FuPa: Moise, nachdem du die Kötztinger vor fünfeinhalb Jahren verlassen hast, ging's für dich auf der Karriereleiter steil bergauf über den SSV Jahn Regensburg in Bayern- und Regionalliga zum FC Ingolstadt in der 3. Liga und nun in der 2. Bundesliga. Eine Bilanz auf die du stolz sein kannst.
Moise Bambara (27): Ich bin ehrgeizig und habe mir immer Ziele gesetzt. Dass ich es in den Profifußball geschafft habe, zeigt, dass ich Qualität habe. Ich habe in der laufenden Saison 18 Vorrundenspiele bestritten und hab nur beim 1:0-Sieg gegen den FC St. Pauli wegen einer Gelb-Sperre gefehlt.
Beim FC Ingolstadt bist du ja ein echter Allrounder. Auf welcher Spielposition gefällt's dir am besten?
Eine richtige Lieblingsposition habe ich nicht. Ich habe in dieser Saison schon auf der rechten Außenbahn gespielt, hatte aber auch acht Einsätze im zentralen Mittelfeld. Die Position ist gar nicht so wichtig. Ich versuche das umzusetzen, was mir der Trainer als Aufgabe mitgibt. Wichtiger ist, dass wir als Mannschaft funktionieren und dass wir da unten ganz schnell rauskommen. Der Sieg gegen St. Pauli war ein Anfang. Ich hoffe, dass wir uns bald befreien können und frühzeitig den Klassenerhalt schaffen.
Du bist 2004 nach Bad Kötzting gekommen und hast dir auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft. Erinnerst du dich noch gerne an die Kötztinger Zeit und besteht noch Kontakt?
Bad Kötzting war für mich eine lehrreiche und gute Station. Ich konnte mich da auf hohem Niveau weiterentwickeln. Die Mannschaft hat gut funktioniert. Wir haben hinten nicht viel zugelassen und nach vorne hatten wir viel Qualität. Es war eine schöne Zeit. Kontakt habe ich noch zu Torwarttrainer Marco Rackl. Der ist hin und wieder in Ingolstadt und schaut beim Training zu. Sonst habe ich keine Kontakte mehr nach Bad Kötzting, aber ich verfolge den Weg des Vereins noch.
Du hast im ersten Jahr beim FCK sogar zwei Tore in der Bayernliga geschossen. Weißt du noch gegen wen?
Nicht mehr so genau. Ich glaube aber eines gegen Wolfratshausen.
Beide Tore hast du gegen Wolfratshausen erzielt. 2006 bist du dann zusammen mit Petr Stoilov, Petr Dvorak und Antonin Dvorak zum SSV Jahn Regensburg gewechselt. Was hast du in Regensburg erlebt?
Dort hatten war eine tolle Mannschaft, mit der wir den Aufstieg in die Regionalliga Süd geschafft haben. Die drei Jahren in Regensburg haben mich persönlich und sportlich unheimlich weitergebracht. Im dritten Jahr beim Jahn habe ich bis auf eine Partie alle Spiele bestritten und dabei fünf Tore erzielt. Das war für mich der größte Sprung.
Nach drei Jahren in Regensburg bist du zum FC Ingolstadt 04 gewechselt. Wie kam's dazu?
Ich hatte einige Anfragen vorliegen. Der FC Ingolstadt erschien die beste Variante für mich zu sein. Denn der Verein hat sehr gute Strukturen, hier konnte ich mich weiterentwickeln. Jetzt haben wir ja auch noch das tolle neue Stadion. Ingolstadt ist ein guter Standort. Daher hoffe ich, dass wir die zweite Liga halten können.
Dennoch läuft dein Vertrag in Ingolstadt am Saisonende aus. Gibt es schon eine Tendenz, ob du bleibst oder wechselst?
Nein, bislang noch nicht. Es wird sicher bald Gespräche geben. Aber viel wichtiger als mein Vertrag ist mir, dass wir in der zweiten Bundesliga bleiben. Ich bin noch nie abgestiegen und das soll auch so bleiben.
Im November bist du zur Nationalmannschaft deines Geburtslandes Burkino Faso eingeladen worden, hast auch ein Länderspiel als Vorbereitung auf den Afrika-Cup gegen Mail bestritten, das 1:1 endete. Bist du über deine Nominierung überrascht gewesen?
Nein, nicht wirklich. Denn der Co-Trainer der Nationalmannschaft hatte mich in Ingolstadt zuvor beobachtet. Für den Afrika-Cup wurde ich aber nicht nominiert. In diesem Jahr beginnt die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Da möchte ich unbedingt dabei sein.
Wie klappt's mit der Verständigung in der Nationalmannschaft von Burkina Faso?
Ich verständige mich mit meinen Teamkollegen im Nationalteam größtenteils auf Englisch. Die Landessprache in Burkino Faso ist Französisch, da habe ich noch Probleme. Aber einige können ja auch Deutsch.
Hast du schon Pläne für die Zeit nach deiner aktiven Laufbahn? Wäre der Trainerjob etwas für dich?
Trainer ist eher nicht mein Ding. Aber darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Noch will ich spielen, bin fit. Ich habe ja ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaftslehre. Mal sehen, was ich mache, das weiß ich heute noch nicht. Jetzt gilt es erstmal gut in die Restrückrunde zu starten, mit einem guten Auftritt am Samstag gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf.