Paukenschlag: AFC Bochum steigt nicht auf

Ungereimtheiten in Spielberichten

"Wie immer ist das alles nicht so einfach", erklärt Jörg Kaminski, Geschäftsführer des Fußballkreises Bochum. "Das Kreisgericht hat ein negatives Urteil gegen AFC Bochum fällen müssen, da hier das ein oder andere nicht ganz korrekt mit Spielberechtigungen abgelaufen ist. Das ist natürlich irgendwann einem Verein aufgefallen und es gab eine Meldung. Glücklicherweise waren die Beteiligten sehr aufgeschlossen und es zog sich nicht allzu lang."

Der AFC hatte mit 57 Punkten auf Rang eins gelegen, doch nach dem Urteil hat die Auswahl von Faruk Yildirim nur noch 44 Zähler vorzuweisen. Demnach steigt Rot-Weiß Langendreer in die Kreisliga B auf (50 Punkte). Der zweiten Mannschaft des AFC Bochum, die ebenfalls in der Kreisliga C2 spielt, wurden satte 21 Punkte abgezogen. damit fällt das Team auf den letzten Tabellenplatz zurück (neun Punkte).

"Rot-Weiß hatte Einspruch eingelegt, dass ein nicht-spielberechtigter Spieler eingesetzt wurde. Dieser Spieler war ordnungsgemäß angemeldet", holt Mark Michael Mannheim, Funktionär des AFC, aus: "Er hatte sich beim vorherigen Verein rechtzeitig abgemeldet und ihm wurde die Zustimmung zum Wechsel erteilt. Da er eine Namensberichtigung vorgenommen hatte und der abgebende Verein in der Spruchkammersitzung ausgesagt hat, dass er sich niemals abgemeldet habe, obwohl er sein erstes Spiel gegen jene bestritt und da auch keine Einwendung dererseits bestand, obwohl der Verein auch um den Aufstieg mitspielen wollte und mitspielte, ist unsererseits nichts Falsches gemacht worden."

Ein Dokument fehlt

Entscheidend war dabei das Fehlen eines Dokuments. Der betroffene Spieler konnte nachträglich nicht nachweisen, dass er sich bei seinem ehemaligen Verein abgemeldet habe. "So hatten die Aussagen des abgebenden Vereins Gewicht und wir bekamen 13 Punkte abgezogen", beklagt Mannheim. AFC Bochum wird nach seinen Angaben keinen Einspruch einlegen: "Wir müssen es hinnehmen und einen Neustart versuchen."

Zur aktualisierten Tabelle: https://www.fupa.net/liga/bochum-kreisliga-c-gruppe-2/tabelle

Wie gut der Klub in der kommenden Saison aufgestellt sein wird, dahinter steht ein großes Fragezeichen. Nach Angaben des Verantwortlichen sollen "viele Spieler gehen wollen, da wir einen anderen Plan hatten". Geplant war die Kreisliga B, in der nun Rot-Weiß Langendreer spielen darf.

"Erst wenn wir das schriftlich haben, knallen bei uns die Sektkorken"

Die offizielle Bestätigung steht noch aus, deshalb übt sich Präsident Ismail Mentes zumindest in Sachen Feierlichkeiten in Zurückhaltung: "Erst wenn wir das schriftlich haben, knallen bei uns die Sektkorken. Den Aufstieg nehmen wir in jedem Fall an."

Der verspätete Klassensprung sei für Langendreer kein Problem. "Wir haben den Kader ohnehin für die Kreisliga B gerüstet, weil wir spätestens nächste Saison aufsteigen wollten", schildert der Vereinschef weiter. Er wolle vor der Abmeldefrist keine Namen verraten, aber insgesamt acht Spieler sollen sich seiner Truppe anschließen. Darunter auch Akteure, die jenseits der Kreisliga agieren.

"Wir sind bereit und konnten uns durch Sponsoren und Spenden gut verstärken. In der Kreisliga B werden wir eine gute Rolle spielen", verspricht Mentes, der nicht müde wird, zu betonen, dass das Hauptziel weiterhin sei, "die Jugend von der Straße zu holen und zu fördern. Da sind wir auf einem guten Weg."

Vor 2017/18 war der Angriff auf die Kreisliga B geplant, nach der Runde 2017/18 wollte Rot-Weiß Langendreer 2019 aufsteigen. Diesem Zeitplan ist der Mentes-Verein nun um Jahresfrist voraus. Der AFC Bochum muss aus den Ungereimtheiten lernen, denn sportlich könnte es nach dem 30. Juni zu einem nächsten Nackenschlag kommen, sollten tatsächlich zahlreiche Kicker den Verein nach diesem Urteil verlassen.