Relegation: Die vergebliche Aufholjagd der SC-Reserve

Der Weg in die Fußball-Kreisliga A endet für den SC Stammheim II bereits nach der ersten Etappe. Die Mannschaft von Trainer Torsten Richter verlor das erste Spiel der Aufstiegsrelegation gegen den Stuttgarter Sportclub – dies allerdings nach einer zweimaligen Aufholjagd und auf denkbar bittere Weise. Denn erst nach der Verlängerung und dem Elfmeterschießen stand der Sieger der Begegnung fest. Mit 7:5 setzte sich der Stuttgarter SC durch, der nun in Relegationsrunde zwei am Sonntag um 15 Uhr auf dem Sportplatz des TB Untertürkheim auf die SKG Botnang trifft.

„Ich hätte gerne noch zwei Spiele mehr gemacht“, sagt Richter. Denn für ihn war es die letzte Partie als Coach der Stammheimer Reserve. Richter wird fortan als Stellvertretender Abteilungsleiter bei den Nord-Stuttgartern aktiv sein. Den Trainerposten bei der zweiten Mannschaft übernimmt in der Saison 2017/2018 Erhan Atici. Aber ein Lob musste der scheidende Übungsleiter doch noch an seine Schützlinge loswerden. „Wir sind zweimal sensationell zurückgekommen.“

Stammheim verschläft die Anfangsphase

Das war nötig, weil die Nord-Stuttgarter den Beginn der Partie schlichtweg verschlafen hatten. Der in Cannstatt beheimatete Stuttgarter SC spielte zunächst schneller, strukturierter, präziser und mit wesentlich höherem Tempo. Und dies, obwohl die Stammheimer in Armando Barbieri und Leonardo Marra zwei Spieler auf dem Platz hatten, die in der laufenden Runde auch schon in der Bezirksligatruppe aktiv waren. Zudem gehörten zur Anfangsformation der SC-Reserve auch die höherklassig erfahrenen Routiniers Thomas Quast und Alexander Herzog. Gebracht hat das zunächst nichts: Der SSC legte los wie die Feuerwehr und kam nach fünf Minuten zur ersten Großchance durch Enes Ganioglu, dessen Kopfball Stammheims Schlussmann Erik Maier mit eine guten Reflex zu parieren wusste. Zwei Minuten später war Keeper Maier trotzdem geschlagen. Harald Fakner hatte den Keeper mit einem Heber zum 1:0 für die Cannstatter überwunden. Und kurz darauf musste der Stammheimer Torwart im direkten Duell und in allerhöchster Not gegen Hans Fakner klären. Doch so langsam begann der SC Stammheim II, zu seiner Linie zu finden. In die Abwehr kehrte zunehmend Ordnung, Übersicht und Zweikampfwille ein. Im Mittelfeld erarbeiteten sich die Nord-Stuttgarter ein spielerisches Übergewicht und verbuchten auch zunehmend mehr Ballbesitz. Auch die Tormöglichkeiten nahmen zu – allerdings nicht die Tore.

In der 22. Minute klärte Michael Bodendorfer in höchster Not gegen Barbieri zur Ecke, der bis zur Pause noch zwei weitere gute Möglichkeiten für die SC-Reserve vergab. In der 54. Minute legte Herzog nach einem Alleingang für Leonardo Marra auf, der an SSC-Keeper Marcel Janik scheiterte. Die dickste Möglichkeit vergab Paul Beck, dessen Schuss in der 76. Minute erst an den Pfosten klatschte und von dort gegen Janiks Rücken sprang. Dies geschah allerdings mit zu wenig Wucht, um das Spielgerät endgültig über die Torlinie kullern zu lassen – der SSC-Torwart sichere den Ball im Nachfassen. Erst in der 84. Minute zeigten die Stammheimer die erforderliche Durchschlagskraft: Nach Pass von Herzog traf Barbieri zum 1:1.

Peringer bringt Stammheim in die Verlängerung

Der Sportclub hatte in Hälfte zwei kaum noch Zugriff auf die Partie. Es schien, als ob das Team den Löwenanteil seiner Kräfte schon vor der Pause verbraucht hatte. Daraus wussten die Stammheimer allerdings kein Kapital zu schlagen. In der Schlussphase verpassten es Barbieri und Patrick Pfisterer, für die Entscheidung zu sorgen. Keiner rechnete mehr damit, dass der SSC zurückkommen würde. Tat er aber: In der 94. Minute zirkelte Ganioglu einen Freistoß zum 2:1 ins Netz. Das sollte jedoch nicht das Ende sein, denn der inzwischen eingewechselte Jens Peringer wuchtete den Ball nach einem Eckstoß eine Minute später zum erneuten Ausgleich ins Netz.

In der Verlängerung zeigte sich bei beiden Kontrahenten, dass dieses Spiel einiges an Energie gekostet hatte. Bis auf einen Drehschuss von Barbieri, den der SSC-Torwart Janik gerade noch um den Pfosten lenken konnte, kam es zu keinen nennenswerten Torszenen. Also musste das Elfmeterschießen für die Entscheidung sorgen. Und dabei zeigte der SSC die besseren Nerven. Sebastiano Piconeri, Jens Wörner, Ganioglu, Hans Fakner und Ralf Schöpper verwandelten für die Cannstatter. Für den SC Stammheim II trafen Pasquale Celoro, Paul Beck, und Jens Peringer. Max Weinmann, der den zweiten Elfmeter für die Nord-Stuttgarter zu schießen hatte, scheiterte allerdings an Torwart Janik, der seinem Club damit den Einzug in die zweite Relegationsrunde bescherte.

Die bisherigen Relegationsspiele im Bezirk in der Übersicht

VfLKaltental - FV Degerloch
18:00 Uhr in Stuttgart-Vaihingen
Gewinner trifft im zweiten Entscheidungsspiel auf VfL Stuttgart II 3:2 SSV Ulm 1846 II - SV Bonlanden
18:00 Uhr in Erbach
2. BL Donau/Iller - 2. BL Stuttgart / Sieger trifft auf 2. BL Kocher/Rems - 2. BL Neckar/Fils. n.E. 6:5 Stuttg. SC - Stammheim II
18:00 Uhr in Stuttgart
Gewinner trifft im zweiten Entscheidungsspiel auf SKG Botnang 7:5 Plattenhardt - SG Jebenhausen/...
19:00 Uhr in Filderstadt Frauen 3:0

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