2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Andre Peters
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Neustart des SV Ophoven in der C-Liga?

Wenn der außerordentliche Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) am 21. Juni der Empfehlung des FVM-Präsidiums folgt und sich für den Abbruch der Saison ohne Absteiger entscheidet, hätten einige Mannschaften in den Heinsberger Kreisligen A und B Glück gehabt.

KREISLIGA B

Die meisten nehmen dankend an. Nur beim SV Ophoven, punktloser Tabellenletzter der Kreisliga B 2, geht die Tendenz dahin, den Neustart in der C-Liga zu versuchen.

„Wir verweigern uns dem nicht“, sagt Mario Schmitz, Trainer von Viktoria Rath-Anhoven. „Die Stimmung ist extrem gut, die Mannschaft charakterlich gefestigt“, so der Trainer. In der Kreisliga B 1 ist die Viktoria Vorletzter. Nach dem Durchmarsch von der Kreisliga D in die B-Liga war es allen klar, was man zu erwarten hatte. Hinzu kam, dass die Viktoria in den ersten sechs Saisonspielen auf fünf Mannschaften traf, die auch die oberen Plätze belegen. Trotz einiger hoher Niederlagen hatten alle den Rath-Anhovenern attestiert, dass es nicht einfach war, gegen sie zu spielen. In der Mannschaft sind auch viele Spieler im eher gesetzteren Alter, die mit der Situation umzugehen wissen.

In der C-Liga, so ist Mario Schmitz klar, würde man einen Platz unter den ersten drei Mannschaften belegen und häufiger Spiele gewinnen. Der Trainer mag es aber nicht, andere als „Opfer“ mit 5:0 oder 6:0 nach Hause zu schicken. Dann will er lieber in der B-Liga spielen – auch auf die Gefahr hin, „auf die Mütze“ zu bekommen. Er ist auch davon überzeugt, dass es in der Rückrunde anders ausgesehen hätte. Im letzten Spiel vor der Corona-Pause hatte man in Klinkum den ersten Saisonsieg gelandet (3:0).

„Es ist schön, wenn wir drinbleiben“, sagt Jörg Thiede, Vorsitzender des SV Immerath. Der Neuling in der Kreisliga B 1 ist Tabellenletzter, hat aber einige Spiele weniger ausgetragen als die Konkurrenz. „Wir haben für den Abbruch gestimmt“, sagt Thiede. Er ist auch dafür, dass Vereine die Chance bekommen aufzusteigen.

An dieser Entscheidung kann Jörg Thiede direkt mitwirken. Er nimmt als Delegierter des Kreises Heinsberg am virtuellen außerordentlichen Verbandstag des Fußballverbandes Mittelrhein am 21. Juni teil. Der Fußballkreis-Vorsitzende Eduard Meinzer hatte ihn angerufen. Urlaubsbedingt sei jemand ausgefallen, und Thiede habe die technischen Voraussetzungen, um an der virtuellen Veranstaltung teilzunehmen.

Beim SV hat der neue Trainer Norbert Deckers den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen. „Die Trainingsbeteiligung war gut“, freut sich der Vorsitzende. Das Training diente in erster Linie dazu, die Spieler wieder zusammen zu bekommen. „Norbert Deckers ist gut integriert“, hat Thiede festgestellt.

Etwas Positives kann der Vorsitzende der langen Pause abgewinnen. „Der Rasen sieht wieder wie ein Rasen aus“, freut er sich. Das „Grün“ hatte dem Verein schon viele Probleme bereitet. „Wir haben es gehegt, gepflegt und gewässert“, sagt Thiede.

In der Kreisliga B 2 wird der Tabellenvorletzte SV Schwanenberg II weitermachen. „Der Kader bleibt zusammen“, sagt Geschäftsführer Lutz Obertüschen, der die Mannschaft auch lange trainiert hat, ehe er das Amt an Oliver Müller abgegeben hat. Alle haben nun die Chance, es besser zu machen als in der vergangenen Halbserie. Ergänzt wird der Kader von A-Junioren. „Ein Torwart wird noch hinzukommen“, so Obertüschen.

