Neuruppins Taktik geht in Babelsberg auf

Fortunas Trainer Sebastian Michalske musste kurzfristig ein wenig umstellen, Mannschaftskapitän Denny Schwabe fehlte aus persönlichen Gründen und Florian Bitzka musste nach dem Warmmachen verletzungsbedingt passen. So rückten Daniel Ziemann und Adam Atarouwa in die Startelf, zudem wurde der geplante "zwei Spiele Wechsel" im Tor vollzogen, Janek Albrecht stand zwischen den Pfosten.

Die Gastgeber fanden schwer in die Begegnung, in der ersten Hälfte war es ein Spiel der Taktik. Die Neuruppiner waren gut eingestellt und versuchten bereits im Mittelfeld die Angriffe zu unterbinden und somit die Babelsberger gar nicht in Tornähe kommen zu lassen. Dies gelang ihnen auch sehr ordentlich und so waren Chancen Mangelware. Die beiden Innenverteidiger Martin Dombrowski und Michael Engel hielten das Gästespiel in der Hand und steuerten von hinten heraus ihre Mitspieler. Viel mehr als eine Kopfballmöglichkeit von Georg Müller in der 25. Minute sowie drei Minuten vorher eine Chance für Dennis Weber, der geschickt in den Strafraum lief, aber aus spitzen Winkel nicht vollenden konnte (Keeper Tizian Füllbier vermied dabei gekonnt einen eventuellen Elfmeterpfiff), ließ die Union-Abwehr nicht zu.

Nach Wiederanpfiff durch Schiedsrichter Tom Heilmann, dem man mit seinem Team eine fehlerlose Leistung bescheinigen kann, änderte sich nicht allzu viel. Das Spiel ging nur in eine Richtung und diese hieß Neuruppiner Tor, aber der, aus Sicht der Gastgeber, knotenlösende Treffer wollte einfach nicht fallen. Der letzte Pass gelang nicht, man näherte sich zwar dem Tor immer mehr an, aber Zählbares gab es nicht zu verbuchen. In der 52. Minute ging ein Kopfball von Dennis Weber knapp daneben, in der 56. Minute fehlte Georg Müller das nötige Zielwasser und so blieb es weiterhin ein zähes Stück Arbeit.

Die beste Möglichkeit eröffnete sich Dennis Weber in der 65.Minute als er sich durch die Abwehr spielte, aber seinen Schuss entschärfte Neuruppins Keeper Füllbier mit einem tollen Reflex, das war von Beiden stark gemacht, aber so ging es mit dem 0:0 weiter. Fortuna bemühte sich bis zum Ende um den erlösenden Treffer, aber irgendwie gewannen alle Zuschauer das Gefühl, man hätte noch lange spielen können, das Tor will einfach nicht fallen und so jubelten nach dem Abpfiff die Gäste. Ihre Taktik war aufgegangen und der Punktgewinn insgesamt gesehen auch nicht unverdient, zumal er auch mit fairen spielerischen Mitteln erkämpft wurde. Auch wenn es im ganzen Spiel vielleicht nur eine Möglichkeit für einen eigenen Treffer gab.

Die Babelsberger waren nach dem Schlusspfiff wenig glücklich mit dem Ergebnis, aber es bleibt ihnen nicht allzu viel Zeit zum Nachdenken, denn bereits am kommenden Dienstag um 14.00 Uhr empfangen sie im Kreispokal den alten Ortsrivalen aus Bornim. Diese Ansetzung hat Brisanz und am Samstag steht dann schon die, wegen des Unwetters am ersten Spieltag abgebrochene Partie gegen Lok Potsdam auf dem Spielplan, ebenfalls eine äußerst komplizierte Aufgabe. Mit einem vollen Erfolg in der Berliner Straße wäre für Fortuna der Sprung an die Tabellenspitze möglich.

Für Neuruppin kommt der Teilerfolg aus psychologischer Sicht sicher zum richtigen Zeitpunkt und sollte Selbstbewusstsein für die kommenden Begegnungen verleihen.