2024-04-25T14:35:39.956Z

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In welche Richtung geht’s? Der Olper Thomas Rath (links) und der Hordeler Mahmut Bag starren auf den Ball. Die Spielvereinigung verlor das Heimspiel mit 1:2 und rutschte auf Tabellenrang sieben ab. Foto: leem
In welche Richtung geht’s? Der Olper Thomas Rath (links) und der Hordeler Mahmut Bag starren auf den Ball. Die Spielvereinigung verlor das Heimspiel mit 1:2 und rutschte auf Tabellenrang sieben ab. Foto: leem

Olpe in "schwieriger Phase"

Kreisstädter haben verheißungsvollen Saisonstart fahrlässig in den Sand gesetzt

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Der Auftakt in die Englische Woche ist mit der 1:2 (0:2)-Heimniederlage gegen DJK TuS Hordel gründlich missglückt. Nur ein Ausrutscher? Bedenken machen sich breit, denn die Art und Weise, wie sie zustande kam, lässt vielmehr die Vermutung zu, dass Fußball-Westfalenligist SpVg Olpe langsam aber sicher in eine Krise schliddert. „Das, was wir in zwei Monaten aufgebaut hatten, haben wir in zwei Wochen verspielt“, stellte Trainer Marek Lesniak nach der Pleite fest. Ein bitteres Fazit.

Zahlen untermauern seine Aussage. Von den letzten vier Pflichtspielen verloren die Kreisstädter drei: 1:2 gegen DJK Hordel, 1:3 in Lünen, 1:1 gegen SpVg Erkenschwick und 1:2 im Achtelfinale des Kreispokals beim SC Drolshagen. Die Elf stürzte von Tabellenplatz zwei (4. Spieltag) auf sieben (9. Spieltag) ab. „Wir hätten uns unter den ersten Sechs festbeißen können“, meinte der Coach.

Statt die Sonne unterhalb des Gipfels über Wochen genießen zu können, zwingt die aktuelle Entwicklung nun zum Umdenken, denn die Möglichkeit des freien Falls bis in den Keller rückt näher. Lesniak weiß um die große Gefahr. „Wir müssen so schnell wie möglich die Kurve kriegen“, appellierte er an seine Schützlinge. Ob sie allerdings die Forderung des Ex-Profis umsetzen können, bleibt abzuwarten. Parallelbetrachtungen dämpfen jedenfalls die Hoffnungen. „Die erste Halbzeit von heute war eine Kopie von Lünen – unterirdisch“, befand Vorstandsmitglied Jörg Hennecke.

Zum Vergleich: In der größten Stadt des Kreises Unna lagen die Olper bis zur Pause mit 0:3 zurück und verloren am Ende mit 1:3, gegen DJK Hordel stand es bis zum gleichen Zeitpunkt 0:2 und am Ende 1:2. Schlimmer noch: Vier der insgesamt fünf Gegentore erwiesen sich als großzügige Geschenke der Spielvereinigung.

Nun ist es in der Kreisstadt nicht so, dass sich bei den Heimspielen des fußballerischen Aushängeschildes des Kreises Olpe Blechlawinen zur Bezirkssportanlage quälen würden oder sich riesige Zuschauer-Schlangen vor den Kassenhäuschen bilden würden, als dass die Kreuzberg-Kicker auf die Unterstützung der Fans leichtfertig verzichten könnten.

Im Gegenteil. Folgen der zum Teil lustlosen Vorstellungen registriert der Club bereits außerhalb des Rasens. So kamen lediglich 151 Besucher zum Hordel-Spiel. Minuskulisse. Gegen die SpVg Erkenschwick (1:1) waren es 238, gegen Westfalia Wickede (1:3) deren 216, gegen YEG Hassel (3:2) schauten 186 Augenpaare zu und zum Saisonauftakt gegen Concordia Wiemelhausen (1:1) waren es 172.

„Für so eine erste Halbzeit wie gegen Hordel braucht sich kein Zuschauer Zeit nehmen. Sie wollen eine Mannschaft sehen, die voll dagegenhält“, ärgerte sich Jörg Hennecke und hat Verständnis für die mageren Zuschauerzahlen. Die Mannschaft hat einen verheißungsvollen Saisonstart fahrlässig in den Sand gesetzt und steht nun in der Pflicht. „Wir sind gemeinsam in die Situation gerutscht und kommen jetzt auch gemeinsam da raus“, erklärte Kapitän Denis Huckestein, der die aktuelle Lage als „schwierige Phase“ beschrieb.

Erfolge können in der Ball-Branche bekanntlich viele Wunden heilen. Ein Sieg am kommenden Donnerstag im Achtelfinale des Westfalenpokals beim Landesligisten SpVg Horsthausen, ein Sieg am kommenden Sonntag in der Meisterschaft beim SC Neheim – die Spielvereinigung wäre wieder in der Spur und hätte feine Werbung für das dann anstehende Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl betrieben. So einfach könnte Fußball sein.

Aufrufe: 09.10.2017, 15:06 Uhr
Werner LeemreizeAutor