2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Beim Wittgenstein-Cup trafen der FC Ebenau (schwarze Trikots) und der TuS Dotzlar (grüne Trikots) bereits aufeinander. In der Bezirksliga warten indes noch zwei Pflichtspiele gegeneinander auf die beiden Teams. Foto: tika
Beim Wittgenstein-Cup trafen der FC Ebenau (schwarze Trikots) und der TuS Dotzlar (grüne Trikots) bereits aufeinander. In der Bezirksliga warten indes noch zwei Pflichtspiele gegeneinander auf die beiden Teams. Foto: tika

Neue Aufgaben - großer Umbruch

Fußballerinnen des TuS Dotzlar und FC Ebenau starten am Wochenende in die Bezirksliga – mit unterschiedlichen Zielen

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Bereits seit einigen Wochen rollt der Ball wieder im Seniorenbereich – an diesem Wochenende geht nun auch die Frauen-Bezirksliga an den Start. Mit dabei sind alte Bekannte, aber auch ein Neuling aus Wittgenstein. Mit dem FC Ebenau und dem TuS Dotzlar gehen zwei Teams aus dem Stadtgebiet von Bad Berleburg an den Start. Eine Tatsache, die nicht nur zwei reizvolle Derbys verspricht, sondern zugleich auch den Standort von Wittgenstein als Frauenfußball-Hochburg untermauert. Die Ambitionen der beiden Teams sind aber durchaus verschieden. Der FC Ebenau will nach einer langen Vorbereitung – bereits seit Anfang Juli arbeitet das Team aus dem Edertal auf die neue Saison hin – „den Schalter umlegen, sobald es ernst wird“, fordert Coach Dirk Hüster. Der Fußball-Bezirksligist hat nach der Verjüngungskur im Vorjahr einen weiteren Umbruch hinter sich.

Insgesamt 14 neue Spielerinnen muss der Übungsleiter integrieren. Drei davon stammen aus der eigenen Jugend, der Rest kommt aus dem aufgelösten Kreisliga-Team des VfL Bad Berleburg. „Für die neuen Spielerinnen war es natürlich eine Umstellung, es passt aber – die Mannschaft harmoniert“, ist sich Hüster sicher. Neben Angelina Wahl, Amelie Klettke und Paula Frank aus der eigenen Jugend sind mit Anna Friedrich, Anna Lagerin, Carina Blümel, Jette Brandenburg, Nadine Breuer, Pauline Belz, Roberta Geppert, Sarah Franz, Sophia Bernsmann, Sophie Grebe und Steffi Brandenburg zahlreiche Kickerinnen vom Stöppel ins Edertal gewechselt. Auf dem Papier stehen dem FC Ebenau damit insgesamt 25 Spielerinnen zur Verfügung, Hüster rechnet damit, jeweils auf 20 Spielerinnen zurückgreifen zu können.

Wichtig dabei: Der Coach muss die Abgänge von Top-Torjägerin Ilka Weber und Keeperin Laura Immel kompensieren – für die Schlussfrau rücken Lisa Rompel und Angelina Wahl nach. „Die beiden Abgänge treffen uns hart, aber damit müssen wir nun leben“, sagt der Coach, dessen Spielerinnen den Verein aus beruflichen Gründen verlassen haben. „Wir haben einen großen Kader. Daher können wir rochieren – das macht uns weniger berechenbar. Zugleich haben wir die Möglichkeit, den neuen und vor allem jüngeren Spielerinnen auch einmal eine Auszeit zu gönnen, wenn es nötig ist“, konstatiert Hüster, dessen Co-Trainer Jörg Mengel und Patrick Schwanner ihn unterstützen – ein individuelles Training ist damit trotz des großen Kaders möglich.

Die Mannschaft ist gewachsen, eine Entwicklung des jungen Teams war bereits in der abgelaufenen Rückrunde spürbar. „Dass wir weiterhin Fehler machen, steht außer Frage. Das muss man aber gerade den jungen Spielerinnen verzeihen. Unser Ziel ist es ganz klar, einen vernünftigen Start hinzulegen und so schnell wie möglich die Klasse zu sichern. Wir wollen gar nicht erst in die Situation kommen, dass der Druck zu groß wird. Der Punkt ist: Wir wollen agieren und nicht reagieren. Nur auf diese Weise können wir die Mannschaft in Ruhe weiterentwickeln“, definiert Hüster seine Ziele klar und deutlich.

Für den TuS Dotzlar hat indes ausschließlich der Klassenerhalt Priorität. Nach dem Kreisliga-Titelgewinn will sich der Bezirksliga-Neuling möglichst schnell akklimatisieren. „Ein guter 8. Platz wäre das Beste – dann hätten wir uns aller Sorgen entledigt“, schmunzelt Mirko Pätzold. Der Coach des Aufsteigers ist sich durchaus der hohen Hürde bewusst, zumal am Ende gleich vier Teams absteigen müssen. „Es wird sicher die ein oder andere Schlappe geben, damit müssen wir dann aber umgehen können. Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen, sondern müssen auch danach weiter mutig an die Sache herangehen“, erklärt der Übungsleiter.

Das Rezept für den Klassenerhalt hat Pätzold bereits festgemacht: „Wir benötigen eine stabile Abwehr, das ist das wichtigste, um zu bestehen. Anders als in der Kreisliga ist es schwieriger, nach einem Gegentor noch einmal ins Spiel zurückzukommen“, konstatiert der Coach. Und weiß diese Aussage zu präzisieren: „In der Kreisliga gibt es zwei, drei Top-Mannschaften – in der Bezirksliga zählen über drei Viertel der Teams zu diesem Kreis der Top-Mannschaften. Daher muss immer alles stimmen. In dieser Liga weht ein anderer Wind“, weiß der TuS-Coach.

Dass seine Kickerinnen wissen, was auf sie zukommt, daran hat Pätzold keine Zweifel. „Ich glaube nicht, dass wir ein Problem haben werden, uns auf die neue Liga umzustellen“, ist sich der Trainer sicher. Insgesamt stehen ihm 16 Spielerinnen zur Verfügung – ein äußerst dünner Kader. „In der Rückrunde könnten weitere Spielerinnen zurückkehren, die aus verschiedenen Gründen erst dann zum Team stoßen können. Das wird uns dann aber immer noch helfen“, sagt Pätzold. Einen Abgang muss das Team verkraften – aus beruflichen Gründen zählt Celine Breidenstein nicht mehr zur Mannschaft.

Immerhin fünf neue Kickerinnen hat der TuS Dotzlar aber für sich begeistern können: Vom VfL Bad Berleburg, der in der kommenden Saison nicht mehr in der Kreisliga an den Start geht und seine Mannschaft aufgelöst hat, kommen Vanessa Schade und Lara Born. Vom ebenfalls aufgelösten Frauenteam des FV Niederlaasphe – zuletzt in der hessischen Gruppenliga zu Hause – kommen Miriam Georg und Anna-Katharina Schwope. Zudem ist es dem Verein gelungen, Celine Wirth zu reaktivieren. Sie war zuletzt in der Jugend aktiv, ehe sie sich schwerpunktmäßig der Leichtathletik widmete.

Aufrufe: 08.9.2017, 13:30 Uhr
Timo KarlAutor