2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Am Boden oder stehend? Der SV 07 Milz und Daniel Eppler gehen in die Relegation gegen Häselrieth.
Am Boden oder stehend? Der SV 07 Milz und Daniel Eppler gehen in die Relegation gegen Häselrieth.

RELEGATION: Häselrieth oder Milz - das ist hier die Frage!

Shakespeare hätte wohl eine fußballerische Dramaturgie auch nicht besser aufbauen können. Denn die Relegation ist hier wohl das Non-Plus-Ultra aller Spannungsbögen.

Eine ganze Saison hängt am Ende irgendwie von einem Spiel ab: Der Zwöfte der KOL vom SV 07 Milz kann eine durchwachsene Saison noch retten. Der Kreisliga-Zweite SV 07 Häselrieth kann eine starke Saison krönen. Der Verlierer guckt blöd aus der Wäsche. Am Pfingstmontag um 15 Uhr kommt es in Bedheim zum letzten fußballerischen Highlight in Südthüringen.

In Sachen Gefühl scheint der Kreisligist aus Häselrieth vielleicht etwas im Vorteil. Denn wie man Spiele gewinnt, hat die Mannschaft von Toni Haschke öfter in der Saison gezeigt. Vor allem die Offensive um Jäger, Wagenschwanz, Gottwalt & Co. scheint herausragend. "Grundsätzlich haben wir eine offensive Grundausrichtung. Wir wollen das Spiel gewinnen und dazu gehören nun mal Tore. Wir sind einfach diesmal dran. Ganz so leicht ist es zwar nicht, aber meine Mannschaft weiß, um was es geht. Wir haben uns die ganze Saison den Arsch aufgerissen, und nun wollen wir uns belohnen. Meine Spieler sollen ihr schwarz-rotes Herz in die Hand nehmen. Wir sind bis in die Haarspitzen motiviert und haben ein klares Ziel. Auch in diesem Spiel werden wir auf unsere Stärken setzen.", blickt der Häselriether Coach auf das "Finale" um den Aufstieg.

Auf der anderen Seite bewies aber auch der SV 07 Milz in der Rückrunde der Kreisoberliga immer öfter Ligatauglichkeit. Denn die Mannschaft von Frank Sommer arbeitete sich vom letzten Platz auf den Relegationsplatz hoch. Insbesondere der Teamgeist stimmte bei den Grabfeldern: "Wir wollen mannschaftlich geschlossen auftreten. Unsere Stärke ist der Kampf gepaart mit einem enormen Siegeswillen. Wir werden noch einmal alles in diese 90 Minuten oder auch mehr hineinwerfen. Und wir haben zuletzt mit zehn Punkten aus den letzten vier Spielen noch einmal mächtig Fahrt aufgenommen. Hieran gilt es nun anzuknüpfen. Wir wollen diese letzte Chance um den Ligaverbleib unbedingt nutzen.", so der Milzer Übungsleiter.

Während der Kreisliga-Zweite den Gegner aus Milz des Öfteren beobachtet hat, will man sich bei den Grabfeldern auf sich selbst konzentrieren. "Im Endeffekt kennen wir den Gegner doch genug. Sie haben eine starke Offensive und hier den besten Angriff der Kreisliga. Dagegen gab es zuletzt in der Defensive ein paar Probleme und Unsicherheiten. Dies zeigt sich zum Beispiel an den doppelt so vielen Gegentreffer gegenüber dem Staffelsieger aus Schleusingen.", so Frank Sommer zum Kontrahenten. "Wir wollten uns selbst einen aktuellen Eindruck vom Gegner verschaffen. Wie sind die Milzer drauf! Letztmalig hatten wir es 2016 miteinander zu tun. Grundsätzlich ging es um die Aufstellung, um die Formation, die Absicherung nach hinten und auch das Verhalten bei Standards. Wir haben auch ein paar Sachen gesehen und notiert, die für uns nützlich sein könnten.", so Haschke zu seinen Beobachtungen. Für den Milzer Übungsleiter, der nach dem Spiel unabhängig vom Ausgang nicht mehr Trainer der Grabfelder sein wird, ist es ein Stückweit auch eine Reise in die Vergangenheit: "Ich habe damals 2 ½ Jahre in Häselrieth gearbeitet. Gleich in meinem ersten Jahr sind wir aufgestiegen. Aber dies ist schon eine Weile her."

Am Montag entscheidet dann ein Spiel über Auf- und Abstieg - ob sportlich fair oder nicht, müssen andere beurteilen. Für die Spannung ist eine Relegation wohl aber das höchste der Gefühle!

Aufrufe: 09.6.2019, 12:30 Uhr
André HofmannAutor