"Manchmal ist es eben im Leben so, dass sich etwas verändert", sagt der sympathische Tscheche, der im August 2010 von Karlsbad nach Kötzting kam und viele Freunde gefunden hat. "Es war schön hier, es hat mir sehr gut gefallen. Unterm Strich war es eine schöne und erfolgreiche Zeit", fasst Psohlavec die vier Jahre seines sportlichen Lebens im Oberen Wald zusammen. Vor allem seine Bilanz kann sich sehen lassen. In 135 Spielen für die Rotblauen hat der 1,89 Meter große Kopfballspezialist stolze 83 Treffer erzielt. Mit seinen 21 Toren in der vorigen Spielzeit hatte der Tscheche einen wesentlichen Anteil am Aufstieg in die Bayernliga. Nach der Legende Petr Stoilov ist Psohlavec der erfolgreichste Angreifer der jüngsten Vergangenheit beim FCK und darauf ist der Tscheche auch mit Recht stolz: "Ich denke, ich kann zufrieden sein. Ich habe viele Tore geschossen, einige waren auch sehr wichtig." So zum Beispiel in seinem letzten Spiel Ende November gegen den VfB Eichstätt, als "Psohla" den 2:1-Siegtreffer köpfte. In der laufenden Saison konnte Psohlavec bisher fünf Mal einnetzen.
Auch in der Aufstiegssaison 2013/14 sicherten Psohlavec-Tore viele Punkte. Eine Galavorstellung lieferte der Tscheche am vorletzten Spieltag zuhause gegen den ASV Cham ab, als ihm beim 4:1 gleich ein Dreierpack gelang. "Ich bin in Bad Kötzting richtig heimisch geworden, auch wenn es von meinem Wohnort Karlsbad immer fast 200 Kilometer zu fahren waren ", erzählt der in Rakovnik (80 Kilometer von Karlsbad entfernt) geborene Angreifer, der sogar als Profi in der ersten Liga in Tschechien beim FC Victoria Pilsen gespielt hat. In Deutschland kickte Psohlavec vor seiner Zeit in Kötzting bei der SpVgg Weiden. Sein Engagement beim FCK war nur durch ein halbjähriges Intermezzo beim SV Schwarzhofen unterbrochen. Sportlich hat sich der "Ausflug" nach Bad Kötzting allemal gelohnt. "Die Zeit dort werde ich nie vergessen." Psohlavec ist aber Realist genug, um zu wissen, wann es vorbei ist: "Ich werde in Kürze 34 Jahre alt. Da muss ich Abstriche machen. Landesliga wäre noch okay gewesen, aber Bayernliga ist natürlich noch ein Stück höher." Vor allem die Entfernungen in der Bayernliga machen dem Routinier zu schaffen: "Bei den Auswärtsspielen war für mich gleich der ganze Tag kaputt."
Erst die Anreise von knapp 200 Kilometern aus Karlsbad, dann noch die Fahrten beispielsweise in die Region München. "Darunter leidet die Familie", gibt sich Psohlavec nachdenklich, der zwei Söhne hat: Martin (6 Jahre) und Daniel (4) spielen beide in Karlsbad Eishockey. "Richtig gut sogar", berichtet der Papa stolz. Hinzu kommt die berufliche Situation. Psohlavec ist wie Oslovic in der Baubranche tätig. Beide sind für längere Zeit in der Nähe von Hof stationiert. "Ich habe das mal probiert von dort zum Training nach Bad Kötzting zu fahren. Das waren mehr als 200 Kilometer, zweieinhalb Stunden Fahrtzeit und dann am nächsten Morgen ganz früh wieder zurück nach Hof. Das geht einfach nicht", so der 33-Jährige. Daraufhin reifte der Gedanke, sich sportlich zu verändern und wieder in Karlsbad zu spielen. "Der Wechsel ist so gut wie sicher. Die Gespräche mit dem Verein sind abgeschlossen, jetzt geht es nur noch um die Spielgenehmigung." Am 17. Januar werden Psohlavec und Oslovic in Karlsbad zum Trainingsauftakt erwartet und dann beginnt ein weiteres Kapitel in der aktiven Laufbahn des Martin Psohlavec. "Ich werde versuchen mal wieder nach Bad Kötzting zu kommen, wenn ich Zeit habe. Das lasse ich mir nicht nehmen", verkündet der zweifache Familienvater. Und dann wird er viele Freunde treffen in seiner zweiten Heimat.