2024-05-02T16:12:49.858Z

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Rätsel um Popularität eines Kreisligakickers

Das FuPa-Profil von Ahmet Baran wurde in sechs Monaten fast zehntausend Mal angeklickt. Dabei ist er Amateurfußballer bei Viktoria Rheydt II. Steckt sein Namensvetter dahinter?

Für die zweite Hälfte des Jahres 2017 hat FuPa Niederrhein die Zugriffszahlen auf die Profile der Amateurspieler ermittelt. Vier Spieler aus dem Mönchengladbacher Gebiet rangieren dabei unter den ersten 30.

Der erste Gladbacher unter den Top 30 ist Frederic Marohn vom Polizei SV (Rang 29, 3411 Aufrufe). Knapp davor steht Urgestein Ferdi Berberoglu (28./3442) vom Rheydter SV. Sein Teamkollege Rene Schnitzler (4985) ist einer von zwei Gladbachern, der es in die Top 10 geschafft hat. Als Ex-Profi und früherer Borusse ist Schnitzler über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der am meisten geklickte Gladbacher Amateurspieler ist Ahmet Baran vom C-Kreisligisten Viktoria Rheydt II, der mit 9381 Aufrufen auf Rang zwei landete. Nur der ehemaligen Profi Alon Abelski (u.a. Arminia Bielefeld) vom A-Ligisten Sparta Bilk kommt auf mehr Aufrufe.

Die Frage ist: Warum ist ausgerechnet Baran, der nie höher als in der untersten Kreisliga spielte, so interessant für die Internet-Gemeinde? Spurensuche: Bemüht man die weltweit größte Suchmaschine, liefert sie zunächst mal fast 400.000 Ergebnisse für den Namen "Ahmet Baran". Ganz oben in der Ergebnisleiste steht tatsächlich der Rheydter Fußballer mit seinem FuPa-Profil. An zweiter Stelle findet sich das Facebook-Profil eines türkischen Komponisten und Musikers mit dem Namen Ahmet Baran, der für sich die Zither als Instrument entdeckt hat.

Dem türkischen Komponist und Zither-Spieler Ahmet Baran folgen auf Facebook aktuell knapp 12.500 Menschen. FOTO: www.ahmetbaran.com/

Seine Internetseite ist bunt und pompös, seine Musik hat etwas Sphärisches. "Ich kenne ihn. Klar, er ist ja mein Namensvetter, ich habe ihn mal gegoogelt", sagte der 27-Jährige. Dass sich aber Massen von Fans des türkischen Zither-Spielers versehentlich auf sein FuPa-Profil verirrt haben, glaubt er nicht. "Selbst in der Türkei ist er nicht so bekannt", sagt der Gladbacher.

Das Viktoria-Trainergespann Marcel Pannier und Lars Wintzen kann sich den außerordentlichen Klick-Erfolg ihres Spielers ebenfalls nicht erklären. Baran sei zwar ein Spieler, der alle zentralen Positionen spielen kann, doch dass diese Polyvalenz ein Grund für die hohe Zahl der Aufrufen sein könnte, ist eher ein abwegiger Gedanke.

Baran kann sich auch keinen abschließenden Reim auf die Sache machen, verrät aber: "Ich spiele Fußball nur als Ausgleich. Eigentlich bin ich Kampfsportler und kicke um der Kondition willen." Im Wing Chun, einem Ableger des Kung Fu, hat er mittlerweile den siebten von zehn Schülergraden erreicht.

Er vermutet daher, dass ein auf YouTube veröffentlichtes Video vom Training, das etliche Male geteilt wurde, für die vielen Klicks bei FuPa verantwortlich sein könnte. Zum anderen könnte, glaubt Baran, sein Auftritt in einer Folge der Krimiaction-Serie Alarm für Cobra 11, die kürzlich ausgestrahlt wurde, eine mögliche Ursache sein könnte. "So richtig erklären kann ich mir die Sache aber nicht. Eigentlich bin ich auch keiner, der gern so im Rampenlicht steht", sagt er.

Aufrufe: 016.2.2018, 12:05 Uhr
Horst HöckendorfAutor