2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Niklas Thiel  ©MZV
Niklas Thiel ©MZV

Niklas Thiel findet in Union Fürstenwalde einen neuen Verein

Aus der Jugend vom Hamburger SV und der Eintracht aus Frankfurt wechselt der 19-jährige nach Fürstenwalde.

Es bedurfte mehrerer Anläufe, um einen neuen Verein zu finden. Nun hat es Niklas Thiel geschafft. Der Sohn des Trainers von Blau-Weiss Hohen Neuendorf wurde vom Regionalligisten Union Fürstenwalde unter Vertrag genommen - und gibt sein Debüt womöglich gegen den SV Altlüdersdorf.

Der Oberligist, SV Altlüdersdorf, aus Oberhavel ist am heutigen Sonnabend Gastgeber für den FSV Union Fürstenwalde . Ab 14 Uhr geht es für beide Teams um den Einzug in das Viertelfinale im Landespokal.

Ob Niklas Thiel gegen die Lila-Weißen auflaufen wird, ist fraglich. "Mein Einsatz ist eher unrealistisch", räumt der 19-Jährige ein, der in den Leistungszentren des Hamburger SV (2012 bis 2015) und der Frankfurter Eintracht (bis 2017) ausgebildet wurde. "Ich war drei Monate vereinslos und habe allein oder mit meinem Vater trainiert. Darum bin ich noch nicht auf dem Level, wo ich sein will."

Hinter dem Defensivspieler liegt eine ereignisreiche Zeit - die nicht immer ganz einfach gewesen sei. Bis zum Sommer spielte der Berliner in der Bundesliga für die U 19 von Eintracht Frankfurt, für die er in den Bundesligen der A- und B-Junioren 69 Spiele bestritt. In Hessen gab es keinen neuen Vertrag, die Vereinssuche begann. Dass sich diese so schwierig gestaltete, habe ihn nicht erschrocken. "Vielleicht bin ich ein bisschen enttäuscht. Ich hatte sehr viel Pech. Aber es bringt nichts, wenn ich darum jeden Tag klagen würde."

Thiel (begann seine Karriere beim BSC Rehberge, wechselte in jungen Jahren zu Hertha BSC und dann zu den Reinickendorfer Füchsen) hatte nach einem Probetrainining beim FSV Frankfurt (Regionalliga) eigentlich schon einen Drittligavertrag bei Preußen Münster in der Tasche. "Dafür, dass er bislang A-Jugendlicher war, ist er sehr weit. Und er hat vom Kopf her eine klare Vorstellung, passt sich sehr schnell an", wird Trainer Benno Möhlmann zitiert. Doch dann das: "Ich bin durch den Medizincheck gefallen", berichtet Thiel, der von November bis April an einer langwierigen Knieverletzung laborierte.

Nun geht sein Blick aber nur noch nach vorn. "Ich will weiter fit werden und angreifen." Dazu habe er in Fürstenwalde, wo er bis zum Saisonende unterschrieb, die Chance. "Die Mannschaft finde ich sehr gut. Sie ist qualitativ sehr stark. Der Trainer steht auf junge Spieler und die Bedingungen sind sehr gut."

Niklas Thiel räumt ein, dass er sich bislang kaum mit dem Fußball in Brandenburg beschäftigt habe. "Ich war fünf Jahre nicht in der Region. Aus der Ferne habe ich nur verfolgt, was in Berlin passiert und wie es für Papa in Hohen Neuendorf läuft."

Gegner Altlüdersdorf ist für den Youngster ein unbeschriebenes Blatt. "Der Sieg ist für uns aber auf jeden Fall ein Muss." Und dann? "Erst einmal müssen wir weiterkommen. Und dann warten noch richtig gute Mannschaften wie Cottbus oder Babelsberg." Seinen Traum, später gegen namhaftere Gegner auflaufen zu können, hat Niklas Thiel nicht aufgegeben. "Fürstenwalde soll nur ein Zwischenschritt sein. Erst einmal will ich fit werden und auf dem Platz stehen. Union ist für mich die beste Lösung."

Der SV Altlüdersdorf, mit zwei Siegen aus acht Spielen Drittletzter der NOFV-Oberliga Nord, ist im Duell mit Fürstenwalde klarer Außenseiter.

Pokalspiele zwischen beiden Mannschaften hat es schon gegeben. Unvergessen ist das Halbfinal-Duell im April 2015. In Fürstenwalde ging es ins Elfmeterschießen, wo sich die Unioner, die das Finale gegen Cottbus verloren, durchsetzten.

An Spiele in der Vergangenheit dürfe heute niemand denken. SVA-Kapitän Chris Stoeter: "Wir hätten uns für das Achtelfinale sicherlich einen anderen Gegner gewünscht. Einen Regionalligisten will man so spät wie möglich haben. Wenn wir aber so spielen wie am Sonntag gegen Optik Rathenow, kann uns die Überraschung gelingen." Gegen den Tabellenführer hatte der SVA nach großem Kampf mit 0:1 verloren. "Wir müssen an uns glauben."

Aufrufe: 07.10.2017, 12:00 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor