Augsburg/München - Uli Hoeneß hat in einem Prozess gegen einen ehemaligen Mithäftling den Angeklagten einem Medienbericht zufolge in Schutz genommen. Nicht der Mann, der von ihm während seiner Haftzeit heimlich Fotos gemacht haben soll, gehöre auf die Anklagebank, sagte Hoeneß nach einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" vom Dienstag als Zeuge in dem Strafprozess vor dem Augsburger Landgericht. "Die, die dahinter stehen, sollten bestraft werden", forderte der Präsident des FC Bayern München demnach.
Im Januar 2017 hatte Hoeneß davon berichtet, dass im Gefängnis versucht worden wäre, „mit reingeschmuggelten Handys Bilder von mir zu machen, um sie dann für sehr viel Geld zu verkaufen.“ Laut Anklage soll ein Reporter dem damals mit Hoeneß inhaftierten Mann 2500 Euro für Fotos gezahlt haben. Veröffentlicht worden seien die Fotos nie.
Hoeneß habe nun als Zeuge ausgesagt, dass Journalisten eines Magazins anderen Gefangenen Geld für Fotos von ihm im Gefängnis geboten hätten. "Da wurde die Not eines Gefangenen schamlos ausgenutzt für derart schäbige Zwecke", sagte der wegen Steuerhinterziehung zwischenzeitlich in Landsberg am Lech inhaftierte Fußballfunktionär.
Uli Hoeneß saß einen Teil seiner Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech ab.
AFP mit fw