2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
"Das ganze Dorf steht hinter dem Klub": Thomas Motzke empfindet seine neue Aufgabe als durchaus reizvoll.
"Das ganze Dorf steht hinter dem Klub": Thomas Motzke empfindet seine neue Aufgabe als durchaus reizvoll.
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Neuer Trainer im Abstiegskampf

Thomas Motzke soll SSV Illerberg aus Tabellenkeller führen

Vier Jahre lang hat Thomas Motzke als Fußball-Trainer im Aktivenbereich eine Auszeit eingelegt. Nun kann er beim SSV Illerberg, Schlusslicht der Fußball-Kreisliga A/Iller, zur Galionsfigur werden.

Thomas Motzke ist beruflich als Bankkaufmann bei einem Stuttgarter Institut ausgelastet. Deswegen hatte er auch am Ende der vergangenen Saison als Trainer der C-Junioren beim FV Illertissen aufgehört. "Ich hätte gerne weitergemacht. Der zeitliche Aufwand war aber zu hoch", begründet der 46-Jährige seinen Abschied. Danach hatte der 87-fache Zweitligaspieler (Blau-Weiß Berlin, 1860 München) und ehemalige Ulmer Spatz nicht mehr viel mit dem runden Leder am Hut.

Er wohnt in Illerberg und spielt mit Robert Mazeth, dem stellvertretenden Fußball-Abteilungsleiter, in der Ü-30-Tennismannschaft des Klubs. Als Mazeth bei Motzke wegen eines Trainer-Engagements beim SSV Illerberg nachfragte, war dieser sofort Feuer und Flamme. "Die Entscheidung fiel mir wegen Robert leicht. Und es hat einen Reiz den Verein aus dem Wohnort zu betreuen", betont Motzke.

Wobei er mit dem ehemaligen Illerberger Kicker Dominik Winkle, der auch den Tennisschläger in der Ü-30-Mannschaft schwingt, einen Assistenten ins Boot holte. "Unsere Zusage gilt vorläufig nur bis zur Winterpause", klärt Motzke auf. "Ich könnte mir aber auch vorstellen, mittelfristig in Illerberg weiterzuarbeiten. Das ist aber alles auch eine Frage der Zeit, obs beruflich geht oder nicht."

Vom Job her hat Motzke jeweils am Mittwoch und Freitag seinen Home-Office-Tag in Illerberg. Und an diesen Tagen findet auch das Training statt. "Wir hoffen, dass Thomas und Dominik auch im neuen Jahr dabei bleiben. Wenn sich unsere angespannte Personalsituation beruhigt hat, ist eine gute zweite Saisonhälfte drin", sagt Mazeth.

Nach nur vier Punkten aus 14 Partien hatte die Abteilungsleitung die Reißleine gezogen und sich von Trainer Oliver Schult getrennt. "So konnte es nicht mehr weitergehen. Aus den Heimspielen, früher unsere Stärke, haben wir nur einen Punkt geholt. Es müssen neue Akzente gesetzt werden. Und wir wollten der Mannschaft das Alibi mit dem Trainer nehmen", begründet Mazeth. Allerdings kann Schult nicht für das Verletzungspech im Kader verantwortlich gemacht werden. Mit Abwehrchef Matthias Liebl (Kreuzbandanriss), Schaltzentrale Jochen Seifert (Kreuzbandriss) und Kapitän Stefan Kumpfe (Arthrose im Knie) fielen die drei wichtigsten Korsettstangen längerfristig aus.

Nun soll Motzke bei maximal zwei Direktabsteigern und zehn Punkten Rückstand ans rettende Ufer zur Saisonhälfte für eine Initialzündung auf dem Weg zum Happy End sorgen. "Ich kann mir vorstellen, dass viele Leute sagen, warum tut er sich da an. Es passt aber in der Mannschaft. Das sind alles feine Charaktere. Was ich an Einsatzwillen vorgefunden habe, ist toll. Das ist die Basis für den Erfolg, wann immer er eintreten wird", meint Thomas Motzke. Die Rahmenbedingungen beim SSV Illerberg, morgen um 14.30 Uhr Gastgeber für den SC Vöhringen, liefern weitere Argumente für eine Rückkehr zum Erfolg.

"Der Verein ist sehr gut aufgestellt. Es ist alles vorhanden, was da sein sollte. Und das ganze Dorf steht hinter dem Klub. Das ist ähnlich wie damals in Oberroth", erzählt Motzke. "Hier kann etwas bewegt werden. Das können aber auch andere Trainer." Den SV Oberroth hatte er während seiner zwei Amtszeiten zwei Mal in die Landesliga geführt - war aber auch jeweils wieder abgestiegen.

Aufrufe: 015.11.2014, 10:20 Uhr
DETLEF GRONINGER / SWPAutor