Wollitz’ Erscheinungsbild hat zuletzt arg gelitten. Dazu trug der für sein überaus emotionales, teils cholerisches Verhalten bekannte Coach in den zurückliegenden 15 Monaten gleich drei Mal bei. Zunächst sorgte er Anfang Mai 2019 für einen Eklat, als er nach dem Gastspiel mit Cottbus die Pressekonferenz boykottierte, weil KFC-Präsident Mikhail Ponomarev den zuvor gefeuerten Norbert Meier als schlechtesten Trainer bezeichnet hatte.
Die von Wollitz eindrucksvoll demonstrierte Solidarität muss jedoch seit dem Jahresende hinterfragt werden. Am 20. Dezember warf er in Cottbus die Brocken hin. Das Vertrauen in seine Person habe gefehlt, seine Entscheidung sei alternativlos. Dass sich der 1. FC Magdeburg nur 48 Stunden später von Trainer Stefan Krämer trennte und Wollitz als Nachfolger präsentierte, hat mehr als nur einen faden Beigeschmack. Der Gedanke, dass die Telefondrähte zwischen Wollitz und Magdeburg in den Tagen zuvor glühten und es mit der Solidarität nicht allzu weit her ist, drängt sich geradezu auf.
Schließlich die Vehemenz, mit der sich der 1. FCM in den zurückliegenden Wochen gegen die Fortsetzung der Saison sträubte. Ob der Protest ohne den leidenschaftlichen Trainer auch derart heftig ausgefallen wäre, darf stark bezweifelt werden.