2024-06-14T06:55:53.576Z

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Alexander Musaeus gehört als aktiver Spieler künftig dem Führungsgremium des FC Donauwörth an.  Foto: Karin Tautz
Alexander Musaeus gehört als aktiver Spieler künftig dem Führungsgremium des FC Donauwörth an. Foto: Karin Tautz

Neue Führung beim FC Donauwörth

Der Verein erlebt eine turbulente Zeit +++ Die Spieler kritisieren den Vorstand, der darum nicht mehr kandidiert +++ Nun gibt es eine Lösung

Der FC Donauwörth hat turbulente Wochen und Monate hinter sich. Dabei stehen die Fußballer rein sportlich mit Rang acht in der Bezirksliga Nord und einem Elf-Punkte-Polster auf dem Abstiegsrelegationsplatz zwar nicht berauschend, aber immerhin ordentlich da. Probleme gab es vielmehr hinter den Kulissen. Diese sollen nun, so hofft man beim FCD, mit einem neuen Vorstand gelöst werden. Dieser wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend gewählt. Dem Führungsgremium gehören neben den bisherigen Vorständen Reinhold Demel und Axel Biesalski künftig auch der Unternehmer Michael de Buhr sowie die aktiven Spieler Alexander Musaeus und Tobias Wenzel an. „Der Motor ist ins Stocken geraten. Aber die Zeit der Fehlzündungen ist nun vorbei und wir können wieder volle Fahrt in Richtung einer erfolgreichen Zukunft geben“, sagte Reinhold Demel.

Dabei hatte sich bei der ordentlichen Mitgliederversammlung Anfang Dezember keines der fünf Vorstandsmitglieder – neben Demel und Biesalski waren dies Bruno Kleebaur, Wolfgang Gedlek und Giacomo Belardi – bereit erklärt, für eine weitere Amtszeit zur Verfügung zu stehen. An diesem Abend fanden sich auch keine Nachfolger.

Außerdem verwehrten die Mitglieder dem Vorstand die Entlastung für das Jahr 2012. „Die vorgelegten Unterlagen, die Bankkonten und die Barkasse waren in Ordnung, im Plus“, sagt allerdings Kassenprüfer Hans Breuer auf Nachfrage der Donauwörther Zeitung. Er vermutet, dass die Mitglieder der Führungsetage einen „Denkzettel“ verpassen wollten, indem sie sie nicht entlasten. „Das hat mich und meine Kollegen schon getroffen, zumal wir sauber gearbeitet hatten“, sagt Demel. Über die Gründe, warum es dennoch keine Entlastung gab, will er nicht spekulieren.

Breuer berichtet indes von einigen „Scharmützeln im Vorfeld“. Unter anderem hatte sich der Spielerrat der Bezirksliga-Mannschaft in einem Brief an den Vorstand gewandt, mit dem auch die Unzufriedenheit über gewisse Zustände im Verein zum Ausdruck gebracht wurde. Das Schreiben enthielt zudem eine Passage, in der es sinngemäß heißt, der Vorstand könne ja zurücktreten, wenn er nicht mehr voll hinter der Sache stehe. Man habe damit eigentlich nur wachrütteln wollen, heißt es aus Mannschaftskreisen. Stattdessen aber wurde dies wohl wörtlich genommen – der Vorstand kandidierte auf der Dezemberversammlung geschlossen nicht mehr.

Anschließend wurde allerdings intensiv nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, die am Freitag in die Wahl eines neuen Vorstands mündeten. „Es war eine Bedingung für unser Weitermachen, dass sich die junge Generation mit in die Verantwortung nehmen lässt“, sagt Reinhold Demel zur Neustrukturierung des FCD. „Wir wollten das, was wir aufgebaut haben, nicht einfach so über den Jordan gehen lassen.“ Wer aus dem Fünfergremium welche Aufgabe übernehmen wird, soll bei der konstituierenden Sitzung des Vorstands in einigen Tagen beschlossen werden. Fest steht aber, dass Michael de Buhr den Posten des Schatzmeisters übernehmen wird.

Auf der Versammlung, die Teilnehmern zufolge harmonisch verlief, wurde detailliert dargelegt, wie der Kassenstand des Jahres 2012 zustande gekommen war. Die 29 stimmberechtigten Mitglieder erteilten daraufhin nachträglich die Entlastung, die auch für das Jahr 2013 erfolgte.
Allerdings hat der FC Donauwörth dem Vernehmen nach Verbindlichkeiten in fünfstelliger Höhe – unter anderem stehen bei einem Getränkelieferanten und einer Sportartikelfirma Zahlungen aus. Es sei nichts Außergewöhnliches bei einem Sportverein, dass nicht jede Rechnung gleich beglichen wird. „Es gibt da gewisse berechtigte Forderungen, die natürlich auch bezahlt werden“, kündigt Demel an. Deswegen sei der Verein aber nicht nahe an der Insolvenz. „So eine Behauptung wäre völlig daneben.“

Für Reinhold Demel sind mit der Neuwahl des Vorstands die internen Querelen abgehakt. „Schwamm drüber“, so sein Kommentar. Wichtig sei allein, dass es mit erfolgreichem Fußball in der Großen Kreisstadt weitergehe. Dafür habe man mit der neuen Führung die Voraussetzungen geschaffen.

Aufrufe: 028.1.2014, 13:37 Uhr
Donauwörther Zeitung / mweAutor