2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Wogawa

Rietschen holt das Double und fliegt nach Mallorca

+ + + Kreismeister feiert das Double + + + wahnsinnige Schlussphase + + + Eigentor besiegelt Kemnitzer Finalniederlage + + + alles zum Finale jetzt bei uns + + +

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Der FC Stahl Rietschen-See sah lange wie der sichere Sieger im Kreispokal-Endspiel aus, taumelte, gewann am Ende aber glücklich durch ein Eigentor in der Nachspielzeit und hat nach Meisterschaft auch den Pokal in der Oberlausitz geholt.

Für die siegreiche Mannschaft aus Rietschen geht es in der kommenden Woche nach Mallorca. „Es war ein harterkämpfter Sieg. Das ganze Verletzungspech was wir in den vergangenen Jahren hatten, blieb uns in dieser Spielzeit erspart. Wir so stolz und glücklich das wir es geschafft haben. Im letzten Jahr haben wir den Pokalsieg noch verpass und in diesem Jahr haben wir glücklich gewonnen. Wir sind einfach happy. Nächste Woche geht es für die Mannschaft nach Mallorca. Da können alle feiern, das haben sich die Spieler verdient“, sprudelt es aus einem sichtlich stolzen Erbo Naß, Mannschaftsleiter Rietschen, nach dem Spiel heraus.

Silvio Halke, seines Zeichens Trainer des unterlegenen Finalisten sagte nach dem Spiel: „Nachdem wir in der ersten Hälfte keinen Zugriff bekommen haben, hat meine Mannschaft in Durchgang zwei Moral bewiesen und das gezeigt was uns die ganze Saison ausgemacht hat. Keiner hat aufgegeben und am Ende hat eine unglückliche Situation das Spiel entschieden. Trotz allem bin ich stolz auf meine Mannschaft und die gebrachte Leistung über die ganze Saison. Glückwunsch an eine sympathische Rietschner Mannschaft und viel Erfolg für die kommende Saison.“

Der frischgebackene Oberlausitzmeister bestimmte vom Anpfiff weg das Geschehen und stellte den Gegner aus Kemnitz vor riesige Probleme. Eine Finalniederlage wie im Vorjahr erlebt, sollte es im zweiten Anlauf nicht geben. Die etwa 80 Prozent Ballbesitz der ersten Spielminuten machten sich dann auch bezahlt. Rietschen spielte temporeich und Kreisoberliga-Torschützenkönig Eric Hennig bediente Lukasz Szynke mustergültig durch die Schnittstelle der Abwehr. Der 36-jährige Offensivspieler schloss aus 15 Metern frei ab und das Spielgerät klatschte vom Innenpfosten hinter die Torlinie. Um die Kemnitzer musste man in den folgenden Spielminuten große Angst haben. Die Stahl-Elf dominierte nach Belieben und ließ gegen einen überforderten Gegner nicht lange bitten. Eric Hennig schirmte das Spielgerät im Strafraum gekonnt ab und passte zu Alexander Ullrich. Der hatte aus 15 Metern keine Mühe und erhöhte per Flachschuss auf 0:2. Während Kemnitz überwiegend mit langen Bällen agierte, die allesamt einfache Beute für die Hintermannschaft waren, drückte Rietschen schon vor der Pause auf eine mögliche Vorentscheidung. Nach einer Ecke schien der Ball bereits geklärt, aber niemand fühlte sich auf der rechten Außenbahn für Anton Lampke verantwortlich, sodass dieser in aller Ruhe zur Flanke ansetzen konnte. Der Ball wurde länger und länger und senkte sich am langen Pfosten zum 0:3 in die Maschen. Trotz klarer Führung blieb Rietschen bissig, lief aber das ein ums andere Mal ins Abseits. Wie aus dem Nichts hauchte Andre Kurtzke dem FSV Kemnitz wieder Leben ein. Mit dem ersten echten Schuss auf das Stahl-Gehäuse kam Kemnitz zu seinem ersten Treffer am Nachmittag. Dem vorausgegangen war eine schöne Ballstafette zwischen Richard Freudenreich und Georg Kuttig.

Beflügelt von diesem Treffer wirkte der FSV auch im zweiten Spielabschnitt aktiver, kam aber selten zu verheißungsvollen Abschlüssen. Stahl Rietschen verwaltete mehr und mehr das Resultat und spielte seine Angriffe nicht mehr konsequent zu Ende. So rinn die Spielzeit dahin und keiner der 333 Zuschauer hätte wohl noch auf ein Comeback des FSV Kemnitz gewettet. Der Vierte der Kreisoberliga zeigte sich stets bemühte, entwickelte aber nach vorn zu wenig Durchschlagskraft, als dass Rietschen nochmal zittern müsste. Ein durchaus berechtigter Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sandro Benad-Hambach brachte für Kemnitz die Hoffnung zurück. Georg Kuttig verwandelte fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den fälligen Strafstoß zum 2:3. Rietschen taumelte zusehends und Kemnitz warf alles nach vorn. Andre Kurtzke setzte sich mit Druck über die rechte Außenbahn durch und brachte den Ball in den Strafraum. Dort nahm Georg Kuttig diesen in Empfang und legte für Markus Berner auf. Aus Nahdistanz schlug die Kugel unter dem lauten Jubel der Kemnitzer Fans zum 3:3 hinter Stahl-Torwart Steven Burghardt ein. Während die Mannschaftsverantwortlichen auf beiden Seiten schon alles für eine drohende Verlängerung bereitstellten, sollte es nochmal eine Ecke für Rietschen geben. Alexander Ullrich zog diese scharf auf den zweiten Pfosten. Torhüter Wauer konnte den Ball nicht festhalten und bugsierte ihn letztendlich auf tragische Weise ins eigene Tor.

Am Ende jubelt Rietschen über den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Dieser ist vor allem aufgrund der ersten Halbzeit verdient. Kemnitz zeigte nach dem Seitenwechsel Moral und hatte sich nach der dramatischen Schlussphase eine Verlängerung verdient, musste dem Gegner nach einem Eigentor aber den Vortritt bei der Siegerehrung lassen. Durch den Aufstieg von Rietschen werden aber beide Mannschaften in der kommenden Saison die Oberlausitz im sächsischen Landespokal vertreten.

Aufrufe: 025.6.2019, 10:00 Uhr
stwAutor