2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Ziel von Schmährufen: Youssoufa Moukoko (r.).
Ziel von Schmährufen: Youssoufa Moukoko (r.). – Foto: Jochen Classen

Nach Schmähungen: FC Schalke 04 entschuldigt sich bei Moukoko

In der A-Junioren-Bundesliga West hat Borussia Dortmund beim FC Schalke 04 gewonnen. Die BVB-Spieler wurden auf das Übelste beleidigt.

Nach dem 3. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga-West könnte die Lage bei Borussia Dortmund eigentlich kaum besser sein. Der BVB-Nachwuchs feierte im Revierderby einen 3:2-Sieg beim FC Schalke 04 und führt mit der Maximalausbeute die Tabelle an. Einen mehr als faden Beigeschmack hinterlassen die zahlreichen Beleidigungen einiger Zuschauer nach den Toren der Borussia.
  • Borussia Dortmund gewinnt das Revierderby in der A-Junioren-Bundesliga West beim FC Schalke 04 3:2.
  • Talent Youssoufa Moukoko schießt alle Tore für den BVB.
  • Der Stürmer wurde von Zuschauern auf das Übelste beleidigt. Rassistische Schmähungen sollen gefallen sein.
  • Der FC Schalke 04 entschuldigt sich und kündigt Maßnahmen an.
  • Gewalt- und Rassismus-Vorfälle nehmen im Breitensport zu.


Im Mittelpunkt geriet abermals Youssoufa Moukoko, das große Talent der Dortmunder. Der 15-Jährige schoss alle Treffer des BVB-Nachwuchses und zeigte im Lokalduell abermals seine große Klasse. Einige der Anwesenden beleidigten den jungen Angreifer, der noch in dieser Saison sein Debüt in der Profi-Mannschaft feiern könnte, auf das Übelste.

Video: Moukoko nach Tor beleidigt

Ein Video-Clip der offiziellen DFB-Übertragung ist mittlerweile auf Twitter viral gegangen. Zu hören sind zahlreiche Beleidigungen nach dem dritten Streich Moukokos. "Hier gibt es ein paar unqualifizierte Kommentare auf den Zuschauerrängen. Davon wollen wir uns distanzieren", sagte Marcel Pramschüfer, der Kommentator des Spiels umgehend.



Wenn Äußerungen wie „Ich brech’ dir alle Knochen“ oder „Leg' dich ins Grab“ waren vergleichsweise noch harmlose Bedrohungen und Beleidigungen. Ein Trauerspiel. Andere Medien berichten von rassistischen Beleidigungen, die nicht einwandfrei rauszuhören sind. Allerdings deutete Moukoko auf Instagram die Schwere der Schmährufe an. Er postete nämlich, dass er stolz auf seine Hautfarbe sei und dies auch immer sein werde. Zudem verwendete er den Hashtag #blacklivesmatter.

FC Schalke 04 entschuldigt sich und kündigt Maßnahmen an

Der FC Schalke 04 hat sich via Twitter bei Moukoko und dem BVB entschuldigt. "Wir können uns bei Youssoufa #Moukoko für die Aussagen einiger Fans beim #U19S04BVB der @knappenschmiede nur entschuldigen. Bei allen Emotionen im Derby - solche Beleidigungen verurteilen wir aufs Schärfste und lehnen sie ausdrücklich ab", heißt es in einem Statement. Zudem kündigte der Bundesligist an, "alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten".

Gewalttaten stehen wieder im Fokus

Der gesunde Menschenverstand sollte eigentlich schon genügen, damit Zuschauer und Beteiligte niemanden beleidigen oder verschmähen. Wenn selbst das nicht reicht, sollte mindestens die Coronavirus-Pandemie zu anderen Gedanken führen. Das sollte man meinen. Doch Gewalt- und Rassismus-Vorfälle haben in den vergangenen Wochen wieder rapide an Fahrt aufgenommen.

Die zunehmenden Covid-19-Fallzahlen erschweren den Amateurfußball-Spielbetrieb, auch andere Sportarten haben aktuell mehr denn je zu kämpfen. Das Coronavirus ist jedoch nicht der Krisenpunkt, der bei den Funktionären im Fokus steht, wie Bernd Biermann, Vorsitzender des Fußballkreises Düsseldorf, dieser Redaktion erklärte. Ihm bereite die Häufung von Gewalttaten derzeit mehr Sorgen.

Aufrufe: 018.10.2020, 16:32 Uhr
André NückelAutor