2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau

Rogowski ist auf dem Dorf angekommen

Das Landleben gefällt dem neuen Abwehrmann von Drochtersen/Assel

Erfrischend geerdet präsentiert sich der Neuzugang des Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel, Laurens Rogowski (22). Ruhige Stimme, ein Lächeln im Gesicht, gemächlich im Gang, abgeklärt. Der 1,89 Meter große Hamburger kann aber auch ganz anders.

Nämlich rustikal, zweikampfstark und zwischendurch mit einem feinen Fuß. Das hat Laurens Rogowski zum Auftakt der Saison gegen den BSV Rehden bewiesen. Jetzt geht es am zweiten Spieltag am Sonntag, 7. August, um 15 Uhr im Kehdinger Stadion gegen den VfV 06 Hildesheim.Rogowski wuchs östlich von Hamburg im Barsbütteler Ortsteil Stellau auf. Ein 1120-Seelen-Dörfchen. Um einiges kleiner als Drochtersen. Im TAGEBLATT-TV-Interview erzählt der 22-Jährige, dass ihm das Landleben sehr wohl gefällt. D/A-Präsident Rigo Gooßen kokettiert gern mit dem Begriff Dorfverein, wenn er über die Spielvereinigung redet. Nach seinem Wechsel vom TSV Glinde zum FC St. Pauli im Jahr 2008 durchlief Rogowski alle Jugendmannschaften des Bundesligisten.

Zuletzt spielte der Innenverteidiger in der U23 in der Regionalliga und kam dabei in zwei Jahren auf 40 Einsätze. Rogowski passt ins Team. "Zurückhaltend, charmant, ein Spieler mit Ausstrahlung, ein guter Charakter." Trainer Enrico Maaßen achtet zuerst auf die soziale Kompetenz eines Spielers, dann auf seine fußballerische Klasse. Als Rogowski im Sommer kam, war er ein wenig zu zurückhaltend und auf dem Rasen zu ruhig. Andere, sagt Maaßen, hätten gesagt, Rogowski wirke sogar manchmal desinteressiert. Das sei freilich nicht der Fall. "Wir haben an seiner Präsenz gearbeitet", sagt der Trainer. Kommunikativer ist der 22-Jährige in den wenigen Wochen der Vorbereitung geworden. Genau, was Maaßen von einem Mann in der Innenverteidigung erwartet. Rogowski muss seine Vorderleute dirigieren, und das lautstark.

Zwei Querschläger leistete sich der Neuzugang im Spiel gegen Rehden, sonst stand er neben Kapitän Sören Behrmann in der Fünferkette ziemlich stabil. "Die Einzelleistung ist nicht entscheidend. Wir haben als Team gut gestanden", sagt Rogowski über das Rehden-Spiel. Im Spielaufbau zeigte er bereits seine Qualitäten. "Aber es geht noch eine ganze Menge mehr", sagt Maaßen.

Der Trainer benötigt gegen den VfV 06 Hildesheim am Sonntag hellwache Spieler. "Wir müssen mindestens die gleiche Leistung abrufen und vorne die Chancen besser nutzen", sagt Rogowski. Hildesheim ist bekannt für seine variantenreichen Standardsituationen. Trainer Mario Block legt großen Wert auf ruhende Bälle. Leichtfertige Ballverluste darf sich D/A nicht leisten, zu dynamisch agiert Hildesheim im Umkehrspiel. Der Gast vom Sonntag kommt mit der Empfehlung eines 0:0-Unentschiedens im Auftaktspiel beim favorisierten VfB Lübeck ins Kehdinger Stadion.

Hildesheim holte die nötigen Punkte für den Klassenerhalt in der vergangenen Saison vornehmlich in der Rückrunde. Sieben Siege, sechs Unentschieden und vier Niederlagen in der Regionalliga stehen im Jahr 2016 zu Buche. Das reichte am Ende der Saison für Rang zehn. Den letzten Vergleich mit D/A konnten die Kehdinger mit 1:0 für sich entscheiden. In der Qualifikationsrunde für den Krombacher Niedersachsenpokal schaltete Hildesheim den Oberligisten HSC Hannover mit 2:1 aus. Im Achtelfinale schlug die Elf von Mario Block Regionalligaaufsteiger FC Germania Egestorf-Langreder mit 3:0.

Laurens Rogowski hatte sich mit einer starken Vorstellung während der Vorbereitung in die Startelf gegen den BSV Rehden gespielt. Ob der 22-Jährige erneut von Anfang an aufläuft, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch ein Geheimnis seines Trainers. Rogowski möchte Teil der Erfolgsgeschichte der Spielvereinigung Drochtersen/Assel werden. "Hier entsteht etwas Gutes", sagt er. In Kehdingen sehe er eine Entwicklung. Die verfolgte der Fußballer bereits, als er noch bei St. Pauli unter Vertrag stand.

Aufrufe: 04.8.2016, 17:45 Uhr
Tageblatt / Daniel BerlinAutor