Nach kurzem Durchschnaufen konnte auch Egeln zufrieden sein - mit dem Erreichen des Endspiels. Foto: Rinke
"Wir wussten die gesamte Saison, dass wir in der Liga nicht an Westerhausen und Bernburg II vorbeikommen", sagte Trainer Alexander Rebel, "der Sieg im Kreispokal war daher unser großes Ziel." Das Ziel war so groß, dass es seiner Mannschaft im ersten Abschnitt offenbar ordentlich zur Last fiel. "Man hat gemerkt, wie nervös wir waren. In der Halbzeit habe ich den Spielern gesagt, dass wir der Landesklassist sind und auch so spielen sollen, also mit breiter Brust", so Rebel.
Tatsächlich hielt Egeln im ersten Abschnitt nicht nur gut mit, sondern konnte einige Akzente setzen. In der 27. Minute wurde der Außenseiter für sein Engagement belohnt. Ein Freistoß von David Bunde fand abgefälscht den Weg ins Schackstedter Tor. Danach wurde Schackstedt langsam wach, Dittrich und Elle hatten die ersten Chancen.
Zurück im Spiel war Schackstedt mit dem 1:1, erzielt durch Marvin Vatthauer. Der großgewachsene Offensivmann war unermüdlich auf der Außenbahn unterwegs und belohnte seine Laufbereitschaft mit einem fulminanten Schuss unter den Querbalken des Egelner Tores (45.). Damit nicht genug! Fast vier Minuten ließ Schiedsrichter Herzog nachspielen - eigentlich ohne Grund. Und in diesen vier Minuten wendete Horner mit einer schönen Einzelleistung das Blatt und brachte Schackstedt in Führung. "Wir wissen alle nicht, warum so lange nachgespielt wurde", sagte Sören Leßmann, Trainer der Egelner. "Das hat uns schließlich das Genick gebrochen."
Marvin Vatthauer leitete mit seinem Tor die Wende ein. F: Rinke
Im zweiten Durchgang musste Egeln aktiv werden - hatte aber keine Mittel gegen die immer selbstbewusster auftretenden Schackstedter. Beim 3:1 durch Horner in der 67. Minute reklamierten die Egelner Abseits, nachdem Horner eine Flanke aus dem Halbfeld am langen Pfosten stehend einschob. Aber es waren zwei andere Schackstedter, die im Abseits standen - Horner war von hinten eingelaufen.
Die Tore vier und fünf von Uwe Reitmann (72.) und Horner (84.) waren nur die Folge der nachlassenden Kraft der Egelner. Kurz vor dem Ende wurde es unrühmlich. Erst sah Pörner nach einer Tätlichkeit Rot, kurz darauf gingen einige Zuschauer aufeinander los (siehe Extra-Bericht). "Das ist schade, dass diese Aktion die Freude von uns etwas trübt", sagte Rebel. Aber je mehr Zeit verstrich, desto ausgelassener konnte Schackstedt den Pokalgewinn feiern.