2024-05-08T11:10:30.900Z

Pokal
Nach dem letzten Elfmeter in einem wahren Pokalkrimi gegen Rheinsberg setzten die Maulwürfe mit Kapitän Dominik Reitz, Chris Hannemann und Alex Hopf zum Jubellauf an.
Nach dem letzten Elfmeter in einem wahren Pokalkrimi gegen Rheinsberg setzten die Maulwürfe mit Kapitän Dominik Reitz, Chris Hannemann und Alex Hopf zum Jubellauf an. – Foto: Roland Möller

Ruppiner SV mit Willen zum Pokalsieg

Rückstände gegen den FSV Rheinsberg immer wieder aufgeholt.

Die Neuruppiner Maulwürfe stecken zahlreiche Rückschläge im Heimspiel gegen Blau-Weiß Rheinsberg weg, schaffen zweimal spät den Ausgleich und siegen schließlich im Elfmeterschießen.
Der FSV Rheinsberg sah im Kreispokalspiel beim RSV Maulwürfe lange Zeit wie der Sieger aus. Fünfmal lag der Gast in Führung. Doch am Ende jubelten die Maulwürfe. Die Neuruppiner setzten sich im Elfmeterschießen mit 5:3 durch.

Schon in Minute drei nutzten die Rheinsberger einen katastrophalen Abwehrschnitzer der Hausherren zur Führung. "Das war der erste Rückschlag. Davon mussten wir in dieser Partie ja noch einige verkraften", so RSV-Trainer Paul Damrow. Doch in diesem Pokalspiel steckten seine Schützlinge alle weg. "Das ist sonst nicht unsere Stärke, nach Gegentoren lassen wir oft den Kopf hängen, verlieren den Mut", offenbarte Damrow. Nach dem 1:1 per Foulstrafstoß leisteten sich die Gastgeber Sekunden vor dem Pausenpfiff einen weiteren Abwehrfehler, Alex Jaworek traf zum 1:2.

Rheinsberg dominierte dann, musste aber per Konter das 2:2 hinnehmen. Doch nach einem Doppelschlag (61., 66.) der Gäste schien die Partie entschieden. Zumal die Gäste weitere Möglichkeiten hatten. Vielleicht fehlte den Prinzenstädtern in diesen Situationen Ex-Torjäger Thaer Damir, der zeitgleich bei für neuen Verein Union Neuruppin II dreimal traf. "Wir versuchen Thaers Abgang als Mannschaft auszugleichen, aber einen Spieler, der regelmäßig zweistellig in der Saison traf, ersetzt man nicht so einfach", gestand FSV-Trainer Sandro Lockenvitz.

Da sein Team gute Möglichkeiten leichtfertig verspielte und hinten unkonzentriert war, gelang den Maulwürfen der Anschlusstreffer. "Wir haben uns in der Vorwärtsbewegung dumme Fehler geleistet, trotzdem muss man diese Führung über die Zeit bringen", ärgerte sich Lockenvitz. Je näher der Abpfiff kam, desto nervöser agierten seine Mannen. Die Maulwürfe zeigten weiter Moral und wurden durch Abdifatah Dirir Yusuf kurz vor Ende belohnt.

Und in der Verlängerung ging es so turbulent weiter. Mit einem Schuss in den Winkel brachte Erik Welz den FSV erneut in Front. Die Maulwürfe kämpften. Ausgerechnet der sonst am Elfer-Punkt so zuverlässige Dominik Reitz scheiterte in dieser Phase mit einem Foulelfmeter an Gästekeeper Dustin Nisse. Quasi im Gegenzug konnte Alex Jaworek nur per Notbremse gestoppt werden. Rote Karte für Marvin Marienfeld. Nun schien der Gästesieg perfekt. Doch kurioserweise zog sich Rheinsberg in Überzahl zurück, wollte den Vorsprung verteidigen. "Ich habe das auch nicht verstanden", grummelte Coach Lockenvitz. "Von mir kam die Anweisung nicht. Ich glaube, konditionell waren alle am Limit." Die Maulwürfe hatten hingegen noch Reserven. Selbst Keeper Michael Lockenvitz tauchte vorn auf, der Ausgleich wollte jedoch zunächst nicht fallen. Mit der letzten Aktion des Spieles schaffte ihn Yusuf doch noch, als er aus dem Gewühl heraus zum umjubelten 5:5 traf. Die Maulwürfe-Bank ging daraufhin steil. Coach Damrow: "Unglaublich, doch wir haben bis zum Schluss daran geglaubt und es geschafft."

Im Elfmeterschießen parierte Michael Lockenvitz gleich den ersten Rheinsberger Elfer. Da alle Maulwürfe sicher verwandelten, zogen die Gastgeber in die nächste Pokalrunde ein. "Ich denke, über die 120 Minuten haben wir den Sieg etwas mehr gewollt. Dieser Erfolg des Willens sollte uns Selbstvertrauen für die nächsten Partien geben", so Heimcoach Damrow. Gästetrainer Lockenvitz konnte seine Enttäuschung nicht verbergen: "So ein Spiel darf man nicht verlieren, kämpferisch war es ja in Ordnung, aber wir haben zu wenig Fußball gespielt. Das junge Team hat dann in der Schlussphase Nerven gezeigt, da fehlt eben die Erfahrung bei einigen jüngeren Spielern."

Alle Daten und Fakten zum Match: Spielbericht

Aufrufe: 015.9.2020, 16:30 Uhr
Roland MöllerAutor