2024-06-14T14:12:32.331Z

Analyse
Ilkay Hakerek (links) und der TSV Zusmarshausen kassierten gegen Dinkelscherben eine bittere 1:2-Niederlage (rechts Lukas Hörtensteiner).  Foto: Andreas Lode
Ilkay Hakerek (links) und der TSV Zusmarshausen kassierten gegen Dinkelscherben eine bittere 1:2-Niederlage (rechts Lukas Hörtensteiner). Foto: Andreas Lode

Nicht in die Gänge gekommen

Zusmarshausens Coach ist nach der 1:2-Niederlage gegen Dinkelscherben enttäuscht +++ Neusäß freut sich über gelungenen Saisonstart

500 Zuschauer bildeten in Zusmarshausen eine schöne Kulisse für das Eröffnungsspiel der Kreisliga Augsburg. Wäre es nicht so heiß gewesen, hätte man wohl noch weit mehr begrüßen können. Im Schatten Schutz suchend erlebten die Besucher eine eher langweilige erste Hälfte, in der lediglich dann die Funken sprühten, wenn die beiden Rotschöpfe Sebastian Müller (Zusmarshausen) und Julian Kugelbrey (Dinkelscherben) aufeinandertrafen. Nach dem 1:2 waren sich beide Trainer einig: „Mit einem 1:1 hätten beide leben können.“

Christian Ludl, der neue Coach des TSV Zusmarshausen, hatte sich seinen Einstand gegen seinen Ex-Verein TSV Dinkelscherben anders vorgestellt. „Die Enttäuschung war groß“, gab der 40-Jährige nach der 1:2-Heimniederlage zu. „Wir hätten auch 0:2 oder 0:3 hinten liegen können“, kann sich Ludl nicht erklären, warum seine Mannschaft nicht so recht in die Gänge gekommen ist. „Im zweiten Durchgang waren wir dann agiler und griffiger“, so der Coach. Doch es sollte nicht sein.

Wohl dem, der für einen angeschlagenen Daniel Wiener einen Angreifer vom Schlage eines Thomas Kubina einwechseln kann. Der Last-Minute-Neuzugang vom Landesliga-Absteiger TSV Aindling zeigte seine Klasse, als er den entscheidenden Treffer durch den ebenfalls eingewechselten Daniel Demharter mustergültig vorbereitete. „Wir haben ihn ja nicht geholt, dass er auf der Bank sitzt und den Arztkoffer trägt“, grinst Michael Finkel. Der Trainer des TSV Dinkelscherben hat Kubina nur deshalb nicht von Beginn an gebracht, weil er nur einmal mit der Mannschaft trainiert hatte. Dominik Demharter wäre eigentlich ein Kandidat für die Startelf gewesen. „Das war eine Bauchentscheidung“, sagt Finkel, deshalb habe es ihn gefreut, dass er getroffen hat. „Wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer macht, ist das immer etwas glücklich, aber das nehmen wir dann dankend mit“, so Finkel. „Im ersten Durchgang haben wir aber deutlich mehr investiert. Bis zu dem Elfmeter, den nicht jeder pfeift, hatte Zusmarshausen keine Chance.“

Christian Ludl hat übrigens gar nicht gesehen, wie der entscheidende Treffer gefallen ist: „Ich habe mich um den verletzten Johannes Link gekümmert, der von Hakan Avci unmittelbar vor dem Treffer auf die Tartanbahn gecheckt worden ist.“ Wenige Minuten vorher hätte Lukas Drechsler den „Lucky Punch“ für den TSV Zusmarshausen anbringen können. Aus spitzen Winkel schoss der Neuzugang vom Bayernligisten Schwaben Augsburg knapp am langen Eck vorbei – und verletzte sich dabei. „Ich befürchte einen Muskelfaserriss“, so Ludl, dessen Fazit lautet: „Schade. Aber wer ein Tor mehr schießt, hat es dann letztendlich doch verdient.“

Die Kicker des TSV Neusäß feierten den 1:0-Sieg gegen den TSV Schwabmünchen II, als hätten sie gerade die Meisterschaft gewonnen. Mitten drin Trainer Charly Pecher und Sportlicher Leiter Günther Hausmann. Auch sie waren sichtlich erleichtert, dass der Saisonstart gelungen ist. Immerhin datiert das letzte Neusässer Erfolgserlebnis vom 29. September vergangenen Jahres (2:1 gegen den TSV Bobingen). Mit dem Torschützen Moritz Schiele, Paul Schmuck, Cyrill Siedlaczek, Sascha Tesic und Nico Rehm standen übrigens fünf Spieler in der Startelf, die vor Saisonbeginn vom TSV Gersthofen kamen.

Aufrufe: 07.8.2018, 07:41 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor