CDU-Fraktionssprecher Thilo Forkel geht sogar so weit, den Platz als „rechtsfreien Raum“ zu bezeichnen. Forkel will erreichen, dass der Platz nur noch von Kindern und Jugendlichen bis zu 14 Jahren bespielt werden darf und nicht, wie aktuell, von in der Mehrzahl erwachsenen Hobby-Kickern.
Hintergrund: Der Aschenplatz grenzt direkt an das Neubaugebiet, das die Wohnstätte neu entwickelt hat. Anwohner fühlen sich von dem regelmäßigen Spielbetrieb am Sonntag gestört. Die Nerven liegen blank. „Wir fühlen uns auch von der Wohnstätte hintergangen, die uns die Lage als kinderfreundliches „Traum-Wohngebiet“ präsentiert hat“, berichtet eine Anwohnerin. Von einem Fußball-Ligabetrieb in unmittelbarer Nähe sei nie die Rede gewesen. „Wir haben uns mit dem Bau unseres Hauses bis an unser Lebensende verschuldet und sollen nun sonntags und an anderen Tagen unsere Gärten nicht mehr ungestört nutzen und unsere Fenster wegen des Lärms nicht mehr öffnen können?“, fragt eine andere Hausbesitzerin, Mutter von zwei kleinen Kindern. Die Anwohner stellen auch die Frage: „Für wen ist der Platz gedacht?“ Denn die vielen Kinder des Wohngebiets haben nach ihrem Empfinden keine Chance, auf dem Gelände zu kicken, wenn dort der Spiel- oder Trainigsbetrieb läuft.
Vor dem Gelände steht ein Schild, das das Areal als Spielplatz für Kinder bis 14 Jahren ausweist. Die Anwohner leiten daraus her, dass der Bolzplatz nicht von Erwachsenen genutzt werden darf. Die Stadt teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Da das Schild mit der Aufschrift ‚Spielplatz für Kinder bis 14 Jahren’ auch das Ballspielen untersagt, kann dieses grundsätzlich nicht für einen Bolzplatz gelten. Das hier abgebildete Schild ist demnach für den angrenzenden Spielplatz gedacht.“ Ein weiteres Schild, das eine Aufschrift „Ruhezeit von 13 bis 15 Uhr an Sonntagen“ ausweist, regelt nach Auskunft der Stadt den Betrieb auf dem Bolzplatz. Die Anwohnern sagen: „Eine professionell organisierte Hobby-Liga hat auf einem Bolzplatz in einem Wohngebiet nichts zu suchen.“
Daniel Zilleckens ist Gründer und Organisator der Freizeit Fußballliga. Er bestätigt, dass der Platz an Sonntagen für die Ligaspiele genutzt wird. „Fünf der zehn Mannschaften in unserer Liga nutzen den Platz als Heimspielstätte.“ Die Mehrzahl der 180 Ligaspiele findet somit in Oppum statt. Zum Alter der Spieler der Hobbyliga sagt der 31-jährige Familienvater: „Von 16 bis nach oben offen sind alle Altersgruppen vertreten.“ Die Hobbyliga geht im August in ihr drittes Jahr. Doch der Oppumer Platz sei schon vor der FFL regelmäßig genutzt worden, „bestimmt seit 15 Jahren, manche spielen hier, seit sie in Pampers waren“, sagt Zilleckens. „Dieser Bolzplatz gehört einfach zu Oppum“, sagt er. Die Mannschaften, die in der Liga ihre Spiele austragen, seien allesamt aus Krefeld. Einige der Teams spielen auf Sportanlagen in Traar oder Linn. „Für die meisten von uns gibt es zu dem Platz in Oppum keine Alternative in Krefeld“, sagt Zilleckens. Gegen das Nutzen von ausgewiesenen Sportanlagen sprächen vor allem die zu hohen Kosten. Die Verwaltung habe zugesagt, eine alternative Spielfläche in Elfrath herzurichten. „Das sollte schon vor Monaten passieren“, sagt Zilleckens. Jetzt hat die Verwaltung gegenüber unserer Redaktion signalisiert, dass der Platz fast fertig ist: „Die Bolzwiese ist durch den Kommunalbetrieb mit Fußballtoren ausgestattet worden und in den kommenden Wochen spielbereit“, schreibt die Stadt. Und weiter: „Die Veranstalter der Fußball-Freizeitliga haben der Stadtverwaltung signalisiert, ab September diesen Jahres den Großteil des Spielbetriebes von der Herbertzstraße zum Elfrather See zu verlagern, so dass in Oppum nur noch ein Spiel pro Sonntag durchgeführt wird. Es wird eine Entlastung der aktuell betroffenen Anwohner erhofft. Grundsätzlich bleibt aber festzuhalten, dass eine Nutzung des Bolzplatzes grundsätzlich für Fußballspielende offensteht.“
Zilleckens sagt: „Unsere Liga wird im kommenden Jahr um einige Mannschaften wachsen. Ich denke, dass in Oppum dann jeden Sonntag noch zwei Spiele stattfinden werden. Wir wollen schauen, dass wir den Spielbetrieb hier kleinhalten.“ Der von Anwohnern monierte abendliche Trainingsbetrieb habe nichts mit den Team seiner Liga zu tun. Er findet es bedauernswert, dass weder Anwohner noch Lokalpolitiker das Gespräch mit ihm gesucht hätten. „Es sollte einen runden Tisch geben, bei dem jeder sagen kann, was ihn stört, so dass wir die Probleme aus der Welt schaffen können“, zeigt der 31-Jährige sich gesprächsbereit. Ein Vorschlag, der jüngst auch von der SPD gemacht wurde und der im Sportausschuss am Dienstag, 2. Juli, zur Diskussion stehen wird.