2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Vanessa Gressler

Neue Rolle im „alten“ Verein

Selim Aydemir kommt zurück zum FC Rot-Weiß Erfurt. Das vermeldete der Oberligist am Deadline-Day. Dass der in Kiel geborene 30-Jährige in der Oberliga sportlich helfen wird, davon ist auszugehen. Warum es für Aydemir ein völlig neues Kapitel seiner Laufbahn ist, obwohl er bereits in Erfurt spielte, erklärt er im Gespräch mit FuPa Thüringen.

„Ich bin ein offener und direkter Mensch und sage die Dinge so wie sie sind“, stellt der Kicker klar. Nachdem er zuletzt ein halbes Jahr in der zweiten türkischen Liga bei Menemen Belediyespor spielte, ist er wieder in der Landeshauptstadt Thüringens aktiv. Und das war sicher keine Entscheidung, die aus finanziellen Aspekten getroffen wurde, unterstreicht der Offensivspieler. Vielmehr sehnt er sich nach ein Stückweit Beständigkeit und will langfristig planen. Da hat das Paket in Erfurt einfach für ihn gepasst. Außerdem ist er „im Fußball-Osten groß geworden“, sagt er über sich selbst, schließlich spielte er fünf Jahre in Halle und über ein Jahr in Chemnitz und schrieb sich dort ordentlich Drittliga-Spiele in die Vita.
Wenn es ums Geld gegangen wäre, so hätte er auch nach Dubai wechseln können. Denn auch aus dem Wüstenstaat lag ein Angebot vor. „Irgendwann fragst du dich: Spielst du Fussball aus Leidenschaft oder nur wegen dem Geld“, sagt Aydemir, der die Offerte aus Dubai ablehnte. Ohnehin, der Vertrag hätte erneut eine Dauer von einem halben Jahr gehabt, wäre also wieder nicht die gewünschte Beständigkeit gewesen. „Ich möchte einen langfristigen und erfolgreichen Weg mit Rot Weiß Erfurt gehen.“, so der 30-Jährige, der mit RWE natürlich so schnell es geht in die Regionalliga zurückwill.

>>> Zum FuPa-Profil von Selim Aydemir

An der neuen Aufgabe im „alten“ Verein reizt ihn besonders die Doppelfunktion. Denn neben seinem Engagement als Spieler wird er das Trainerteam als spielender Co-Trainer unterstützen. Selim Aydemir will sich vor allem als Coach weiterbilden, lernen, Lizenzen absolvieren – Genau diese Möglichkeit bekommt er in Erfurt. „Herr Gerber hat mich überzeugt. Wir sind immer mal wieder in Kontakt gewesen und natürlich habe ich ohnehin verfolgt wie es in Erfurt läuft und weitergeht.“

Nach der eigenen Laufbahn als Trainer arbeiten? Klar, warum nicht? Aber noch ist Aydemir zu jung um die eigenen Ambitionen als Spieler komplett hintenanzustellen. So scheint es, als sei dieses Modell ziemlich gut geeignet um beides zu verbinden. „Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass der Verein mir das Vertrauen entgegenbringt. Während der Lockdown Phase wurde mir immer mehr bewusst wie sehr ich Fußball liebe und es vermisst habe, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt Selim Aydemir.

Dass die Oberliga sportlich eins, zwei Regale unter dem rangiert, wo Aydemir schon unterwegs war, spielt für ihn nicht die große Rolle. „Man muss im Leben auch mal Solidarität zeigen und das eigene Ego beiseite stellen. Ich sehe das als Chance und will mit dem Verein einiges Aufbauen und entwickeln.“, so der gebürtige Kieler, der selbst bisher noch nicht in Erfurt ist. Das steht an, wenn absehbar ist, dass der Trainings- und Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Und wenn es soweit ist, soll Selim Aydemir auf und neben dem Platz ein entscheidender Faktor werden, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt. Die Erwartungen an den Rückkehrer werden zumindest entsprechend sein, wie er natürlich auch weiß: „Ich bin mir meiner Rolle bewusst. Ich bin immer schon ein Spieler gewesen, der gerne vorneweg geht. Vielleicht kann der ein oder andere Spieler dadurch befreiter spielen, wenn ihm ein bisschen Verantwortung genommen wird. Aber Fakt ist auch, dass wir es nur gemeinsam als Team schaffen unsere Ziele umzusetzen. Dafür muss jeder bereit sein mit anzupacken.“

Aufrufe: 08.2.2021, 13:57 Uhr
FuPa ThüringenAutor