2024-05-28T12:27:18.299Z

Pokal
Yasin Colak (rechts) möchte nach dem Coup gegen Finnentrop/Bamenohl gegen Olpe nur allzu gerne die nächste Überrschung schaffen.
Yasin Colak (rechts) möchte nach dem Coup gegen Finnentrop/Bamenohl gegen Olpe nur allzu gerne die nächste Überrschung schaffen. – Foto: juka
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Nächster Coup von Türk Attendorn?

Pokalschreck strebt mit Sieg gegen Olpe Titel an

Yasin Colak lächelt verschmitzt. „Ich traue meiner Mannschaft alles zu“, sagt der Spielertrainer des Fußball-A-Kreisligisten SV Türk Attendorn vor dem heutigen Kreispokal-Finale. Heißt im Klartext: auch einen Überraschungscoup gegen die zwei Klassen höher spielende SpVg Olpe. „Ich sage meinen Jungs immer: Wer mit Angst ins Spiel geht, hat gleich zwei Gegenspieler. Wir müssen also selbstbewusst auftreten, um eine Chance zu haben“, fordert der 27-Jährige im „größten Spiel unserer Vereinsgeschichte“ einen couragierten Auftritt seines Teams ein.
Den hatte der SV Türk Attendorn bereits im Viertel- und im Halbfinale gezeigt, als dem Colak-Team jeweils faustdicke Überraschungen gelangen. In der Runde der letzten Acht schaltete der A-Kreisliga-Drittplatzierte der vergangenen Saison den Landesligisten Rot-Weiß Hünsborn aus (6:4 nach Elfmeterschießen). Im Semifinale setzte der erst 1994 gegründete Klub dann noch einen drauf. Der 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen Oberliga-Aufsteiger und Titelverteidiger SG Finnentrop/Bamenohl glich einer Sensation.

Schlägt der Favoritenschreck heute Abend wieder zu? „Natürlich ist die Chance da“, sagt Colak. Er schiebt aber flugs hinterher: „Wir sind jetzt nicht der Favorit, weil wir im Halbfinale die SG Finnentrop/Bamenohl geschlagen haben. Favorit ist immer noch die SpVg Olpe, und wir sind immer noch der Außenseiter“, betont der frühere Spieler der Sportfreunde Siegen und des SV Ottfingen, der im Endspiel auch wieder auf den „12. Mann“ setzt. „Unsere Fans sind emotional und euphorisch. Die Unterstützung war schon im Halbfinale super, und das wird sicher auch beim Finale so sein“, sagt der Spielertrainer, der den Verein in der Saison 2017/18 von der B- in die A-Kreisliga geführt hatte.

Insgesamt 260 Tickets standen beiden Vereinen zur Verfügung – 140 gingen an den gastgebenden SV Türk Attendorn, 120 an die SpVg Olpe. „Unsere Eintrittskarten waren innerhalb von zwei Stunden vergriffen“, berichtet Colak und dokumentiert damit den Stellenwert der Partie für den SV Türk Attendorn, der erstmals im Kreispokal-Endspiel steht.

Anders als die SpVg Olpe, die diese Erfahrung in der Vergangenheit schon häufiger gemacht hat. Allein in den letzten zehn Jahren erreichten die Kreisstädter dreimal das Finale. 2013 unterlagen sie Rot-Weiß Hünsborn 1:2. Zwei Jahre später zogen die Olper dann gegen den SV Rothemühle knapp den Kürzeren (5:6 nach Elfmeterschießen), ehe es 2017 mit dem 4:0-Triumph beim Nachbarn VfR Rüblinghausen das ersehnte Happy End gab.

Heute Abend wollen die Kreuzberg-Kicker den nächsten Pokalsieg folgen lassen. Doch Vorsicht ist geboten. „Wir sind vorgewarnt durch den Sieg von Türk Attendorn gegen Finnentrop/Bamenohl. Es gibt also keinen Grund für meine Spieler, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Türk Attendorn hat eine spieltechnisch sehr gute Mannschaft, die in Yasin Colak ihren Leader hat“, hebt Olpes Trainer Ottmar Griffel mahnend den Zeigefinger. Der erfahrene Coach sagt aber auch klipp und klar: „Wir stellen uns der Favoritenrolle.“

Verzichten wird Griffel heute Abend auf Alessandro Giamporcaro (weilte im Urlaub in Kroatien). Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Bastian Klein und Louis Zmitko.

Der SV Türk Attendorn muss derweil ohne Spielführer Gökalp Uysal auskommen, der im Halbfinale gegen „Finn/Bam“ kurz vor Ende der regulären Spielzeit die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Zweifellos ein Verlust für den „Underdog“, doch Spielertrainer Yasin Colak nimmt es sportlich. Er traut seiner Mannschaft im Finale auch ohne Kapitän alles zu – also auch einen (neuerlichen) Überraschungscoup gegen die SpVg Olpe
Aufrufe: 026.8.2020, 10:00 Uhr
Uwe BauschertAutor