2024-05-08T14:46:11.570Z

Halle
Die JFG Laaber Kickers um den TSV Langquaid (in blau) steigt als einziges Kelheimer Team in den Ligabetrieb ein. Foto: Roloff
Die JFG Laaber Kickers um den TSV Langquaid (in blau) steigt als einziges Kelheimer Team in den Ligabetrieb ein. Foto: Roloff

Pastor ruft Jugend-Futsalligen aus

Was bei den Herren mau läuft, soll bei Niederbayerns Jugend zünden. Aus dem Kreis Kelheim nimmt aber nur ein Verein teil.

Futsal als Hallenspielform zu etablieren, hat so seine Tücken. Im Bezirk Niederbayern zeigten heuer nur ganze fünf Herren-Teams Interesse an einem Liga-Spielbetrieb. Nun soll die Jugend den Vorreiter machen: Im Januar gehen vier Ligen an den Start. Die Region Kelheim ist allerdings nur mit einem Klub vertreten – der JFG Laaber Kickers.

Am Donnerstagabend werden in der Vereinsgaststätte des FC Ergolding die Modalitäten festgezurrt. „Von der Resonanz bin ich positiv überrascht“, sagt der Schierlinger Pastor Thomas Klenner, der als Jugendspielleiter im Kreis Niederbayern-West fungiert. Er listet die „großen“ Vereine SpVgg Landshut, FC Ergolding, FC Dingolfing und SpVgg Grün-Weiß Deggendorf als Teilnehmer auf. Die Altersklassen U13 und U15 werden mit je zwei Ligen angreifen.

Höhere Ansprüche an Technik
Im Landkreis Kelheim fand sich einzig die JFG Laaber Kickers als Mitstreiter. „Meine Mannschaft und auch unser Trainerteam haben viel Spaß beim Fußball in der Halle, die Futsalliga bietet eine zusätzliche Möglichkeit“, sagt 3. Vorsitzender John Mayerhofer, der selbst die D1-Jugend coacht. Bernhard Dürmeier, Trainer der C-Junioren, ergänzt: „Futsal stellt höhere Ansprüche an die Technik der Fußballer. An der wollen wir arbeiten.“

Bei den Herren ist der Gedanke noch nicht angekommen. „Dort nimmt das Interesse leider wieder ab. Während vergangene Saison noch eine Vierer-Gruppe in Kreis Ost und Kreis West gebildet werden konnte, sind es diesmal nur fünf Klubs, davon nur zwei im Westen, die antreten wollen“, bedauert Klenner. „Umso beachtlicher sind die elf Mannschaften in der U13 und die neun Teams in der U15.“

Eineinhalb Stunden am Parkett
Die JFG Laaber Kickers mischt mit je einer Truppe in den beiden Altersstufen mit. „Der Wettkampfgedanke ist bei uns nicht allzu hoch angesetzt, unsere Spieler sollen aber durch diese Partien in technischer und taktischer Hinsicht dazulernen und sich verbessern“, erklärt 3. Vorstand Mayerhofer. „Die Jungs sollen nicht nur intern trainieren, sondern sich auch mit anderen Teams vergleichen können“, setzt U15-Coach Dürmeier hinzu.

Die U13 der Laaber Kickers hat für die Kreisliga genannt, wo auch ein (U15-)Mädchen-Team des TSV Haarbach antritt. Auch die U15 der JFG steht für eine Kreisliga parat. „Jedes Spiel findet, wenn möglich, statt dem Hallentraining unter der Woche statt und dauert brutto rund 90 Minuten bei 2 x 20 Netto-Spielzeit“, erklärt Jugendspielleiter Klenner. Ein neutraler Schiedsrichter leitet die Partie.

JFG-Betreuer Dürmeier sieht in der längeren Dauer als bei Hallenturnieren einen klaren Vorteil. „Es entsteht mehr Wettbewerbscharakter als bei den üblichen – zeitlich kürzeren – Hallenfußballvergleichen.“ Eine Einfachrunde in maximal vier Teams starken Gruppen ist laut Klenner vorgesehen. „So kommt jede Mannschaft auf drei Spiele.“

Bundesliga soll Magnet werden
Der Kreis-Jugendleiter räumt ein, dass sich das Interesse hauptsächlich auf Fußball-Stützpunkte oder Nachwuchsleistungszentren wie Landshut, Dingolfing oder Deggendorf konzentriert. „Aber ich freue mich sehr über die positive Haltung einiger kleinerer Vereine, die Futsal testen wollen.“ Klenner weiß um die Startschwierigkeiten solcher Neuerungen. „Bei FUNino war das anfangs genauso, jetzt machen erstaunlich viele Vereine aus dem Bereich Kelheim und Laaber mit.“

Die Attraktivität werde sich erhöhen, wenn in der Saison 2021/22 die Futsal-Bundesliga durchstarte, ist Klenner überzeugt. „Sportsender werden übertragen, Futsal wird in der Öffentlichkeit ankommen.“

„Futsal ist für die jungen Fußballer genau die richtige Ausbildungsform“, bekräftigt der Jugendspielleiter. Die Nachwuchsspieler erzielen laut Klenner „erstaunliche Resultate“ in Bereich Koordination, Gedanken-Schnelligkeit, Passgenauigkeit und Umschaltspiel. Das „Bandengekicke“ sei vielleicht für Zuschauer interessanter, weil viele Tore fallen, „aber für die Spieler finde ich es suboptimal, zumal die Verletzungsgefahr enorm ist“.

Im Januar werden die Futsalliegen der U13 und U15 angepfiffen. „Wer noch Lust hat mitzuspielen, kann dies gerne tun.“ Es handle sich um ein völlig zwangloses Projekt, das Lust auf Futsal machen soll. „Ich unterstelle mal, dass viele Nachwuchsteams im Hallentraining sowieso spielen. Also warum nicht Futsal?!“

Aufrufe: 010.12.2019, 08:00 Uhr
Martin RutrechtAutor