2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Nückel/Steinmann

Prigge – der Pokalheld des SV Scherpenberg

Im Finale gegen den SV Sonsbeck wuchs der Torhüter über sich hinaus. Er war der entscheidende Mann im Elfmeterschießen.

Tobias Prigge wird das Kreispokal-Finale 2020 wohl nie vergessen. Der Torhüter des SV Scherpenberg erwischte einen Sahnetag und hatte großen Anteil daran, dass die Moerser erneut die Trophäe gewannen. Der Fußball-Landesligist schlug den SV Sonsbeck mit 7:5 nach Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit hatte es durch die Treffern von Salih Altin, Samet Sadiklar und Valdet Totaj sowie Max Fuchs, Klaus Keisers und Jannis Pütz 3:3 (0:1) gestanden. Die Schützlinge von Heinrich Losing versäumten es, die Partie in der Verlängerung mit zahlreichen Möglichkeiten und in Überzahl für sich zu entscheiden.

Vor dem Anpfiff rieben sich die 150 Zuschauer auf dem Platz des SV Menzelen die Augen, denn Sonsbeck spielte nicht wie gewohnt in Rot, sondern in Hellblau, und Scherpenberg in Rosa. Beide Mannschaften zeigten ein tolles wie abwechslungsreiches Finale. Die Offensivabteilungen erspielten sich zahlreiche Möglichkeiten. Nach einer Ecke von Andre Meier brachte Salih Altin seine Mannschaft in Führung (14.). Danach scheiterten Jamie van de Loo (22.) und Klaus Keisers (32.) freistehend mit zwei Großchancen an Prigge. Scherpenbergs Trainer Ralf Gemmer musste bereits früh reagieren, da sich Abwehrchef Nico Frömmgen und Außenverteidiger Ibrahim Üzüm bei der Chance von Keisers verletzten. Für sie kamen Lars Hoffmeister und Julian Klingen.

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Gemmer-Elf zunächst treffsicherer. Sadiklar (57.) und Totaj (65.) schraubten das Ergebnis auf 3:0 hoch. Sonsbeck schien geschlagen. Aber die Rot-Weißen zeigten Moral und verkürzten durch Pokal-Torjäger Fuchs (69.). Dies war sein 14. Treffer im laufenden Wettbewerb. Und das Losing-Team blieb am Drücker. Verdient brachten Klaus Keisers (81.) und Jannis Pütz per Strafstoß (87.) Sonsbeck zurück ins Spiel. Vorausgegangen war ein Foul von Prigge an Keisers. „Das war kein berechtigter Elfmeter“, war sich Gemmer sicher.

Die Sonsbecker hätten das Spiel sogar noch in der regulären Spielzeit komplett drehen können. Denn Keisers (74.) und Robin Schoofs (80.) vergaben zwei weitere Großchancen. Nach dem 3:3 kam’s sogar noch dicker für Scherpenberg. In der 88. Minute musste Totaj nach einer Rudelbildung und seiner zweiten Gelben Karte wegen einer Unsportlichkeit frühzeitig runter. Scherpenberg war stehend K.o. und hatte läuferisch nichts mehr entgegenzusetzen. „Man hat gemerkt, dass wir die vielen Ausfälle und angeschlagenen Spieler nicht so einfach kompensieren können“, erklärte Gemmer die Kraftlosigkeit in der Endphase.

In der Verlängerung drückte die Losing-Elf in Überzahl auf den Sieg, jedoch schafften es Sebastian Leurs (92.), Fuchs (93.), Jan-Luca Geurtz (95.) und Robin Schoofs (120.) nicht, den Lucky-Punch zu setzen. Scherpenberg konzentrierte sich auf die Defensive und versuchte sich ins Elfmeterschießen zu retten. Und das gelang den Moersern.

Zum Matchwinner wurde dann Prigge, der sich und seine Vorderleute mit tollen Paraden im Spiel hielt, zwei Elfmeter parierte sowie den letzten Versuch selber verwandelte. Sichere Schützen für den Pokalsieger waren Danilo Gazija, Yunus Emre Kocaoglu, Sadiklar und Prigge. Lediglich Daniel Agostino verschoss. Auf Sonsbecker Seite verwandelten Leurs und Pütz souverän. Keisers und Fuchs fanden in Prigge ihren Meister.

Losing war zwar enttäuscht, sprach der Mannschaft aber ein Kompliment aus: „Elfmeterschießen ist immer Glück. Wir hätten vorher schon das Spiel entscheiden müssen. Nach dem 0:3 kommen wir super zurück.“ Gemmer haderte mit vielen negativen Ereignissen: „Wir gehen schon ersatzgeschwächt in die Partie, und dann verletzen sich früh weitere zwei Spieler. Dann erhalten wir einen unberechtigter Elfmeter gegen uns und bekommen einen fragwürdigen Platzverweis. Aber Hut ab, dass die Jungs noch die Nerven im Elfmeterschießen hatten.“ Ein Sonderlob verteilte der Coach an seinen Schlussmann, der „bärenstark“ gehalten habe.

Aufrufe: 024.8.2020, 13:00 Uhr
RP / Andre EginkAutor