2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Sven Sercander macht nach zwei Jahren bei Rot-Weiß Moisling seinen Trainerstuhl frei. Foto: sru*
Sven Sercander macht nach zwei Jahren bei Rot-Weiß Moisling seinen Trainerstuhl frei. Foto: sru*

Rot-Weiß Moisling: Sercander geht mit einer Portion Stolz

"Jeder hat sich hundertprozentig mit Rot-Weiß identifiziert."

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Moisling galt eigentlich bei vielen Experten im Vorwege als der Abstiegskandidat in der Verbandsliga Süd-Ost schlechthin. Schon zur Winterpause trotzten die Rot-Weißen allerdings allen Unkenrufen, sortierten sich nach dem Ausverkauf – insgesamt 15 Akteure kehrten dem Verbandsligisten den Rücken – bereits im Mittelfeld ein und sicherten sich auch am Ende den Klassenverbleib. Nordsport sprach mit Cheftrainer Sven Secander über ein ereignisreiches Jahr und seinen Entschluss in Zukunft nicht mehr als Trainer am Brüder-Grimm-Ring zur Verfügung zu stehen.

Müssen Sie sich nicht manchmal kneifen, um zu realisieren, was sie zusammen mit der Mannschaft geschafft haben?
Ich bin natürlich schon stolz darauf, dass wir die Verbandsliga halten konnten. Spielerische Defizite wurden mit mannschaftlicher Geschlossenheit ausgeglichen. Jeder hat sich hundertprozentig mit Rot-Weiß identifiziert. Mehr geht doch eigentlich nicht.

Das klingt jetzt aber doch relativ einfach im Nachgang. Sicherlich steckt da aber eine Menge Arbeit dahinter. Was war der Schlüssel zum Erfolg?
Es wurde Hand in Hand zusammengearbeitet. Die Mannschaft hat ihren Beitrag dazu geleistet, ebenso wie das gesamte Umfeld. Ich möchte da vor allem die Co-Trainer Carsten Haye und Ewald Piep nennen. Ebenso wichtig für den Zusammenhalt waren Peter Lindel und Bernd Schult (beide Betreuer). Ihnen allen gilt mein Dank für eine tolle Zusammenarbeit.

Es gab aber auch Dinge, die Sie extrem gestört haben. Welche sind das genau gewesen?
Der Abgang von Ligamanager Helge Panten gehört sicherlich dazu. Ich empfinde es jedenfalls als unsportlich und unfair, wenn jemand einen Verein verlässt, feststehende Neuzugänge einfach wo anders anbietet, oder mitnimmt. Bei Jan Froh, einem Can Moray oder Simon Reiss war das der Fall. Die wollten zu uns. So etwas macht man einfach nicht.

Nun gehen der Verein und Sie getrennte Wege. Warum wurde das so entschieden? Die Saisonziel wurden schließlich erreicht…
Auf uns hatte ja keiner einen Cent gesetzt. Daraus haben wir unsere Motivation gezogen und schon drei Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert. Ich bin deshalb auch ein bisschen stolz auf das Erreichte. Letztlich haben unterschiedliche Ansichten, über den nun zu gehenden Weg dafür gesorgt, dass ich nicht bleibe. Da gab es unterschiedliche Vorstellungen. Trotzdem nehme ich viel mit aus den zwei Jahren in Moisling. Die waren lehrreich, manchmal anstrengend, aber auch schön.

Als Nachfolger von Ihnen steht Ewald Piep fest. Er wird unterstützt von Marc Bornemann, der als spielender Co-Trainer fungiert. Ist das eine gute Lösung?
Beide kennen den Verein. Etwas intern zu lösen, ist eigentlich immer gut.

Haben sie schon einen neuen Verein gefunden, werden wo anders als Coach fungieren?
Da ist aktuell nichts geplant oder zu vermelden.
Aufrufe: 028.6.2017, 09:30 Uhr
SHZ / Interview: Stephan RussauAutor