Portrait-Serie (37): Babbel, Nerlinger - und Sittinger?

Schönstes Erlebnis deiner Laufbahn…
Das Spiel mit Wacker Burghausen auf dem Biberer Berg bei Kickers Offenbach: Ausverkauft - Gänsehaut pur.

Bester Kicker, mit dem du in einer Mannschaft zusammen gespielt hast…
Manfred Greilinger während unserer gemeinsamen Zeit in Burghausen. Er war einfach komplett, hatte keine Schwächen.

Ich hatte bei jedem meiner Vereine eine tolle Zeit. Deshalb wäre es unfair den anderen gegenüber eine Station hervorzuheben.

Bernd Schuster.

Was nervt dich am heutigen Fußballgeschäft…
Dass es nur noch um's Geld geht.

Hast du irgendetwas in deiner Laufbahn bereut…
Dass ich nicht noch länger bei Wacker Burghausen geblieben bin. Denn dann hätte ich 2. Bundesliga spielen können.

Lieblings-Rückennummer…
10

Das war das letzte Spiel mit dem 1. FC Passau in der Saison 1998/1999 in Schwabach. Wir mussten gewinnen, um nicht abzusteigen und Schwabach konnte mit einem Sieg sogar aufsteigen. Wir haben 2:1 gewonnen, ich habe zwei Tore gemacht und wir sind in der Bayernliga geblieben.

Das waren einige überragend. Jeder Trainer hatte seine Stärken, da möchte ich keinen hervorheben.

Sinnloseste Regel im Fußball….
Mein Schwiegervater meint: die Abseitsregel (schmunzelt)

Größte Enttäuschung deiner Karriere…
Als Jugendspieler ließ mich mein damaliger Chef nicht zur Deutschen Meisterschaft nach Duisburg-Wedau fahren. Die Bayern-Auswahl wurde damals Deutscher Vizemeister und 15 von 18 Spieler kamen in die Nationalmannschaft - u.a Markus Babbel, Christian Nerlinger, Markus Münch, Michael Wiesinger, Christian Wück und Dieter Frey. Das war schon sehr ärgerlich - und für meine Fußballkarriere nicht so förderlich.

Lieblings-Fußballschuh…
Copa Mundial und World Cup

Beim FC Bayern Hof. Da ging´s immer hart zur Sache.

Sitinger ist ein Kind des FC Otterskirchen. Im Ortsteil des Marktes Windorf wurde der Mittelfeldspieler ausgebildet - in der "Schüler" und "Jugend", wie es damals noch hieß. Bevor der bereits mit 17 Jahren in der Bezirksoberliga für seinen Heimatverein auflief, schloss er seine Jugendzeit beim FC Vilshofen ab, wo er in der B- und A-Jugend spielte. Sein herausragendes Talent - der heute 47-Jährige war ein Spielmacher wie er im Buche steht - blieb nicht lange im Verborgenen.

Zunächst ging es für ihn zur Spvgg Grün-Weiß Deggendorf (BOL), eher er sich dem 1. FC Bad Kötzting (Landesliga) anschloss und schließlich beim 1. FC Passau landete. Im Dreiflüssestadion lief er unter anderem mit regionalen Fußballgrößen wie Sepp Gsödl und Roland Hackl in der Bayernliga auf - und erlebte eigenen Aussagen zufolge dort seine prägenste Phase. Unterbrochen wurde seine Zeit beim 1. FCP durch einen Abstecher nach Burghausen. Mit Wacker spielte er in der Regionalliga Süd, der damals dritthöchsten Spielklasse Deutschlands. Seine Karriere schloss er schließlilch beim SV Schalding-Heining ab. Beim heutigen Regionalligisten, der damals noch in der Landeliga eingegliedert war, beendete der Selbstständige 2005 seine Karriere.

Das stimmt nicht ganz. 2016 streifte Sittinger für zwei Reservespiele das Trikot der DJK Jägerwirth über. Ein AH-Kollege hatte ihn dazu überredet, auszuhelfen. Und der damals 43-Jährige zeigte sofort, dass er es nicht verlernt hatte. In den Duellen gegen Thanndorf II und Bad Birnbach II sammelte der Spielmacher sogleich sechs Scorerpunkte - 3 Tore, 3 Vorlagen.