2025-12-17T10:26:01.779Z

Allgemeines
Dennis Wienhusen bremste vor der Saison die Erwartungen - nicht ohne Grund.
Dennis Wienhusen bremste vor der Saison die Erwartungen - nicht ohne Grund.

Rather SV: Gegen die Erwartungshaltung

Der Rather SV hat eine schwierige Hinrunde hinter sich. Die Realität heißt erstmal: Klassenerhalt sichern.

Hinter dem Rather SV liegt eine bisweilen turbulente erste Saisonhälfte: In den vergangenen Jahren gehörten die Schwarz-Weißen zu den Spitzenteams der Landesliga und schnupperten zweimal am Oberliga-Aufstieg.

Damit würde man in dieser Spielzeit nichts zu tun haben, das war nach dem Umbruch im Sommer bereits klar. Und trotzdem hielten die Rather nach einer völlig verkorksten Vorbereitung lange Zeit den Kontakt zum Spitzenreiter und Stadtrivalen MSV Düsseldorf.

Drei Niederlagen in Serie zum Ende der Hinrunde kosteten jedoch den Anschluss an die Tabellenspitze, der aber ohnehin nur kosmetischer Natur war. Durch die drei Nullnummern rutschten die Rather sogar gefährlich nahe an die Abstiegszone heran, der Vorsprung betrug gerade einmal vier Punkte. Der 6:0-Kantersieg beim Keller-Team aus Giesenkirchen zum Jahres-Abschluss war daher Balsam auf die Rather Seele. „Der Sieg hat uns gutgetan, um den Abstand nach unten zu wahren“, gesteht der Trainer Dennis Wienhusen.

Im Sommer wechselte Wienhusen vom Bezirksligisten SV Hösel zum Rather SV und beerbte dort den aus beruflichen Gründen zurückgetretenen Andreas Kusel. Es waren große Fußstapfen für den neuen Trainer, nachdem Kusel aus dem RSV in den beiden Vorjahren eine Spitzen-Mannschaft geformt hatte.

In der Vorsaison startete Rath furios, führte nach sieben Spielen mit sieben Siegen die Tabelle an und galt gemeinhin als Topfavorit auf den Sprung in die Oberliga. Der pandemiebedingte Saisonabbruch verhinderte dies jedoch. „Die Erwartungshaltung war daher natürlich groß“, blickt Wienhusen auf seinen Start zurück, „ich habe diese bewusst gesenkt.“

Zur Wahrheit gehörte nämlich auch: Mit Robert Norf und Marco Gatzke verließen gleich zwei Leistungsträger den Verein vor der Saison. „Das mussten wir auffangen“, merkt Wienhusen an. Erschwerend kam eine Verletztenmisere hinzu, die sich durch die komplette Halbserie zog. Weitere Stützen wie der Kapitän Robert Körber oder auch Christos Pappas und Ibrahim Dogan fielen zwischenzeitlich lange aus. Körber erwischte es gleich doppelt, er verletzte sich direkt bei seinem Comeback erneut schwer und wird in dieser Saison wohl nicht mehr auf dem Platz stehen können.

Durch die vielen Ausfälle mussten vermehrt die jungen Spieler direkt ins kalte Wasser springen, die eigentlich behutsam an die Landesliga herangeführt werden sollten. Rückschläge waren dabei vorprogrammiert.

Besonders verkorkst war bereits die Sommer-Vorbereitung, als alle fünf Testspiele verloren wurden, teilweise deftig mit 1:9 und 1:6. Rückblickend gesteht Wienhusen: „Möglicherweise habe ich dem Team mit den vielen Oberliga-Gegnern zu viel zugemutet.“ Die Konsequenz: Nach dem Trainingsstart am 25. Januar werde es rund ein halbes Dutzend Testspiele vor dem Rückrundenstart geben, diesmal jedoch nur gegen Gegner aus der Landes- und Bezirksliga.

Wird sich der Kader im Winter verändern?

Der Kader könnte sich bis dahin noch minimal verändern. Ein bis zwei Abgänge seien laut Wienhusen denkbar, aber auch zwei bis drei Neuverpflichtungen.

Für den Rest der Saison merkt Wienhusen, der am ersten Weihnachtsfeiertag seinen 40. Geburtstag feierte, an: „Nach dem 6:0 gegen Giesenkirchen können wir befreit aufspielen.“ Für das Saison-Ende peile er einen Platz im oberen Mittelfeld an, idealerweise besser als der aktuelle sechste Rang, an. Wie es für Wienhusen in Rath weitergeht, entscheide sich in Kürze. Die Zusammenarbeit sei zunächst bis zum Sommer vereinbart. Gespräche über eine Verlängerung würden im Januar geführt.

Aufrufe: 031.12.2021, 17:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor