Endlich. Der Kunstrasenplatz im Sportzentrum Balker Aue vom SC Leichlingen ist fertig. Eigentlich war der Einbau des neuen, grünen Teppichs schon für Ende März vorgesehen. Das kalte Wetter brachte diesen Plan aber durcheinander.
Noch bleiben kleine Kork-Kügelchen beim Betreten des Rasens in den Schuhen hängen, stellten die ersten Kinder fest, die den neuen Belag am Mittwoch erstmals betreten durften. Durch Regen und besonders dann, wenn der Rasen regelmäßig genutzt werde, würden diese aber allmählich nach unten sacken, erläuterten die Platzwarte Detlef Bertram und Uwe Kruse.
Nun warten auch alle anderen Leichlinger Schüler und Vereinsangehörigen sehnsüchtig darauf, endlich wieder auf ihrem heimischen Platz kicken zu dürfen. Insgesamt 270.000 Euro hat die Stadt Leichlingen aus dem Konjunkturpaket in die Erneuerung gesteckt. „Es grenzt an ein Wunder, weil die Entscheidung, den Platz komplett zu sanieren, sehr schnell funktionierte“, betonte Bürgermeister Frank Steffes vor Ort. „Bei öffentlichen Vergaben ist das normalerweise nicht so leicht möglich.“ Beschleunigt wurde das Verfahren vor allem, weil das Kunststoffgranulat auf dem 7200 Quadratmeter großen Gelände im vergangenen Sommer derartig verklumpte, dass eine gefahrlose Nutzung des Platzes nicht mehr möglich war. Die im Granulat enthaltenen Weichmacher traten aus und blieben an den Schuhen der Fußballer kleben. Ganze Brocken wurden aus dem Boden gerissen. Überdies waren die Kunststoffhalme schon etwa um die Hälfte abgewetzt, sodass selbst eine punktuelle Sanierung nicht sinnvoll erschien.
Der 2012 angelegte und hochfrequentierte Kunstrasen wird von Schulen und Vereinen im Jahr insgesamt rund 2000 Stunden genutzt. „Die neue Kunstrasendecke ist mit Quarzsand und Korkgranulat verfüllt, somit optimal für die Sportler, weil sie ganzjährig, außerdem bei Schnee und Eis bespielbar ist“, erklärte Jürgen Scholze, der für die Ausführung zuständige Leiter des Tiefbauamtes. „Die Vorteile von Kork vor allem in Bezug auf Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit gleichen die wenigen Nachteile bei Weitem aus“, sagte David Blaskowitz, Vorsitzender des SC Leichlingen, der mit dem Vorstand und allen Beteiligten sehr viel Zeit in die Suche nach einem geeigneten Belag investiert hatte.
Besonders wenn sich Feld und Gemüter während des Spiels erhitzen, kommen die guten Eigenschaften von Korkgranulat zum Tragen: Die konstant gehaltene Temperatur erhöhen Komfort und Leistung von Spielern, außerdem ist der Wasserbedarf des Spielfeldes niedriger. Durch die Verwendung von Kork als Dämpfungsmaterial reduziert sich der Materialverbrauch bei Unterhaltung und Pflege im Vergleich zu Gummigranulat um rund 90 Prozent.
Das eine Projekt ist gerade abgeschlossen, da meldete der Vereinsvorsitzende schon neue Vorhaben bei Bürgermeister Steffes an. Einerseits wünscht er sich ein Kleinfeld mit überdachter Halle, das Training von Jugendmannschaften im separaten Bereich ermöglicht und zugleich den Kunstrasen entlastet. Darüber hinaus hofft Blaskowitz auf einen zusätzlichen Verwaltungstrakt für die neue Mehrzweckhalle einschließlich Kita, die im Sportzentrum Balker Aue entstehen soll.