Was Richter bitter aufstieß, waren die drei guten Möglichkeiten, die Stürmer Andor Müller zu Beginn ausgelassen hatte. Sachsenhausen hätte in Führung gehen müssen. Das sah auch Neuruppins Coach Bloch so: "Da haben wir Glück. Geräts du früh in Rückstand, guckst du dich doof an."
Richter attestierte beiden Mannschaften ein gutes Spiel bei hohen Temperaturen. "Für uns hat es am Ende nicht gereicht zum Dreier." Er schob aber noch nach: "Aber wir haben auch nicht verloren. Das ist so schlecht nicht in Neuruppin."
Sein Team habe nach den Müller-Fehlschüssen zu Beginn mehr und mehr die Ruhe im Spielaufbau vermissen lassen. Die Neuruppiner standen in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konter. Es gab viel Leerlauf. Doch dann hatten die Hausherren durch Marcel Weckwerth einen "Riesen". Doch er scheiterte aus Nahdistanz am Querbalken. Bloch: "Da war die Chance für uns da. Wir haben sie leider nicht genutzt." Grundsätzlich sei es wegen der vielen personellen Veränderungen zunächst einmal darum gegangen, "Ordnung ins Spiel zu bekommen". Das gelang. Der Gegner fand keine Lösungen.
Nach der Pause hatte der MSV durch Oleksandr Stepanyshyn per Kopfball nach einer Ecke (drüber) und die Sachsenhausener durch Christopher Groll (in die Arme von MSV-Torwart Kempf) je einen Hochkaräter. Sonst gab es viel Kampf und Krampf.
Und doch kochten die Emotionen doch noch einmal hoch. In der 76. Minute zückte der Schiedsrichter Hannes Wilke aus Trebbin zunächst Gelb für einen Gästeakteur. Oliver Richter war damit nicht einverstanden. Und plötzlich zückte der junge Referee Rot für den TuS-Trainer. Richter angesäuert: "Dazu sage ich nichts. Das ist Schiri-Sache." Richter, der zuvor nicht negativ aufgefallen war und auch keine Ermahnung erhalten hatte, könne die für ihn überzogene Aktion nicht nachvollziehen.
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