2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Sascha Winsi (stehend) ist als Trainer des FSV Saulheim zurückgetreten.
Sascha Winsi (stehend) ist als Trainer des FSV Saulheim zurückgetreten. – Foto: Michael Wolff

Saulheim: Bildungsauftrag zurückgegeben

Sascha Winsi steigt überraschend beim FSV Saulheim als Trainer aus +++ Manuel Helmlinger Nachfolger

Saulheim. Er saß auf einem der sichersten Trainerstühle in Rheinhessen: Nun hat aber Sascha Winsi selbst einen Strich gezogen und sein Traineramt beim Fußball-Bezirksligisten FSV Saulheim abgegeben. Mutmaßlich zu der Entscheidung beigetragen hat der Fehlstart der Elf von der Mühlbachaue. Sie liegt nach fünf Spieltagen punktlos am Tabellenende.

Der Klub hat mehrere Tage probiert, den ehemaligen 05-Jugendspieler umzustimmen. „Vergeblich. Sascha meinte, die Mannschaft brauche einen frischen Impuls“, sagte Ex-Präsident Mirko Pleic: „Mir tut das richtig weh“. Ihm hatte sich Winsi als Erstes anvertraut. Schließlich war es auch Pleic, der Sascha Winsi im Dezember 2017 zum FSV holte.

Beide entwickelten die Saulheimer zu einem Ausbildungsverein, prägten dessen unaufgeregte, an der individuellen Entwicklung von Spielern orientierte DNA des Klubs. Sascha Winsi war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Winsis Nachfolge ist bereits geklärt. Manuel Helmlinger, schon 2015 Trainer beim FSV, gibt sein Comeback. Als Cotrainer fungiert in Zukunft der langjährige Kapitän Simon Schmitt. Darauf verständigte sich die Sportliche Leitung, Andreas Lier und Christian Dechent. Man sei überzeugt, mit Helmlinger den Klassenverbleib zu schaffen. Er kann mit der gleichen Rückendeckung rechnen, mit der der FSV Saulheim bis zum Schluss ums Weitermachen von Sascha Winsi kämpfte.

Mit der internen Lösung, Manuel Helmlinger stürmt auch für den FSV Saulheim, fühlen sich die Saulheimer nun bis auf Weiteres gut aufgestellt.

Mit dem Vorstandswechsel, vor 14 Tagen rückten René Gorbauch als 1. Vorstandsvorsitzender und Christian Dechent als Vize für den nicht mehr kandidierenden Pleic nach, habe der Wechsel auf der Trainerposition nichts zu tun. Es sei alleine die Entscheidung von Sascha Winsi gewesen, dem der Verein ausdrücklich für seine sehr gute Arbeit in den vergangenen vier Jahren dankte.

Winsi hatte den FSV Saulheim in schwieriger Zeit übernommen und ihn vorm Absturz in die A-Klasse bewahrt. „Ohne ihn stünde der Verein heute nicht da, wo er steht“, kommentierte Mirko Pleic, der Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hätte, um den 37 Jahre alten Freimersheimer in Saulheim zu halten. Sogar Verstärkungen für die Winterpause waren dem Gymnasiallehrer in Aussicht gestellt worden.

Die Saulheimer hatten im Sommer mehrere Leistungsträger verloren, die nicht ersetzt werden konnten. Stattdessen blieb der Verein seiner Linie treu und baute auf junge Kräfte aus der eigenen Jugend. Der Erfolg blieb bislang aus, was sich aber nicht in der Trainingsbeteiligung niederschlug. Trotz der schwachen Bilanz, sagte Mirko Pleic, sei das Training gut besucht gewesen. Und es habe auch Hoffnung bestanden, dass es alsbald in der Tabelle nach oben gehen könnte.

Insbesondere das jüngste Spiel bei der TSG Pfeddersheim II habe Mut gemacht. Zwei umstrittene Pfiffe des Schiedsrichters seien womöglich entscheidend für die 1:4-Niederlage dort gewesen. „Wäre andere entschieden worden, wir hätten vielleicht gewonnen und Sascha wäre noch unser Trainer“, urteilte Mirko Pleic nachdenklich.

Letztlich hat Sascha Winsi, der auch lange Jahre Kapitän von RWO Alzey war und das Wartbergteam auch drei Jahre lang trainierte, objektiv betrachtet, einen günstigen Zeitpunkt für seinen Rücktritt gewählt. Am vergangenen Wochenende waren die Saulheimer spielfrei, das nächste Spiel steht erst am kommenden Sonntag gegen die TuS Framersheim an. Manuel Helmlinger hat also Zeit für einen harmonischen Übergang vom Alten zum Neuen.



Aufrufe: 027.9.2021, 10:30 Uhr
Claus RosenbergAutor