Beim SV Schwanenberg hat man auch das Training wieder aufgenommen. Erste und zweite Mannschaft sowie die Frauen trainieren in Zehnergruppen. Man wird aber noch eine Sommerpause einlegen, ehe man mit der Vorbereitung auf die neue Saison startet.

Beim SV Ophoven gibt es zwar noch keinen Vorstandsbeschluss, aber die Tendenz geht dahin, in der neuen Saison einen Neustart in der Kreisliga C zu wagen. „Wir sind im vergangenen Jahr nur dringeblieben, weil RW Braunsrath am letzten Spieltag die Mannschaft zurückgezogen hat. Wir haben jetzt null Punkte“, sagt SV-Vorsitzender Dirk Schulze. Vor der aktuellen Saison hatte es lange Diskussionen gegeben. „Die Spieler waren dafür, in der B-Liga zu bleiben“, so Schulze. Man hatte den Kader von 34 auf 24 Spieler reduziert, aber im Oktober/November nur noch zwölf bis 13 Leute zur Verfügung.

„Einige Spieler hören auf, andere wollen weggehen, weil sie weiter weg wohnen“, beschreibt Schulze die derzeitige Situation. Ohne Erfolgserlebnis werde auch die Motivation geringer.

Der Vorstand hat sich für einen Neustart entschieden und das den Spielern auch in zwei Videokonferenzen erläutert. Es kommt ein neuer Trainer, der auch Spieler mitbringt. Zudem steigen zwei Akteure aus dem Dorf wieder ein, die zuletzt vor mehr als einem Jahr in anderen Vereinen in der Jugend aktiv waren. Der neue Trainer ist Andre Bary.

Schulze gibt zu, dass es ihm sehr schwergefallen ist, das dem aktuellen Trainer Sascha Bohnen mitzuteilen. Bohnen hatte die Ophovener drei Jahre lang trainiert. In der ersten Saison war er mit der Mannschaft in die B-Liga aufgestiegen. „Hut ab vor Sascha“, sagt Schulze. „Er hat sich sehr eingebracht, viel für die Mannschaft und den Verein getan“, lobt der Vorsitzende. Der Trainer habe auch in schwierigen Zeiten immer wieder motiviert. Der persönliche Bezug sei hervorragend.

Bohnen erklärte, dass die Trennung von beiden Seiten ausgegangen sei. „Man hat mir angeboten, bei der Mannschaft zu bleiben in anderer Funktion“, sagt Bohnen. Aus strukturellen Gründen habe er abgelehnt. „Die Zeit war kraftraubend und aufwendig“, blickt er zurück. Er will jetzt auch abwarten. „Ich bin für Gespräche offen, man muss dann sehen, ob es passt“, so Bohnen zu seiner Zukunft.

In Ophoven denkt Dirk Schulze an die Zukunft der Kinder. Um in den nächsten fünf bis zehn Jahren dem Nachwuchs noch die Möglichkeit geben zu können, Fußball zu spielen, müsse man sich zusammentun, bringt der Vorsitzende auch das Thema Spielgemeinschaften ins Gespräch. Dafür müsse man jetzt den Anstoß geben.

„Wir nehmen das Geschenk gerne an“, sagt Fritz Kleinen, sportlicher Leiter des BC 09 Oberbruch. Die zweite Mannschaft ist 13. in der Kreisliga B 3 und hat in den ersten zehn Spielen, die man nur austragen konnte, keinen Punkt geholt. „Wir sind besser und breiter aufgestellt“, sagt Kleinen im Hinblick auf die neue Saison. Sechs bis sieben neue Spieler verstärken die Mannschaft, die dann eine wesentlich bessere Rolle als in der wahrscheinlich abgebrochenen Saison spielen soll. Dazu zählen auch Tim Wallrafen und Sven Brodermanns. Der neue Trainer Pascal Gruner hat Spieler hinzubekommen, mit denen er bereits bei anderen Vereinen zusammengearbeitet hat.

Aufrufe: 015.6.2020, 18:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor