2024-04-29T14:34:45.518Z

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Manuel Helmlinger (rechts) verlagert beim FSV Saulheim nun endgültig seinen fußballerischen Schwerpunkt vom Stürmer zum Trainer.	Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz
Manuel Helmlinger (rechts) verlagert beim FSV Saulheim nun endgültig seinen fußballerischen Schwerpunkt vom Stürmer zum Trainer. Archivfoto: pakalski-press/Axel Schmitz

Saulheim: Spürbar neuer Schwung

Manuel Helmlinger bringt Bewegung ins Bezirksliga-Schlusslicht FSV Saulheim

SAULHEIM. Trainerwechsel bringen Dynamik ins System. So auch beim Bezirksligisten FSV Saulheim, wo Manuel Helmlinger vor knapp zwei Wochen für den zurückgetretenen Sascha Winsi eingesprungen ist. „Ja“, sagt der Neue, „ich spüre schon eine Aufbruchstimmung.“

Und das in einer Situation, die nicht gerade rosig ist. Mit null Punkten und 3:19 Toren stehen die Saulheimer auf dem letzten Tabellenplatz. Ist es da kein Himmelfahrtskommando, die sportliche Verantwortung zu übernehmen? Manuel Helmlinger, unter Winsi noch Cotrainer, erwidert: „Sicher erscheint es als schwierige Situation, wenn man nur die Tabelle betrachtet. Aber es ist auch eine Chance. Man hat als Trainer weniger Druck. Und auch als Mannschaft. Mit fünf Niederlagen gilt man als abgeschrieben“.

So mausetot, wie das Ranking suggeriert, ist der FSV Saulheim aber nicht. Mit dem langen Engagement von Sascha Winsi an der Mühlbachaue ging naturgemäß eine Verkrustung der Strukturen einher. Diese Fesseln mussten gelöst werden. Dafür hat Sascha Winsi mit seinem Rücktritt gesorgt. Helmlinger: „Man merkt nun, wie wichtig dieses Zeichen von Sascha für den Verein und die Mannschaft war. Da ist jetzt neuer Schwung eingekehrt.“

Ob der ausreicht, um schon am Sonntag gegen den starken TuS Framersheim (das Hinspiel verlor der FSV 1:6) zu punkten, mag Helmlinger nicht vorhersagen. Wohl aber sei es ihm – und seinem neuen Cotrainer Simon Schmitt – sehr entgegengekommen, dass ihre Mannschaft am vergangenen Wochenende spielfrei war. Trainingsrückstände infolge der Pandemie konnten aufgearbeitet werden. Auch taktisch veränderte das neue Trainerteam die Ausrichtung dezent.

Darüber hinaus kehrten einige Leistungsträger aus dem Krankenstand zurück. „Das sorgt dann für weitere Stabilität“, mutmaßt der 34-Jährige, der sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Sport zurückzieht. „Bestenfalls sporadisch“, sagt er, werde er sich noch einwechseln. Die Angreifer um Jonas Kleinschmitt müssen also künftig eher ohne ihren torgefährlichen Gefährten auskommen.

In den Entscheidungsprozess, an dessen Ende Sascha Winsi seinen Abschied verkündete, war Manuel Helmlinger neben zwei führenden Vorstandsmitgliedern eingebunden. Letztlich, sagt Manuel Helmlinger, vollzog der FSV Saulheim einen geplanten Schritt nur früher. Dass er den Job von Sascha Winsi mal übernehmen würde, war bereits vorbesprochen. „Sicher, schöner wäre gewesen, wenn dieser Wechsel zu einer neuen Saison vollzogen worden wäre. Das hat aber nicht sein sollen“.

Manuel Helmlinger, kaufmännischer Angestellter bei einem Versorger in Wiesbaden, kann mit der Entwicklung gut leben: „Wegen meiner Knieprobleme habe ich gemerkt, dass es Zeit ist, auf die Trainerseite zu wechseln. Und da habe ich auch Lust dazu. Das passt“.

Würde der Kader in der Winterpause verstärkt, der Verein hatte entsprechende Anstrengungen angedeutet, hätte Manuel Helmlinger nichts dagegen. Er ahnt aber, dass dies schwierig bis unmöglich wird. Sein Augenmerk ist stärker auf den nächsten Sommer gerichtet. Da wünscht er sich den einen oder anderen Zugang – neben den Spielern aus der eigenen Jugend, die integriert werden sollen. Was schließen lässt: Die Trainer beim FSV Saulheim haben gewechselt, nicht aber die Philosophie des Vereins.



Aufrufe: 030.9.2021, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor