2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Nachbessern mit Parson als spektakulärster Personalie

VL MITTE: +++ Watzenborn holt Klotzbücher, VfB Helmut Schäfer +++ Wetzlar: Ranke reaktiviert +++

GIESSEN - (bir/ths). „Wir werden die Augen offen halten, und wenn wir der Meinung sind, etwas machen zu müssen, werden wir das tun. Der Anspruch war mal, die Positionen doppelt besetzt zu haben. Davon sind wir im Moment ein Stück entfernt“, erklärte Daniel Steuernagel, Trainer des Verbandsliga-Spitzenreiters SC Teutonia Watzenborn-Steinberg, unmittelbar vor der Winterpause. Inzwischen sind den Worten längst Taten gefolgt, hat sich der mit drei Punkten Vorsprung auf Viktoria Kelsterbach rangierende Primus erneut verstärkt, um das Saisonziel Aufstieg zu verwirklichen.

Für Aufsehen sorgte vor allem die Rückholaktion von Gino Parson. Keineswegs sportlich, denn der 35-Jährige wies seine Klasse als Taktgeber und Torschütze beim Ligarivalen VfB 1900 Gießen eindrucksvoll nach. Vielmehr hatte Parson 2012 als Spielertrainer bei den Teutonen trotz Zusage für die nächste Saison das Handtuch geworfen. Den Grün-Weißen stieß negativ auf, dass Parson kurze Zeit später beim VfB anheuerte. Dass es nun zu einem erneuten Engagement gekommen ist, mag auch daran liegen, dass die Führungsetage bei den Watzenbornern nahezu komplett ausgetauscht worden ist. Also heißt es: neues Spiel, neues Glück.

Für die Offensive steht Steuernagel mit Marvin Helm eine weitere Option zur Verfügung. Der gebürtige Gießener stand zuletzt im Kader der Sportfreunde Siegen und sammelte dort Regionalligaerfahrung. Die Teutonen verlassen hat indes Keeper Kamber Koc, der sich bislang ein Kopf-an-Kopf-Duell mit Konkurrent Dominik Wagner geliefert hatte. Steuernagel hatte beiden gleich viele Spielanteile gegeben, nun schließt sich Koc wieder Ex-Verein Türk Gücü Friedberg an. Für Ersatz ist jedoch gesorgt: Der 35-jährige Steffen Klotzbücher kommt vom Süd-Verbandsligisten SSV Lindheim, der zurückgezogen hat.

Derweil hat es der VfB 1900 Gießen, als Reaktion auf den bisher enttäuschenden Saisonverlauf bei drei Neuzugängen bewenden lassen. Während Dominik Zeller, der die Jugend des 1. FC Köln durchlaufen hat und im Probetraining überzeugen konnte, eine Unbekannte im heimischen Fußball darstellt, kann der zweite Neue auf Hessenliga-Erfahrung verweisen. Gemeint ist Daniel Erben, der über Jahre vor allem als Innenverteidiger zum Stammpersonal beim FSV Fernwald gehörte. Auf den Zug aufgesprungen ist noch Helmut Schäfer, Ziehsohn von Niko Semlitsch bei TuBa Pohlheim. Längst nicht mehr dabei ist Ahmet Marankoz, der in die Hessenliga zum FC Ederbergland wechselte.

Zwar ist der SC Waldgirmes als Tabellendritter noch nicht raus aus dem Aufstiegsrennen, aber der Rückstand auf Tabellenführer Watzenborn-Steinberg und den Zweiten Viktoria Kelsterbach ist mit 14 bzw. elf Punkten schon deutlich. „Am Ende wollen wir unter den Top Fünf der Liga sein“, hängt SC-Coach Peter Bätzel die Messlatte für die am 21. Februar startende Restrunde auch nicht zu hoch. Seit 19. Januar bereitet Bätzel seine Schützlinge auf die restlichen 14 Spiele der Rückrunde vor, und ist mit dem Verlauf insgesamt zufrieden: „Wir haben fast jeden Tag intensiv trainiert, und ich bin von der Einstellung der Spieler und der Umsetzung der Vorgaben angetan.“

Personell hat sich nichts Wesentliches geändert, denn Lukas Hartmann (Knorpelverletzung am Knie), Julian Gries (Kreuzbandverletzung), Dennis Jost (Ellbogenverletzung) und Alexander Götz (Schambeinentzündung) fallen weiterhin aus, haben aber mit leichtem Aufbautraining begonnen. Ab sofort spielberechtigt ist der 26-jährige Offensivspieler Steffen Schneider, der zuvor u.a. in Aalen, Bayern München und Alzenau gespielt hat und mit dem Ingolstadt in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. „Er war länger am Knie verletzt, aber jetzt erwarte ich mit ihm eine Qualitätsverbesserung unseres Angriffspiels“, setzt Bätzel auf den Zugang aus Bayern.

Tiefe Sorgenfalten müsste die momentane Lage von Eintracht Wetzlar bei Spielertrainer Stefan Hocker hervorrufen. Auf Tabellenrang zwölf zwar neun Zähler vom ersten Abstiegsrang entfernt, stellte sich zuletzt die Situation im Verein insgesamt aber alles andere als leistungsfördernd dar. Nicht nur, dass einige Spieler seit Wochen auf ihre Gehälter gewartet haben und sich deshalb Unsicherheit und Unzufriedenheit ausgebreitet hatten, sondern mit Nico Lotz (FSV Fernwald), Florian Wolff (SG Oberbiel) und zuletzt noch Martin Mülln (FSV Fernwald) und Marvin Kretschmann (FC Dorndorf) haben den Verein in der Winterpause vier Akteure verlassen.

Aber die Eintracht-Verantwortlichen signalisieren Aufbruchstimmung und haben den Verbandsligakader mit vier Spielern aufgefüllt. So wird der derzeitige Wetzlarer Cotrainer Kai Ranke (36), der als Abwehrspieler vom VfB 1900 Gießen gekommen war, wieder mit einer Spielberechtigung ausgestattet, und mit dem 27-jährigen Innenverteidiger Sascha Starmann (vom Kreisoberligisten MTV 1846 Gießen), dem noch A-Jugendlichen und Ex-Wiesecker Sebastian Schadeberg, der von den Bundesliga-A-Junioren Dynamo Dresdens kam, und Mittelfeldspieler Serhat Ötles, ein 19-jähriger Mittelfeldspieler aus der eigenen Kreisoberliga-Mannschaft, wurde personell nachgerüstet.

Aufrufe: 02.2.2015, 12:10 Uhr
Gießener AnzeigerAutor