2024-05-02T16:12:49.858Z

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Meisterfeier FC Sexau. | Foto: Verein
Meisterfeier FC Sexau. | Foto: Verein

Nach Sieg gegen Buchholz: Sexau macht den Aufstieg klar

Durch einen 2:0-Heimsieg gegen den FC Buchholz konnte der FC Sexau den langersehnten Aufstieg in die Kreisliga A sichern.

Am 28. Spieltag war es dann soweit: Nach 90 Minuten und drei weiteren Punkten war die Meisterschaft – und damit einhergehend auch der Aufstieg – der Sexauer in die höhere Spielklasse in trockenen Tüchern.

Das Ziel Aufstieg hatte man im Brettenbachtal schon länger auf dem Schirm, denn bereits seit der Saison 2014/2015 fanden sich die Sexauer am Ende der Saison stets in den Top-Vier der Kreisliga B wieder. Letzte Saison hinkte man Königschaffhausen auf dem Relegationsplatz mit lediglich einem Punkt hinterher. Ein Punkt, den man bei den insgesamt fünf Niederlagen im Laufe der Spielzeit liegen ließ. Das sah diese Saison ganz anders aus: Der FC Sexau verlor in der aktuellen Spielzeit noch keine Partie, einzig fünf Remis musste man in 28 Spielen hinnehmen.

Gleich vier Neuzugänge aus Emmendingen - inklusive Spielertrainer

So schaffte es der FC, „eine Mannschaft, in der jeder für jeden spielt“, wie Spielertrainer Marco Ketterer stolz sein Team beschreibt, seit dem zehnten Spieltag unumstößlich auf dem Premierenplatz der Liga zustehen. Personell unterzog sich der FC vor der Saison einem kleinen Umbruch, der vor allem in der Defensive Spuren hinterließ. Gleich vier Neuzugänge konnte Sexau aus Emmendingen verbuchen, wobei zwei davon groß eingeplant waren. Denn Marco Ketterer und Simon Becherer, zuvor Stammspieler in der Landesliga bei Emmendingen, bildeten nicht nur das Getriebe im Defensiv- und Mittelfeldverbund des FC, sie übernahmen auch die Funktion zweier Spielertrainer, nachdem der ehemalige Trainer Stefan Schütte seit 2015 versucht hatte, die Sexauer zum Aufstieg zuführen. Auch die Torhüterposition wurde in Person von Michael Blattmann neu besetzt, der sich von Wasser-Kollmarsreute kommend dem FC zur aktuellen Spielzeit anschloss und laut Ketterer ein „Luxusproblem“ auf der Position zwischen den Pfosten hervorrief.

Kompletter taktischer Neustart in Sexau

Das Spielertrainer-Duo Ketterer und Becherer, das bereits in der Jugend des FC aktiv war und so schon lange eine emotionale Verbindung zum Verein hatte, krempelte gleich zu Beginn das Spielsystem der Sexauer komplett um und legte dabei den Fokus auf den hinteren Teil der Mannschaft: Die Defensive. „Wir wussten vor der Saison, dass wir Qualität im Sturm haben und unsere Tore machen werden“, erklärt Ketterer die neue Taktik und fügt an: „Wir wollten die Meisterschaft über die Defensive gewinnen.“ Und dieses Vorhaben scheint gefruchtet zu haben. Musste man in der Vorsaison noch über dreißig Tore hinnehmen, so waren es in der aktuellen Saison bis dato fast nur die Hälfte. Die Sexauer konnten mit ihrer stabilen Defensive zeitgleich das Torvakuum in der Offensive ausgleichen, die im Vergleich zur Vorsaison mit nur 92 erzielten Tore insgesamt 25 Treffer einbüßen musste.

Gemeinsam mit Pascal Messmer bildet Spielertrainer Ketterer das Abwehrbollwerk in der Innenverteidigung und gleichzeitig das Bindeglied zum kongenialen Duo Schiavelli und Co-Spielertrainer Simon Becherer. Im Sturm konnte in der aktuellen Saison Sascha Henin überzeugen, der sich nach seinem Wechsel von Elzach-Yach den Sexauern anschloss und direkt in 26 Spielen 15 Treffer erzielen konnte. Die Flügelflitzer Reger und Gutjahr steuerten bisher jeweils 12 Tore zu den insgesamt 92 Treffern bei, um die fehlenden Tore wettzumachen, die die Abgänge von Emre Cetinkaya (Gottenheim) und Omar Kassassir (Waldkirch) hinterlassen hatten. Das Duo konnte in der vergangen Spielzeit immerhin insgesamt 36 Treffer beitragen.

Ein Erfolg der ganzen Mannschaft – auch in der kommenden Saison?

Insgesamt habe man aber ein intaktes Konstrukt in Sexaus vorgefunden, welches lediglich durch die Erfahrung von Ketterer, Becherer und Blattmann ergänzt wurde, wie der Spielertrainer selbst diagnostiziert. Genau diese Mannschaft hat es nun nach fünf frustrierenden Jahren geschafft aufzusteigen. „Da waren nach dem Abpfiff gegen Buchholz ganz viele Emotionen dabei“, verrät Ketterer. Trotz aller Souveränität – die Angst vorm Verpassen des Aufstiegs war im der Mannschaft dennoch zu spüren. Doch seine Spieler hätten sich nie hängen gelassen, lobt der Spielertrainer.

Die neue Saison in der höheren Spielklasse möchten die Sexauer indes auf sich zukommen lassen, man wolle unbekümmert aufspielen, einzig allein mit dem Abstieg wolle man nichts zu tun haben, resümiert Ketterer die Ziele der nächsten Saison. Immerhin: Der Kader bleibt auch in der kommenden Spielzeit zusammen, lediglich an der Kaderbreite soll mit Zugängen gearbeitet werden. „Es muss aber hauptsächlich menschlich im Team passen.“

Auch in Testspielen vor und während der aktuellen Saison konnte der FC Sexau beweisen, oben mithalten zu können. Sowohl gegen Prechtal/Oberprechtal als auch gegen Kirchzarten – immerhin einen Bezirks- und einen Landesligisten – konnte man sich ein Unentschieden erspielen. Es wird also interessant zu beobachten, was die Sexauer in der Kreisliga A erreichen können. Eins ist jedoch sicher: Was auch immer sie erreichen, sie erreichen es als Einheit.

Aufrufe: 020.5.2019, 14:25 Uhr
Luis Friedrich (BZ)Autor