Die Mitglieder des Sportausschusses haben sich vergangene Woche aber dafür ausgesprochen, dass der Planungsausschuss am 8. März diesen Punkt von der Tagesordnung nimmt. Der Grund: Das Fachgremium hat sich in der Sportplatz-Frage noch gar nicht positioniert.
Zudem laufen die Gespräche der Sportplatzkommission mit den betroffenen Vereinen in Kirchberg, Bourheim und Merzenhausen noch. „Ich kann ja auch erst damit beginnen, ein Haus umzubauen, wenn ich es gekauft habe“, sagte Ausschussvorsitzender Harald Bleser (SPD). Er sprach die Thematik vergangene Woche an und erklärte, dass er es als falsches Signal an die Vereine erachte, wenn vor dem Abschluss der Gespräche schon die Flächennutzungsplanänderung beschlossen werde. Lambert Schmitz (CDU) stimmte zu. „Sportplätze zu schließen – das ist ein kompliziertes Thema. Wir wollen weiter mit den Vereinen reden. Da können wir nicht schon Tatsachen schaffen.“
Sportler werden nicht vertrieben
Dezernentin Doris Vogel erklärte, warum sie die Flächennutzungsplanänderung für den alten Sportplatz Kirchberg so schnell vorangetrieben hatte. „Das ist meine Schuld. Ich hatte eine ganz andere Intention.“ Sie habe die Zeit für die Stadt arbeiten lassen wollen. Eine frühzeitige Planänderung bedeute nicht automatisch das Aus für den Sportplatz. Auch die Anlagen in Bourheim und Merzenhausen sprach sie an, für die in Rede steht, dass sie auf Bolzplatzgröße reduziert werden, um Betriebskosten zu sparen. Die gewonnene Fläche könne ebenfalls für Photovoltaik genutzt werden. „Wenn sich herausstellt, dass im Sommer in Bourheim Mannschaften den Spielbetrieb aufnehmen, dann ist klar, dass da keine Photovoltaik hinkommt“, sagte Doris Vogel. Ein neuer Flächennutzungsplan vertreibe die Fußballer nicht. „Ich verstehe den Zeitdruck. Aber trotzdem sollten wir bis zum Sommer warten“, sagte Schmitz, der sich wie Bleser dafür aussprach, das Thema in einer Sondersitzung zu behandeln. Auf Nachfrage der Redaktion teilte Bleser, der auch der Sportplatzkommission angehört, den Sachstand für die Anlagen Kirchberg, Bourheim und Merzenhausen mit. Der alte Platz in Kirchberg verfüge im Gegensatz zum neuen über Flutlicht und werde für das abendliche Training genutzt. In Merzenhausen gebe es keinen Spiel- und Trainingsbetrieb. Und aus den Reihen von Alemannia Bourheim sei zu hören, dass im Sommer eine Junioren- und eine Seniorenmannschaft zum Spielbetrieb angemeldet werden sollen. Denkbar sei aus Sicht der Sportplatzkommission, eine städtische Anlage, die bereits über Flutlicht hat, in einen Kunstrasen umzuwandeln und den Vereinen zur Verfügung zu stellen, deren Plätze möglicherweise wegfallen.
Wohngebiete in drei Fällen nicht möglichWas aus den Sportplätzen in Bourheim, Merzenhausen und Kirchberg wird, ist noch unklar. Fest steht nur, was an allen drei Stellen vorerst nicht entstehen kann: Baugebiete. Wie der Jülicher Beigeordnete Martin Schulz auf Anfrage der Redaktion mitteilte, verhindere das unmittelbar angrenzende Gewerbegebiet in Kirchberg Wohnbebauung. In Merzenhausen und Bourheim sei das planungsrechtlich nicht möglich, weil beide Sportanlagen außerhalb der Ortschaften liegen.