2024-04-24T13:20:38.835Z

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Die Trainingssituation des SC Offenburg - hier bei der Begegnung mit dem SV Oberachern am Samstag - ist verbesserungsbedürftig.   | Foto: Alexandra Buss
Die Trainingssituation des SC Offenburg - hier bei der Begegnung mit dem SV Oberachern am Samstag - ist verbesserungsbedürftig. | Foto: Alexandra Buss

Offenburger Sportanlagen auf dem Prüfstand

Sportverwaltung will bis Oktober Sportstättenkonzept vorlegen und die Situation mehrerer Sportvereine verbessern

Die Stadt will die Sportplatzproblematik angehen und bis zum Oktober erste Lösungsvorschläge präsentieren. Dabei geht es unter anderem um die Trainingssituation des SC Offenburg. Dessen Anlage in Albersbösch ist definitiv zu klein. Ein Teil des Trainings ist ausgelagert ins Schaible-Stadion hinter dem christlichen Jugenddorf - was wiederum dort zu Engpässen führt.
Der städtische Sportmanager Michél Elsté hält das Auslagern für ungünstig, weil es der Identifikation der meist jugendlichen Kicker mit dem Verein nicht zuträglich ist. Er gesteht jedoch ein, dass Lösungen nicht leicht zu finden sein werden. Nicht anders sieht es aus beim SV Stegermatt. Bekanntlich will die Hochschule auf deren Gelände ein Innovationszentrum errichten. Wahrscheinlicher Baubeginn ist das Frühjahr 2017. Das Vereinsheim als wichtige Begegnungsstätte in Stegermatt will man auf jeden Fall erhalten. Sollte das Hauptspielfeld wegen des Hochschul-Neubaus verkleinert werden müssen, sind auf dem Gelände keine Ligaspiele mehr möglich. Elsté geht davon aus, dass man bis Anfang 2016 Klarheit über den Platzbedarf der Hochschule hat. Es gibt dort in der Nähe weitere Sportplätze - unter anderem das Karl-Heitz-Stadion des OFV - und auch eine größere Brachfläche.

Was dort möglich ist, soll im Rahmen eines Sportplatzkonzepts, das die Stadt nun anstrebt, geklärt werden. Auch das OFV-Sportgelände wird in diesem Konzept untersucht werden. Trotz guter Ausstattung bestehe Handlungsbedarf qualitativer Art, so Elsté vor dem Schul- und Sportausschuss. Mittelfristig muss einiges saniert werden. Planungsmittel in Höhe von 30 000 Euro seien im aktuellen Haushalt berücksichtigt. Auch die DJK Offenburg muss mittelfristig ihre Sportanlage ausweiten - und dies, ähnlich wie beim SCO, dank einer guten Jugendarbeit. Aktuell nehmen 13 Teams des Vereins am regulären Ligaspielbetrieb teil. Die Kapazitätsgrenzen seien ausgeschöpft. Die Sorgen des SV Ata Spor hingegen bestehen schon seit dessen Gründung vor mehr als 25 Jahren. Seit dieser Zeit ist es nie gelungen, dem Verein den Wunsch nach einem eigenen Sportgelände zu erfüllen. Aktuell trainieren die Fußballer von Ata Spor auf dem Gelände bei der Nordwesthalle. Heimspiele können dort jedoch nicht ausgetragen werden.

Tragbare Lösungen erhofft sich die Stadt von einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der betroffenen Vereine, des Sportkreises Offenburg sowie der Stadt, unter anderem aus den Familienzentren Albersbösch und Stegermatt. Letztlich wird alles davon abhängen, wie stadtteilbezogen zusätzliche Flächen für den Sport bereitgestellt werden können.

Auch bei einigen der Ortsteilvereine soll sich etwas tun, insbesondere beim Platzbelag. Die Stadt plant, als Alternative zum teuren Kunstrasen den Allwetter-Naturrasen einzuführen. Diese Rasenart ist bei Nässe für Training und Spiel nutzbar, jedoch nicht bei Frost und Tauwetter. Auch braucht sie im Sommer eine etwa achtwöchige Regenerationszeit. Die Nutzung ist somit eingeschränkter als beim Kunstrasen, der einzig bei Frost nicht genutzt werden kann. Auch sind die Pflegekosten beim Kunstrasen deutlich günstiger. Andererseits ist Kunstrasen in der Anschaffung viermal so teuer wie der Allwetter-Naturrasen. Kunstrasenplätze gibt es in Offenburg bislang nur im Schaible-Stadion, dem Karl-Heitz-Stadion und dem Sportplatz des FV Rammersweier.

Das mag auch daran liegen, dass die Vereine laut Gesetz mindestens 26 Prozent der Gesamtkosten selbst tragen müssen. Bei 300 000 bis 400 000 Euro pro Kunstrasen ist das für kleinere Vereine nicht leistbar. Ob der Allwetterrasen mit grob 100 000 Euro Anschaffungskosten eine gute Alternative ist, hängt davon ab, wie er den Anforderungen der Vereine genügt. Das will die Abteilung Sportmanagment der Stadt mit abklären, zunächst mit dem TuS Windschläg, dem VfR Elgersweier und dem FV Zell-Weierbach.
Aufrufe: 015.3.2015, 22:00 Uhr
Robert Ullmann (BZ)Autor