Doch ganz so gelassen, wie gemein hin vermutet werden könnte, sollten es die Uerdinger aus doppeltem Grund nicht angehen lassen: Zum einen sind sie allen anderen Mannschaften gegenüber verpflichtet, ihr Bestes zu geben und eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden; zum anderen sollten die Spieler immer im Blick haben, dass sie auch für sich und ihre Verträge spielen. Und das betrifft in diesen Tagen nicht nur diejenigen, deren Verträge auslaufen und die sich empfehlen müssen.
So lautet die spannende Frage: Gelingt es der Mannschaft des KFC, sich noch einmal zu motivieren und professionell zu verhalten? Und wem gelingt dies nicht? Dass das nicht ganz leicht ist, ist verständlich, denn für die Uerdinger geht es nicht nur um die so genannte Goldene Ananas, sondern acht sieglose Spiele drücken auf die Stimmung und sind eine ordentliche Last im Rucksack.
Hinzu kommt die Verletzungsmisere. So werden weiterhin Kapitän Jan Kirchhoff, Dominic Maroh und Rijad Kobiljar sowie das Torjäger-Duo Tom Boere und Adriano Grimaldi verletzungsbedingt fehlen; Kevin Großkreutz ist aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt, Roberto Rodriguez ist nach der Einigung auf eine Vertragsauflösung frei gestellt und Franck Evina hat sich krank gemeldet.
Jean-Manuel Mbom ist nach abgelaufener Sperre wieder im Kader und wird sicherlich auch spielen. Er saß somit natürlich im Bus, als dieser am Dienstag nach dem Abschlusstraining am Vormittag abfuhr. Aber es waren auch zwei Akteure an Bord, mit denen kaum zu rechnen war: Torhüter René Vollath und Torjäger Osayamen Osawe. Ob einer von beiden zum Einsatz gelangt, ist ungewiss. Bei dem Stürmer war eigentlich schon früher eine Genesung erwartet worden. Gut möglich, dass Trainer Krämer noch zögert, um ihn nicht zu früh der Gefahr einer neuerlichen Verletzung auszusetzen. Vollath hingegen meldete sich überraschend früh einsatzbereit und brannte darauf, mitzufahren. Er will sich zeigen und Teil des Teams bleiben.