler bestehen, die vor Spielwitz und Kondition strotzen?" Seine TSG habe in Zwischen- und Endrunde zweimal Titelverteidiger Gonsenheim hinter sich gelassen. ,,Platz zwei zu holen, soll uns erstmal jemand nachmachen", so Rieger. ,,Ob wir 0:12 oder 0:24 verlieren, ist am Ende egal. In meinen sieben Jahren in Hechtsheim haben wir es noch nie so weit geschafft." Ihre 400 Euro Prämie verschmausten die Hechtsheimer dem Vernehmen nach noch am Abend bei einem ,,Italiener".

Im ,,kleinen Finale" setzte sich Oberligist SV Gonsenheim 6:3 gegen Landesligist VfB Bodenheim durch. Dabei hatte der Titelverteidiger einen Blitzstart hingelegt. Nachdem Kapitän Arif Güclü und Spielertrainer Babak Keyhanfar jeweils doppelt genetzt hatten, trafen erneut Keyhanfar und Balcan Sari für den SVG. Die VfB-Treffer markierten Tevin-Jimmy Claude, Kevin Handrick und Roberto Todaro. ,,Wir wären gern ins Endspiel eingezogen", verriet VfB-Trainer Ludwig Anspach - doch das entscheidende Zwischenrunden-Match gegen Schott ging 1:3 in die Binsen. ,,Wir haben uns in entscheidenden Situationen verkehrt verhalten, was Schott gnadenlos ausgenutzt hat." Keyhanfar freute sich, dass sich sein Team im Vergleich zur Zwischenrunde gesteigert habe. ,,Dafür, dass fünf Torhüter gleichzeitig im Urlaub waren, haben wir es gut gemacht." Den SVG-Kasten hütete Mittelfeldmann Maxim Bujnov prima. Nach Auffassung von Keyhanfar habe die Leistung von Schiri Boris Pioch beim 1:2 im Endrunden-Spiel gegen Hechtsheim dem SVG ,,den Finaleinzug gekostet". ,,Das Spiel hatte kein Stresspotenzial. Aber Herr Pioch hat fünf Zeitstrafen verteilt, davon vier gegen uns - zweifelhaft." Turnierchef Gerhard Ott verteidigte Pioch. ,,Es war leider so, dass sich Gonsenheimer nicht so toll verhalten haben, insbesondere gegenüber dem Schiri." Dies ändere nichts am ansonsten tadellosen Auftreten des Klubs vom Wildpark.



Aufrufe: 03.1.2016, 19:30 Uhr
Michael HeinzeAutor