2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

Rütten ist ein Glücksfall für den Rheydter SV

Der Trainer arbeitet unkonventionell, aber erfolgreich. Der Lohn: Absprung von den Abstiegsplätzen.

"Die Hinserie hätte keine Sekunde länger dauern dürfen. Sie wurde für uns punktgenau abgepfiffen", stellte am Montag mit großer Freude RSV-Trainer Dieter Rütten fest. Beim 3:2-Sieg in Straelen schleppten sich seine Spieler mit letzter Kraft über die Zeit.

Mit dem Erfolg katapultierte sich der Spielverein erstmals in dieser Spielzeit auf einen nicht direkten Abstiegsplatz und warf damit alle Untergangs-Prognosen über den Haufen. Dadurch gab es beim Traditionsverein überraschend nur noch Gewinner.

Einer war René Schnitzler. Der Ex-Profi durfte nach zweijähriger Pause erstmals für einige Minuten wieder aktiv eingreifen: "Das war nicht geplant, hat aber gut getan, wieder ein Trikot überzustreifen und auf dem Platz zu stehen. Dann noch ein Debut mit einem Sieg, der uns alles offen hält, um nach der Winterpause den Klassenerhalt anzupeilen." Dieses Glück hat er aber seinen Mannschaftskameraden zu verdanken, die zunächst als hoffnungslose Fälle galten, dann aber fast jeden Sonntag als Kollektiv überzeugten.

Nachdem die RSV-Kicker zuerst nur Laufbereitschaft und unbedingte Kampfbereitschaft auszeichnete, kam allmählich auch Spielvermögen hinzu. Durchstehvermögen bewies die Mannschaft, als sie wegen des kleinen Kaders allmählich auf lädierten Schuhsohlen ging. Erst Sonntag standen zwei Torhüter zur Verfügung, dazu noch vier Ersatzspieler. "Da konnte man in der Kabine schon Platzangst bekommen", kommentierte Dieter Rütten schmunzelnd.

Das größte Glück war aber für den Traditionsverein wohl der Trainer. "Er war weitgehend unbekannt, hatte in der Klasse kaum Erfahrung und hat eine tolle Arbeit abgeliefert", stellt Aufsichtsratsmitglied Host Imdahl fest. Zur Belohnung will der Verein den Kader qualitativ und quantitativ aufrüsten: "Zwei bis drei Spieler wollen wir noch verpflichten." Lob erhält Dieter Rütten aber auch von seinem Mannschaftskapitän Duysal Altinli: "Er hat sicherlich den größten Anteil an unserem Erfolg. Er ist als Mensch sehr positiv, lässt nie den Kopf hängen und das färbt deutlich auf uns Spieler ab. Besonders die jungen Spieler profitieren davon."

Rütten hat aber auch Entscheidungen getroffen, die nicht unbedingt jeder direkt verstand, sicher aber als richtig erwiesen. Allerdings gibt er aber auch zu, wenn er einmal durch eine Maßnahme eine Niederlage mit zu verantworten hat. Er verzichtet auf Selbstdarstellung, sondern stellt lieber andere in den Blickpunkt: "Entscheidend ist, was wir zusammen machen und schaffen." Das wird Samstag wieder der Fall sein, wenn der "Spö" seine Weihnachtsfeier nachholt. Kapitän Duysal Altinli verrät schon: "Für den Trainer wird es sicher als Dankeschön eine Überraschung geben."

Aufrufe: 018.12.2013, 11:36 Uhr
Rheinische Post / zeitAutor