2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Die DJK Oberasbach (in Weiß) gewann das Topspiel gegen Falkenheim mit 1:0. F: Wolfgang Zink
Die DJK Oberasbach (in Weiß) gewann das Topspiel gegen Falkenheim mit 1:0. F: Wolfgang Zink

Oberasbach schlug Falkenheim 1:0

Referee sorgte für die Entscheidung im Topspiel der Kreisklasse 5

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Es war eines dieser typischen Unentschieden-Spiele, bei denen beide Gegner auf Augenhöhe agierten und sich keinen entscheidenden Vorteil zu verschaffen wussten. Und so übernahm im Spitzenspiel der Kreisklasse 5 zwischen der DJK Oberasbach als Spitzenreiter und dem TSV Falkenheim als Viertplatziertem Schiedsrichter Zafer Köksal die Rolle des Züngleins an der Waage, um die nicht unansehnliche Partie mit einem umstrittenen Pfiff zu entscheiden.

DJK Oberasbach - TSV Falkenheim

Bei einem weiten Schlag aus der DJK-Hälfte hatte TSV-Keeper Kazim Bilir den Ball fast auf der linken Strafraumlinie im Sprung sicher gefangen, als ein Stürmer der Hausherren noch auf ihn zulief – und plötzlich am Boden lag.

Bilir habe ihn mit angezogenem Knie angesprungen, deutete Köksal an, nachdem er in der 69. Minute zur Überraschung aller gepfiffen und auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte. Hitzige Debatten auf dem Spielfeld folgten, vor allem die Fans des Gästeteams waren kaum zu bändigen. Was wiederum Andreas Zucker nicht weiter störte, der sicher zum einzigen Tor des Tages verwandelte.

Den Elfmeter muss man nicht geben, der war glücklich“, räumte denn auch DJK-Trainer Heiko Thiel ein, der zuvor mit einer Personalentscheidung überrascht hatte: Er nahm Routinier Paul Manciu früh herunter, „weil mir unser Spiel vorne zu statisch war und ich mehr Bewegung erreichen wollte“. Sein Falkenheimer Pendant Christian Hüttl war nach der Entscheidung Köksals natürlich stinksauer, auch wenn er sich während des Spiels an der Seitenlinie sehr viel zurückhaltender verhielt als die anderen TSV-Verantwortlichen auf der Bank.

Die Spieler ihrerseits waren sichtlich bemüht, keine Hektik und Missstimmung auf dem Platz hochkommen zu lassen. Zwar ging es natürlich durchaus hart und energisch zur Sache, waren auch einige derbe Zweikämpfe zu sehen, doch alles blieb im Rahmen sportlicher Fairness.

Auffällig war vom Anpfiff weg, wie sich beide Teams um spielerische Linie bemühten. Da wurden die Bälle – für die Spielklasse nicht unbedingt typisch – nicht von hinten nach vorne gedroschen, sondern sowohl die Oberasbacher als auch die Falkenheimer bemühten sich, die Kugel mittels Kombinationen in Richtung des gegnerischen Strafraums zu bringen – wobei allerdings meist der letzte Pass nicht ankam, so dass echte Einschussmöglichkeiten eher Seltenheitswert hatten. „Das versuchen wir, ist aber schwer, denn wir dürfen nicht vergessen, dass in der Kreisklasse die Qualität nicht immer so gegeben ist – aber das typische Hauruck-Spiel wollen wir nicht, wir versuchen, Fußball zu spielen“, erläuterte Thiel.

Ähnlich klang es bei TSV-Coach Hüttl: „Wir wollen nicht nur kick and rush, sondern Fußball spielen“, formulierte er es. „Wir versuchen, von Station zu Station zu spielen - das ist oft schwierig, weil doch technische Mängel da sind, aber wir probieren es trotzdem.“ Allerdings mache seinem Team ein anderes Manko zu schaffen, so der Übungsleiter: „Wir brauchen zu viele Chancen, bevor wir mal ein Tor machen.“ Das habe sich auch im Spitzenspiel einmal mehr gezeigt. Seine Mannschaft habe zwar keine hundertprozentigen Gelegenheiten gehabt, „aber es wäre schon verdient gewesen, wenn wir ein Tor gemacht hätten“.

Was den Oberasbachern letztlich Schiedsrichter Köksal versagte: Als wenige Minuten vor Ende Christopher Bischner einem weiten Ball nachjagte und im DJK-Strafraum mit dem herausstürzenden Keeper Martin Sust zusammenprallte, wäre bei konsequenter Spielleitung ein Strafstoß ebenso angebracht gewesen wie zuvor beim Pfiff zugunsten der Hausherren.

Thiel war am Ende zufrieden: „Letztlich war es ein verdienter Sieg, weil wir in der zweiten Halbzeit mehr investiert haben und auch die besseren Chancen hatten – über 90 Minuten gesehen vielleicht glücklich, aber verdient.“ Konstanter zu spielen als in der vorangegangenen Spielzeit hatten die Oberasbacher als Saisonziel genannt. Bislang ist ihnen dies gelungen. „Die Erwartungshaltung ist groß, die ganze Liga sieht uns als Top-Favorit, deswegen müssen wir in jedem Spiel beißen – aber insgesamt nehmen wir die Rolle an, und Mitte nächsten Jahres werden wir sehen, was dabei herausgekommen ist“, blickte Thiel schon mal voraus. Philipp Roser

Tor: 1:0 Zucker (69., Foulelfmeter) / SR: Köksal (Dergahspor) / Zuschauer: 60.

Aufrufe: 029.9.2013, 21:30 Uhr
Nürnberger ZeitungAutor