2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Es gibt sie wieder, die Frauen von Kagel: Die SG Lichtenow/Kagel verfügt wieder über eine Frauenmannschaft. Foto: Verein
Es gibt sie wieder, die Frauen von Kagel: Die SG Lichtenow/Kagel verfügt wieder über eine Frauenmannschaft. Foto: Verein

Rückkehr nach fast zehn Jahren

Die SG Lichtenow/Kagel hat wieder eine Frauenmannschaft. Spielerin Marika Oswald spricht im Interview über das neue Team.

Ein paar WhatsApp-Nachrichten, schon war der Kader gut gefüllt: Nach fast zehn Jahren startet wieder eine Frauenmannschaft mit dem Training bei der SG Lichtenow/Kagel. Erst einmal nur zum Trainieren. Tobias Rischk traf sich mit Spielerin Marika Oswald, um mit ihr über das neue Team zu reden.

Wie kam es zur Idee eine Frauenmannschaft in Kagel zu gründen?

Wir haben mit dem Vereinsvorsitzenden Alexander Oswald, Stephan Schindler (Anm.: Spieler der Männermannschaft) und dessen Freundin nach einem Kagel-Spiel gemütlich zusammengesessen. Irgendwann kam das Gespräch dann darauf, dass ich über unsere Kinder schon sämtliche Brandenburger Fußballplätze gesehen habe. Alex sagte dann: „Es fehlt bloß noch, dass Du Fußball spielst.“ Damit war die Idee geboren. Ich gründete eine WhatsApp-Gruppe und fragte bei Freundinnen, Spielerfrauen und Müttern an, was sie von einer Frauenmannschaft halten würden. Nach wenigen Stunden hatten wir bereits 13 interessierte Frauen zusammen. So kam das Ganze ins Rollen. Mittlerweile sind wir 21 Spielerinnen, die fleißig und regelmäßig zusammen trainieren.

Alexander Oswald ist gleich als Trainer eingesprungen. Er ist Dein Ehemann, Spieler der 1. Herren und Vereinsvorsitzender, Deine Söhne spielen in Rüdersdorf Fußball. Deine Familie ist offensichtlich fußballverrückt. Hat das angesteckt?

Die ganze Familie ist mit dem Fußball verbunden. Der Satz von Alex war eine Herausforderung. Warum sollte ich nicht Fußball spielen? Die Einladung an die Frauen war aus einer Laune heraus, ich habe nicht mit dieser Resonanz gerechnet. Alex übrigens auch nicht. Es war mir wichtig, dass er dann unser Trainer ist, dass es auch alles in geordneten Bahnen abläuft. Angelo Barow, Spieler der Männermannschaft, haben wir als Co-Trainer gewinnen können.

Ihr überlegt, die Mannschaft in der nächsten Saison in der Liga anzumelden, richtig?

Wir haben eine hervorragende Trainingsbeteiligung. Die Mädels haben Lust auf Fußball und nicht nur das. Sie sind vor allem auch wissbegierig. Sie sind ehrgeizig und wollen das Spiel verstehen. Derzeit beschäftigen wir uns mit den Grundlagen und auch mit den Regeln des Fußballs.

Wen habt Ihr mit an Bord?

Wir sind bunt gemischt. Wir haben Mädchen und Frauen allen Alters dabei. Die jüngsten sind gerade einmal 14 Jahre alt. Es gibt Spielerinnen, die schon einmal gespielt haben, genauso wie Frauen, die ganz neu anfangen.

Was bedeutet es für Dich beziehungsweise Euch, aktiver Teil der SG Lichtenow/Kagel zu sein?

Die Identifikation mit dem Verein SG Lichtenow/Kagel wird, wenn wir ab Oktober unsere eigene Kabine haben, sicher noch größer werden. Wir freuen uns darauf, weil wir die selbst gestalten wollen.

Kagel hatte ja vor etlichen Jahren schon einmal eine Frauenmannschaft, hat das irgendeine Relevanz für Euer Vorhaben?

Angie Barow ist die einzige in der Mannschaft, die damals schon für Kagel gespielt hat. Sie bringt schon viel Spielverständnis und Können mit. Das ist gut für uns. Sie kann uns auf und neben dem Platz sehr weiterhelfen. Ich selbst habe mir die Spiele damals angeguckt. Heutzutage sind es aber ganz andere Frauen, die da zusammenspielen und trainieren. Ich würde sagen, das aktuelle Team passt gut zusammen. Dass es damals schon eine Frauenmannschaft in Kagel gab, hat für uns also keine Relevanz mehr.

Wie Du weißt, lassen die Männer nach dem Training oder Spiel gern mal die Gläser klingen, die Pulle kreisen, reißen einen Spruch nach dem anderen oder verlieren sich in schier unendlichen Gesprächen über den Kreisligafußball. Wie gestaltet sich Euer „Trainingsfeierabend“?

Mit Hugo in bunten Plastikbechern! (Dabei hebt Marika Oswald ihren Becher feierlich nach oben)

Das Gespräch führte Tobias Rischk

Aufrufe: 012.10.2016, 14:38 Uhr
Tobias RischkAutor