2024-05-17T14:19:24.476Z

Analyse
Gehen weiter Seite an Seite mit dem TSV Dinkelscherben ihren Weg in der Bezirksliga. Trainer Michael Finkel und sein »Co« Albert Erlenbauer.  Foto: Oliver Reiser
Gehen weiter Seite an Seite mit dem TSV Dinkelscherben ihren Weg in der Bezirksliga. Trainer Michael Finkel und sein »Co« Albert Erlenbauer. Foto: Oliver Reiser

Rechtzeitig die Kurve bekommen

Dinkelscherbens Trainer Michael Finkel blickt nach dem feststehenden Klassenerhalt in die Zukunft

Bereits in der Halbzeitpause hat Markus Kutschenreiter, der Stadionsprecher des TSV Dinkelscherben, alle „Mütter und solche, die es noch werden wollen“ nach dem Abpfiff ins Sportheim zu einem Glas Sekt eingeladen. Da konnte man auf Kaiserberg noch nicht wissen, dass es am Muttertag noch richtig Grund zum Feiern geben sollte. Da waren zum einen der 3:2-Sieg gegen den TSV Meitingen, zum anderen die Ergebnisse der Konkurrenten. Und plötzlich stand es fest: Der Klassenerhalt ist sicher.
„Gut, dass wir durch sind“, freute sich Trainer Michael Finkel, der sich im Vorfeld ausgiebig mit dem komplexen Regelwerk befasst hatte: „Im dümmsten Fall wären wir mit Lauingen und Ehekirchen punktgleich gewesen und hätten dann nach einer internen Tabelle dieser drei Mannschaften die wenigsten Punkte gehabt.“ Schwamm drüber! Sämtliche Eventualitäten wurden anschließend mit Bier und Sekt hinuntergespült.
Der TSV Dinkelscherben hat in der Rückrunde 19 Punkte geholt. Das ist bei zwei noch ausstehenden Spielen jetzt schon einer mehr, als in der durchwachsenen Vorrunde. Trotzdem ist man unter Druck geraten, weil alle anderen gewaltig aufgeholt haben. „Die wichtigen Spiele haben wir gewonnen“, grinst Finkel, „weil wir die Kurve bekommen haben und alle kapiert haben, um was es geht.“ Da man nicht die individuelle Qualität habe, muss es in der Mannschaft passen. „Der Zusammenhalt stimmt“, sagt Finkel, auch wenn natürlich der eine oder andere, der momentan nicht spielt, unzufrieden ist. „Wir haben ja auch noch mit der zweiten Mannschaft einen Auftrag, die in der A-Klasse auf dem letzten Tabellenplatz steht“, schwebt dem Coach eine weitere Rettungsaktion vor.
Gegen den TSV Meitingen war sich Finkel nach dem 3:2 sicher, „dass wir das heimziehen“. Zuvor hatte man den Gästen allerdings erneut zu viel Spielraum gelassen. „Mit zwei Stürmern sind wir im Mittelfeld anfälliger. Da muss man sauber verschieben, sonst gerät man in Unterzahl. Aber daran werden wir arbeiten.“ Die Mannschaft bleibt im Großen und Ganzen zusammen. „Alle haben gezeigt, dass sie in der Bezirksliga spielen können“, meint Finkel.
Insbesondere Christian Wink und Thomas Kubina. Letzterer hat mit seinen mittlerweile 14 Saisontreffern für Aufmerksamkeit gesorgt. „Er hatte schon in der Vorrunde seine Chancen. Jetzt macht er sie halt rein“, glaubt Finkel, dass dem 19-Jährigen ein Routinier vom Schlage eines Alex Guggemos an der Seite sehr gut tut. Dass der langjährige Torjäger in der Rückrunde ausgeholfen hat, ist ein weiterer Grund für die Stabilität der Truppe. „Natürlich würden wir ihn gerne zum Weitermachen überreden“, hat Michael Finkel auch einen – nicht ganz ernst gemeinten – Vorschlag parat: „Wir müssen dazu aber wohl im Sommer einen Faschingsball veranstalten.“ Auf selbigem hatte der 32-Jährige in der Winterpause zugesagt. „Die Mannschaft ist entwicklungsfähig, das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht“, freut er sich jedenfalls auf ein weiteres Jahr in Schwabens höchster Liga.
Aufrufe: 012.5.2014, 21:39 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor