2024-05-31T10:52:53.652Z

Ligavorschau
Zwei Pflichtspiele, zwei Siege, 10:2 Tore: Für die Landesligakicker der Eintracht fängt die Saison nach einer durchwachsenen Vorbereitung gut an.	Foto: Dirk Waidner
Zwei Pflichtspiele, zwei Siege, 10:2 Tore: Für die Landesligakicker der Eintracht fängt die Saison nach einer durchwachsenen Vorbereitung gut an. Foto: Dirk Waidner

Noch intensiver und emotionaler

Ungleiches Duell: Ambitionierte SG Eintracht trifft auf Merxheimer Überlebenskämpfer

BAD KREUZNACH/MERXHEIM. Der Kiebitz fühlt sich bestätigt. Eigentlich hätte er sich gar nicht mehr unter die 220 Beobachter im weiten Rund des Friedrich-Moebus-Stadion mischen müssen, um zu erfahren, was er ohnehin geahnt hat. Mike Marcaccini ist nun mehr denn je davon überzeugt, sich einen Meisterschaftskandidaten angeschaut zu haben. ,,Die Eintracht", sagt der Coach des Landesliga-Konkurrenten FC Viktoria Merxheim, ,,gehört für mich in einen Topf mit Meisenheim, Rüssingen, Herschberg". Mehr noch: ,,Vielleicht haben sie in der Breite sogar den stärksten Kader der Liga."

Vor dem direkten Duell am Sonntag um 15 Uhr hat er darauf verzichtet, die Bad Kreuznacher am Verbandspokal-Mittwoch ein zweites Mal unter die Lupe zu nehmen - zumal seine Merxheimer selbst ran mussten und nach der ,,sehr ärgerlichen, vermeidbaren Niederlage" zum Landesliga-Auftakt in Kirn ein ,,etwas glückliches, aber verdientes" 2:1 beim Bezirksligisten VfL Weierbach landeten. Die SG Eintracht erzielte derweil in ihrem zweiten Pflichtspiel die Tore fünf bis zehn. Niklas Schneider, zum Liga-Start noch dreifacher Torschütze gegen Hohenecken, hat seine erste Fünferkarte voll. Kapitän Tim Hulsey, gegen Hohenecken eher Vorbereiter als Vollstrecker, ließ zwischen den Hackenheimer Weinbergen alle guten Dinge drei sein.

Die geballte Kreuznacher Offensiv-Power mit der prächtig laufenden Torproduktion beschäftigt FCM-Coach Mike Marcaccini seit Tagen. Wie kann man einen Keil zwischen Schneider-Schindel-Hulsey treiben? Sie ausschalten, stoppen. ,,Es wird bockschwer. Wir rechnen uns nichts aus, hoffen aber natürlich, dass irgendetwas hängen bleibt. In einem Spiel kannst du immer mal gegen so einen übermächtig erscheinenden Gegner mithalten", sagt Marcaccini. ,,Einen entsprechend aggressiven Gegner" erwartet Eintracht-Linksverteidiger Christopher Lind, ,,das wird eine intensive Angelegenheit, in der es darauf ankommt, die Zweikämpfe anzunehmen." ,,Das wird intensiver und emotionaler", sagt SGE-Coach Thomas Wunderlich, ,,man darf dabei nicht vergessen, dass es ein Derby ist und dass die Merxheimer jahrelang Landesliga-Luft eingeatmet haben und genau wissen, wie sie einer Mannschaft mit den besseren Einzelspielern begegnen müssen." Wie? ,,Sie werden sich voll reinhauen, werden vor eigenem Publikum um jeden Meter fighten, um einen Punkt oder mehr zu holen. Dieses Spiel müssen wir annehmen", fordert Wunderlich.

Trainerkollege Mike Marcaccini sagt: ,,Ein Punkt gegen die Eintracht wäre für uns ein Zusatzpunkt." Die Merxheimer wissen, dass sie in dieser Saison ganz kleine Brötchen backen müssen, nachdem sechs Stammspieler der Vorsaison im Grunde durch sechs, sieben Spieler des B-Klasse-Teams ersetzt worden sind. Die Saison ein einziger Überlebenskampf. ,,Wenn wir fünf Spieltage vor Schluss den Klassenverbleib sicher hätten, wäre das eine Riesenüberraschung. Vielmehr hoffe ich, dass wir am letzten Spieltag noch die Chance haben, den Verbleib zu schaffen."

Wegweisende Wochen

Für die SG Eintracht ist es das erste von drei Derbys hintereinander. ,,Die Spiele gegen Merxheim, Kirn und Meisenheim sind für uns wegweisend", sagt Mittelfeldregisseur Jimmy Umbs, ,,spätestens nach dem Jahrmarkt-Spiel gegen Meisenheim dürften wir wissen, welche Rolle wir in dieser Saison spielen können." Wichtig sei, ergänzt Trainer Thomas Wunderlich, dass man sich von Woche zu Woche steigere. In einzelnen Bereichen und im Gesamten: ,,Wir wollen mehr die Außen einbeziehen, nicht so zentrumslastig agieren", sagt Wunderlich, ,,damit wir noch unberechenbarer werden." Auch für den Kiebitz.



Aufrufe: 06.8.2015, 23:00 Uhr
Henning KunzAutor