Politische Neutralität vom FSV Mohlsdorf verletzt

Frank Knüpp traf am Donnerstagabend der Schlag als er in das Vereinsheim gehen wollte. Ihm lachte ein Riesenplakat von einer Partei (Name wird von uns nicht genannt) ins Gesicht. An sich müssen die Werbeplakate, die vorallem jetzt, kurz vor den Wahlen in Massen aufgestellt werden, geduldet werden. Zum Einen ist es laut Frank schon sehr fraglich so etwas an einem Ort zu platzieren, der vorrangig von Kindern, die zum Training kommen, frequentiert wird. Zum Anderen wurde zwar - ohne ausdrückliche Genehmigung durch die Bürgermeisterin - eine Genehmigung der Gemeindeverwaltung (Ordnungsamt) eingeholt, da die Gemeinde Eigentümer des Grund und Bodens ist, aber der Pächter (Sportverein) weder telefonisch noch persönlich gefragt.

Verein hat alle "Rechten und Pflichten"

Durch den langfristigen Pachtvertrag den der Sportverein hat, ist der FSV Mohlsdorf in alle "Rechte und Pflichten" eingetreten und somit hätte diese Werbetafel nicht ohne Zustimmung aufgestellt werden dürfen. Laut Frank Knüpp hätte es diese Genehmigung vermutlich nie gegeben, da sich der Sportverein stets der politischen Neutralität verpflichtet fühlt (laut Satzung des TFV sollen die Vereine parteipolitisch neutral sein, Anmerk. d. Red.). Um den Grundsatz der politischen Neutralität gerecht zu werden, hat sich der Verein erlaubt die unerlaubte Parteienwerbung mit Hilfe einer Plane zu verdecken. Es wurde bereits vom FSV Mohlsdorf beim Kreisverband der verantwortlichen Partei gefordert, diese Plakatwand zu entfernen. Dies soll in den nächsten Tagen geschehen.

Meinungen gehen weit auseinander

Bei Facebook war die Stimmung gemischt. Es gab Befürworter für das Abdecken des Plakates, Leute, die es wahrscheinlich gar nicht erst bemerkt hatten und nicht schlimm finden, aber auch Leute, die den FSV Mohlsdorf nicht verstehen. Da jeder, was sein gutes Recht ist, eine andere politische Einstellung hat, gehen die Meinungen selbstverständlich auseinander. Dennoch sollte man die Parteizugehörigkeit einfach mal ausblenden und das Grundproblem analysieren. Wieso entscheidet die Gemeinde etwas, ohne den Pächter, der die Entscheidungsgewalt hat, zu fragen?
In ein paar Wochen sind die Wahlen dann auch schon wieder vorbei und dann spätestens auch das Thema Plakat.

Eine Idee der FuPa-Thüringen-Redaktion: Pro Wahlperiode auf ein bis zwei große Plakatwände verzichten und die mehreren Hundert €uro den kleinen Amateurvereinen spenden.

Das Plakat auf dem Mohlsdorfer Sportgelände.