2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Tim Breddemann (rechts) und der SV Schlebusch mussten spät den Ausgleichstreffer hinnehmenl.
Tim Breddemann (rechts) und der SV Schlebusch mussten spät den Ausgleichstreffer hinnehmenl.

Platzwunden, Wut und Tränen

Das 3:3-Unentschieden gegen die Reserve vom SV Bergisch Gladbach hat den Schlebuscher Trainer Stefan Müller geärgert. Der SV Bergfried hat die Überraschung gegen den TuS Homburg-Bröltal wegen schwacher Chancenverwertung verpasst.

Leverkusen. Fragt man einen Schlebuscher Fußballer, warum seine Mannschaft souverän die Tabelle der Bezirksliga anführt, wird seine Antwort auf jeden Fall das Wort „Teamgeist” beinhalten. Dass dies keine leere Floskel ist, zeigte ein Beispiel am Sonntagmittag: In der 61. Minute der Partie des SV Schlebusch bei der Reserve des SV Bergisch Gladbach 09 stieß der Schlebuscher Tobias Balduan mit einem Gladbacher zusammen. Das Blut strömte aus einer klaffenden Platzwunde an seinem Kopf und der Routinier verlor kurz das Bewusstsein. Ein Notarztwagen holte ihn ab und brachte ihn ins Krankenhaus.

Doch Balduan wollte die Schlussphase noch mitbekommen und kehrte mit getackerter Stirn zum Kunstrasen in Bergisch Gladbach zurück. Allerdings wenige Minuten zu spät, er erfuhr nur noch das Endergebnis: 3:3 (2:2).

„Das ist für mich frustrierend”, sagte der Schlebuscher Trainer Stefan Müller nach dem Schlusspfiff und erklärte auch, warum. Seine Mannschaft hatte nach Toren von Sebastian Kügler (15.) und Serkan Özkan (18.) früh mit 2:0 geführt. Eigentlich gibt ein Spitzenreiter so ein Spiel nicht mehr aus der Hand.

Doch genau das geschah: „Bis zur 30. Minute war es Einbahnstraßenfußball, dann haben wir plötzlich weniger gemacht”, sagte Müller. Gladbachs Angreifer Thomas Götz nutzte einen Stellungsfehler in der Schlebuscher Hintermannschaft zum Anschlusstreffer (32.) und kurz vor der Pause foulte Schlebuschs Dominik Dohmen im eigenen Sechzehner, Philip Brezny verwandelte (43.).

Im zweiten Spielabschnitt ging Schlebusch durch Denis Labusga in Führung (73.), doch verpasste dann trotz zahlreicher Konterchancen die Entscheidung: Schilling und Özkan vergaben jeweils zweimal allein vor Gladbachs Keeper Julius Engelhardt. „Das war der Höhepunkt der Inkonsequenz”, sagte Müller.

Bestrafung in der 89. Minute

Die Bestrafung folgte in der 89. Minute: Gladbachs Jonas Mannshausen traf aus dem Getümmel zum Ausgleich, beinahe hätte sogar Götz per Kopf das 4:3 für die Gastgeber erzielt.

Stefan Müller gab seinem Bruder Markus, Trainer der Gladbacher, nach dem Spiel die Hand, der Ärger war schnell verflogen. „Das Spiel hat wiedermal gezeigt, dass wir jede Woche an unsere Grenzen gehen müssen”, sagte er. Wer nicht weiß, was das in der Praxis bedeutet, sollte bei Tobias Balduan nachfragen.

Der SV Bergfried verpasste später am Nachmittag knapp die große Überraschung gegen den TuS Homburg-Bröltal. Das Team von Trainer Karl Slickers verlor durch ein Gegentor in der 89. Minute mit 0:1 (0:0). „Die Spieler hatten in der Kabine die Tränen in den Augen”, sagte Slickers. Sascha Künzel hatte in der 28. Minute allein vor dem Bröltaler Keeper Marco Engels die größte Leverkusener Chance vergeben, in der Schlussphase ergaben sich Gelegenheiten auf beiden Seiten , mit dem besseren Ende für die Gäste. „Wir haben alles oder nichts gespielt”, sagte Slickers — es wurde nichts.

Der FC Leverkusen verlor am Sonntagerneut. Rang zwei gerät für die Mannschaft von Trainer Marcus Feinbier in immer weitere Ferne. Leverkusen unterlag dem FV Wiehl mit 0:1 (0:1).

Aufrufe: 013.4.2014, 22:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sebastian FischerAutor