Nicht so enden wie die FIFA

In den Medienrichtlinien des Verbandes zu den redaktionellen Anforderungen der Vereine heißt es unter anderem: „Die für die Bayern- und Landesliga zur Verfügung stehenden BFV-Widgets sind auf der Vereinshomepage an geeigneter Stelle einzubinden. Als Mindestanforderung gilt das Einbinden des Mannschafts-Widgets mit integriertem Liveticker.“ Der BFV will, dass die Clubs dort mit Tabellen oder Spielerkadern auf die Internet-Angebote des BFV verweisen. Diese Forderungen sind Teil des Zulassungsverfahrens für den Spielbetrieb, das alle Landesligavereine vor Saisonbeginn unterschreiben mussten. Doch die Umsetzung dieser Richtlinie sei oft unzureichend, bemängelte der oberpfälzische Bezirksspielleiter Thomas Graml in einer Mail an die Landesliga-Clubs. Er drohte mit Konsequenzen wie Punktabzügen oder Geldstrafen, wenn die Vereine ihren Pflichten nicht zeitnah nachkommen.

Auch in der Einladung zur Wintertagung der Landesliga Nordost am Sonntag beim SV Friesen ist von der „Umsetzung der Medienrichtlinien“ zu lesen. Jeder Tagungsteilnehmer müsse einen Medienbeauftragten zur Tagung schicken. Der TSV Neudrossenfeld ist der Pflicht auf Verlinkung zu den BFV-Nachrichten nachgekommen, sagt Abteilungsleiter Thorsten Schirmer. Jedoch fährt der Tabellen-Siebte zweigleisig: Auch die Widgets des Fußballportals Fupa.net sind auf der TSV-Vereinsseite zu finden. „Wenn der Verband eine Pflicht der BFV-Widgets will, haben wir wenig Handhabe“, sagt Schirmer. Dennoch empfindet der TSV-Abteilungsleiter die BFV-Forderung als „große Einschränkung“ und stellt die Frage: „Will der BFV unsere Vereinsseite gestalten?“

Auch beim Nordost-Konkurrenten ASV Pegnitz stoßen die Forderungen des Fußball-Verbandes auf Unverständnis. Abteilungsleiter Hans Mösch sieht noch Nachholbedarf bei den BFV-Widgets: „Der Verband sollte auf die Wünsche der Vereine eingehen und die Widgets entsprechend anbieten.“ Als kleiner Verein mit einfach gestalteter Webseite sei es für den ASV Pegnitz gar nicht so einfach, die BFV-Widgets zu integrieren. „Der BFV kann uns ja nicht zwingen, wie wir unsere Homepage aufbauen“, findet Mösch die Forderungen des BFV „extrem übertrieben“. Dass der Verband bei Nichteinhaltung seiner Richtlinien Strafen androhe, sei lächerlich. „Wir müssen uns entscheiden, ob wir den Druck des Verbandes aushalten wollen.“ Man arbeite schließlich im Hobbybereich, gibt Mösch zu bedenken und sieht den BFV auf einem gefährlichen Weg: „Die müssen aufpassen, dass sie nicht enden wie die FIFA!“